Die Jungenschaft in Bayern (Land)

Anmerkung der Redaktion:
In Bayern war die Jungenschaft von Anfang an das, was sie nach ihren Gründern sein sollte: Eine Altersstufe in der DJO.
Das heißt:

Die Jungenschaft führte zwar ihre spezifischen Maßnahmen durch, wie Thing, Kapitel und Probenlehrgänge, beteiligte sich aber darüber hinaus ganz selbstverständlich an den Maßnahmen der „sonstigen DJO," wie Lager, Treffen, Lehrgänge. Wobei hier von Fall zu Fall eigene Jungen-Arbeitskreise eingerichtet wurden.

Das führt dazu, dass bei einigen Maßnahmen unklar ist, ob sie in der Liste „Maßnahmen der Jungenschaft“ oder „Maßnahmen des Bezirkes“ bzw. „Maßnahmen des Landes“ zu führen sind. Der interessierte Leser sollte in Zweifelsfällen in beiden nachschauen.

Die Jungenschaftsführer waren in den Führungskreis der DJO/SdJ mit eingebunden und mancher Jungenschaftler einer bestimmten Führungsebene übernahm später die Verantwortung für die ganze DJO/SdJ der gleichen oder auch höheren Ebene. Mehrere Bezirks- und Bezirksgruppenführer bzw. Landes- oder Landesgruppenführer kamen aus der Jungenschaft.
Ende Anmerkung

 
Die DJO Bayerns bestand vor allem aus der Sudetendeutschen Jugend (SdJ), die in den einzelnen Regierungsbezirken ab 1950/51 eine feste Organisationsstruktur aufgebaut hatte. Bei den landsmannschaftlichen Pfingsttreffen (Sudetendeutschen Tagen) und Zeltlagern, wie 1950 und 1952 in Gaisthal, 1951 in Waldmünchen und Dinkelsbühl wurden die teilnehmenden Jungen und Mädchen aufgefordert, in ihren Wohnorten Jugendgruppen mit landsmannschaftlicher Prägung aufzubauen.

Ab dem Jahr 1955 beauftragten die Verantwortlichen in den Bezirken der DJO geeignete junge Gruppenführer reine Jungengruppen zu gründen und mit ihnen nach dem im geltenden Jungenschaftsgesetz zu arbeiten.

In einem Brief vom 15. Februar 1956 beruft Erich Kukuk, der damalige Landesführer der DJO Bayern den Bezirksjungenschaftsführer von Oberbayern Klaus Großschmidt, Eichenried Kr. Erding zum Landesjungenschaftsführer.
Offiziell im Amt bestätigt wurde er beim Landesthing, das vom 29.06.- 01.07.1956 auf der Burg Hohenberg abgehalten wurde.

Durch die Wahl von Klaus Großschmidt 1958 zum Bundesjungenschaftsführer musste das Amt des Landesjungenschaftsführers neu besetzt werden. Am Landesthing 1958 in Eichstätt wurde Gerhard Jiptner, Tegernheim bei Regensburg zum Verantwortlichen für die Jungenschaft im Land gewählt.

Unter seiner Leitung fand ein Landesjungenschaftslager vom 18.07. bis 25.07. 1959 in Gaisthal statt und am 30./31.tagten unter seiner Leitung in Regensburg die Bezirksjungenschaftsführer.

Durch eine Eintragung im Fahrtenbuch vom Bezirksjungenschaftsführer Ndb/Opf Peter Schowanek (Pit) ist zu entnehmen, dass er am 10./11. September 1960 beim Landesthing in Waldkraiburg von Gerhard Jiptner das Amt des Landesjungenschaftsführer übernahm.

Pit (wie er in Ndb/Opf genannt wurde) vermerkte alle seine Aktivitäten im Land in einem Fahrtenbuch. Daraus ist zu entnehmen, die Durchführung des Landeskapitels in Nürnberg am 13.11.1960, ein Besuch bei einem Bezirkslehrgang in OBB. (ohne Datum), den Hatschi Burkon durchführte und engagierte sich für zwei Fähnleinführerlehrgänge am 18./19. Februar 1961 in Waldkraiburg und am 4, /5. März 1961 auf dem Heiligenhof. Das Landesthing am 21.10 1961 in Donauwörth fand ohne den Landesjungenschaftsführer statt.

Sein Amt übergab er am 20.10.1962 an Arnulf Streit, der es bis zum 14.07.1968 inne hatte.
Unter dessen Führung wurde alljährlich im November ein Landesthing durchgeführt, erwähnenswert ist dabei besonders das Landesthing 1963, das mit einer mehrtägigen Hochgebirgstour in den Berchtesgadener Alpen (30.10.-03.11.) verbunden war. Zwischen den Things tagte bei Bedarf das Landeskapitel. Regelmäßige Probenlehrgänge (Knappe und Reisiger) sorgten für die Weiterbildung des Führernachwuchses.

In der Landesgeschäftstelle in München waren zu dieser Zeit über 110 Jungenschaftsscharen in Bayern registriert. Diese wurden regelmäßig mit Arbeitsmaterial versorgt. In den Jahren 1963 bis Anfang/Mitte 1965 geschah dies mittels der Drucksache Bayerischer Wirbelwind, dem Jungenschaftsbriefes des Landes Bayern, der von einem kleinen Kreis um den Landesjungenschaftsführer herausgegeben wurde.

1965 übernahmen dann Unser Arbeitsbrief (herausgegeben von SdJ-Bund und DJO-Bayern) und die Jungenschaftsseite im Pfeil diese Aufgabe und der Bayerische Wirbelwind wurde eingestellt (siehe den Link unten: Abgesang bayerischer Wirbelwind ). Die Macher von Unser Arbeitsbrief waren übrigens anfangs die selben, die vorher den Wirbelwind gestaltet haben.

Beim Landesthing am 13./14.07.1968 im Haus Sudetenland in Waldkraiburg übergab Arnulf die Landesführung in der Jungenschaft an Ortfried Kotzian.

In einem Schreiben vom 22. 03. 1973 bittet der beim Landesthing der bayerischen Jungenschaft am 10. 03. 73 gewählte Wolfram Paprsick den Bundesjungenschaftsführer, die Wahl zur Kenntnis zu nehmen und sie zu bestätigen.
Auch in einer Adressenliste der Bundesjungenschaftsführung aus dem Jahr 1974 ist Wolfram Paprsick aus Augsburg als amtierender Landesjungenschaftsführer aufgelistet, seine Stellvertreter sind Ulrich Franzeck, Eschenbach und Helmut Knotter aus Gersthofen.

Am 02.12.1974 teilt Wolfram Paprsick dem Bundesjungenschaftsführer Harmut Müssigbrodt seinen Rücktritt von der Landesjungenschaftsführung mit. Das Amt übernimmt sofort bis zum Thing in Bayern sein Stellvertreter Ulrich Franzeck, München.

Dieser beschwert sich in einem Schreiben vom 21. 02. 1976 an den Bundesjungenschaftsführer als Landesjungenschaftsführer gegen eine zu späte Einladung der bayerischen Teilnehmer zum Bundesthing 1976 in Rodholz/Rhön. Er spricht sogar die Vermutung aus, dass hier mit Vorsatz gehandelt wurde, um der bayerischen Delegation eine Teilnahme unmöglich zu machen. (siehe unten: Beschwerde der Jungenschaft Bayern 1976)

Im letzten Brief des Jahres 1976 an die Landesjungenschaftsführer begrüßt der damals amtierende Bundesjungenschaftsführer Heinz Olbrich zwei neuen Funktionsträger in ihrem Kreis: In Bayern ist jetzt vom Thing Rainer Max gewählt und in Baden/Württemberg, Dietrich Pelka.
 


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