Der Heiligenhof

Der Heiligenhof, Foto aus den 50er Jahren

Der erste Besitz der heimatvertriebenen sudetendeutschen Volksgruppe

Am 1.April 1952 erwarb das Sudetendeutsche Sozialwerk mit finanzieller Unterstützung des norwegischen Flüchtlingswerkes das Landhaus DER HEILIGENHOF in Garitz bei Bad Kissingen. Später wurde noch das Gelände um einen festen Zeltplatz mit Bungalow und Freisitz erweitert.

Der Start war schwierig und von permanenter Geldnot begleitet. Doch meist halfen die Spenden der Landsleute weiter.

Das Haus musste erst den Erfordernissen eines Jugendheimes entsprechend umgebaut und angepasst werden. Was an handwerklichen Arbeiten möglich war, wurde durch Eigenarbeit der Mitglieder, die ihren Urlaub oder viele Wochenenden opferten, erledigt. Das Haus führten und bewirtschafteten eine Handvoll Idealisten, die für geringste Bezahlung ihrer Leistungen den Betrieb zum Wohle unserer Gemeinschaft ermöglichten und den legendären Ruf des Heiligenhofes begründeten. Neben der unten genannten Heimleitung waren dies Gretl Hajek, zuständig für die musische Arbeit und Mädchen für Alles, Otto Thuma, betreute die Finanzen, Frau Linhart war die Wirtschaftsleiterin und Köchin und Herr Tögl war der Hausmeister und sorgte für den wirtschaftlichen Ertrag des großen Gemüse- und Obstgartens und der umliegenden Felder. Sie schufen durch ihren Einsatz und ihr Vorbild ein als von allen Besuchern empfundenes Stück Heimat . . .

Hier sollte die Jugend der Volksgruppe eine Heim- und Begegnungsstätte erhalten. Der Name SUDETENDEUTSCHE HEIMSTÄTTE EUROPÄISCHER JUGEND war gleichzeitig auch das Programm. Es wurde im wahrsten Sinne des Wortes unter der Leitung von Ossi und Pepi Böse. unsere HEIMSTÄTTE und Kraftquelle. In den Jugendleiterlehrgängen, Lagern, Begegnungen mit befreundeten Volksgruppen und Jugendverbänden, Volkstanz –und Singwochen wurden Traditionen der Heimat weitergegeben und die Zielsetzungen für die nächsten Jahre erarbeitet. Junge Sudetendeutsche gleichen Alters und durch das gleiche Schicksal der Vertreibung verbunden, erlebten am Heiligenhof die Kraft der Gemeinschaft, die sie wieder zu Hause am Wohnort für unsere sudetendeutsche Sache weiterarbeiten ließ. Nicht zuletzt dadurch entwickelte sich in diesen Jahren die SdJ zu einem an Mitglieder starken Jugendverband. Seit 1957 haben Erich und Traudel Kukuk die Leitung des Heiligenhofs übernommen und führten die Arbeit im gleichen Sinne weiter.



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