Im Bezirks-Zeltlager in Gaisthal


(Bericht von der Jungenschaft Waldkirchen, veröffentlicht im Pfeil .../...)

Schon lange war ausgemacht, daß von unserer Gruppe einige zum Bezirkslager Niederbayern-Oberpfalz in Gaisthal fahren würden. Wir wurden von unseren Eltern hingebracht und kamen als die Ersten an. Gleich darauf erschienen 20 andere mit dem Zug.
Erik, der Lagerleiter, übernahm gleich das Kommando. Kaum hatten wir uns umgeschaut, befahl er: Zelte aufstellen: Es waren 9. Nach einer kurzen Mittagsrast schickte er uns zu einem Bauern ins Dorf, Strohsäcke zu stopfen.
Zur Lagereröffnung um 5 Uhr war dann alles da und auch alles fertig. Wir standen insgesamt 70 Jungen und Mädel (ein Mädellager war zu gleicher Zeit) um die Fahne.
Nach dem Abendessen wurden wir fähnleinweise aufgeteilt. Dabei erfuhren wir, daß das Fähnlein, welches sein Zelt am ordentlichsten haben würde, den Lagerteddy gewänne.
Um 10 Uhr war wie alle Tage Bettruhe (Ruhig war‘s natürlich erst um ½ 12). Wir Kleinen mußten dann jeden 2. Tag schon um ½ 9 in den Schlafsack.

Und jetzt schildere ich euch den Tagesablauf:

Die erste Woche verlief ohne besondere große Ereignisse. Nur verschiedene Kleinigkeiten passierten: Die Mädel eines Zeltes erwachten einmal früh im Freien, andere sahen ihre Kleider an einem Baum. Dafür hatten wir eines Morgens Zahnpasta in der Nase.
Am Samstag gab’s aber ein großes Fest. Wir feierten den Pokalsieg, den der Bezirk Niederbayern-Oberpfalz am Sudetendeutschen Tag errungen hatte. Jeder durfte einen Schluck Wein aus dem Pokal nehmen.
In der zweiten Woche war viel los: Es fanden die Wettkämpfe um den Gaisthal-Pokal statt und wir trugen das große Geländespiel in 3 Etappen aus.
Um den Gaisthal-Pokal ging’s in einem Fünfkampf (Jungenschaftslauf, Springen, Werfen, Laufen, Schwimmen). Der Sieger erreichte 141,5 Punkte. Beim Geländespiel suchten wir die Ziska-Trommel der Hussiten. Das war gar nicht einfach. Die 3. Etappe, in der die Trommel endlich zu finden war, fand in der Nacht statt.
Am vorvorletzten Nachmittag marschierten alle, die eine Jungenschaftsprobe ablegen wollten, mit 2 Kohten fort. An ihrem Tagesziel stellten sie ihre Kohten auf und erfüllten auch ihre anderen Probeaufgaben. Im Morgengrauen bauten sie ihre Kohten wieder ab und zogen weiter.
In dieser Nacht wurden wir im Lager um 1 Uhr geweckt und traten zu einem Nachtmarsch an. Es ging 12 km weit zu einem Birkenkreuz an der tschechischen Grenze. Dort trafen wir mit den Kohtenwanderern wieder zusammen und hielten eine Gedenkstunde.
Am Abend dieses Tages fand der Lagerzirkus statt: Thema „Hussiten“. Wie die Räuber sahen wir Hussiten aus!
Einige Fähnlein spielten uns lustige Sachen vor. Die Hussiten haben gebrüllt vor Lachen!
Der nächste Morgen war schon der letzte. Es gab um 9 Uhr eine Schlussfeier. Nach der Feier fuhren die meisten gleich ab. Wir Waldkirchner wurden erst am Sonntag von Eltern wieder abgeholt.

Nächstes Jahr kommen wir wieder, wen treffen wir da?

Euer Walter



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