Oder-Neisse-Aktion in Frankfurt

Auch die Frankfurter SdJ/DJO-Gruppen waren nicht untätig.
Über Nacht erschienen an gut sichtbaren Punkten -- in weißer Kalkfarbe -- mahnende Hinweise auf die deutschen Gebiete jenseits der Oder-Neiße-Linie.

Diese Aktion hatte in der Presse ein deutliches Echo.

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So berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 25.05.1959:
(Hier folgt zunächst eine Abschrift des schlecht lesbaren Originals):

 

Mauerparolen gegen Carlo Schmid

F.A.Z. FRANKFURT, 4. Juni.
In Frankfurt sind an mehr als zwanzig markanten Punkten, meist Brückengeländern, Kaimauern und Bahndämmen, mit weißer Farbe in großen Buchstaben politische Losungen angemalt worden, die sich auf die ehemaligen deutschen Ostgebiete beziehen.
Wie aus der Erwähnung des Vornamens Carlo zu erkennen ist, sind die Parolen offenbar als Antwort an den Vizepräsidenten des Bundestags, Carlo Schmid, gedacht, der sich in einer Rede zum Problem der deutschen Ostgrenzen geäußert hatte.
Die wilde Gegenaktion mit Farbtopf und Pinsel hat, wie im übrigen Bundesgebiet, auch in Frankfurt schlagartig eingesetzt.

Die Polizei nimmt an, daß die Täter unter den Mitgliedern des Bundes deutsche Jugend des Ostens zu suchen sind. Die Aktion scheint zentral gesteuert worden zu sein.
Die Polizei hat Strafantrag gestellt.

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Nun noch ein Blick auf das Original des Zeitungsausschnitts:

Die Meldung in der F.A.Z

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Den Autoren dieser Dokumentation ist weder von einem in Frankfurt gestellten Strafantrag noch von einer eventuel sich daraus ergebenden Strafe etwas bekannt.

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