Haus Sudetenland

Das Haus und die Zufahrtstrasse

Das Grundstück, das die Kommune im Jahre 1956 zur Errichtung eines Heimes zur Verfügung stellte, war bis 1945 fast gänzlich mit einem Bunker, einem der größten Gebäude der gesamten Munitionsfabrik, bebaut.
1945 versuchten die Amerikaner das Gebäude zu sprengen. Der Beton war aber so extrem widerstandsfähig, dass das Vorhaben nur geringen Erfolg hatte; die Wände und Decken wurden teilweise nur verschoben oder leicht gekippt. Ein Totalabbruch wurde nicht erreicht.

Diese Betonruine, die wie ein kleiner Hügel das normale Geländeniveau überragte, musste als Fundamentauflager genützt werden. Um die Belastung durch das Gewicht des Hauses gering zu halten, wurden nur die unteren zwei Etagen in Ziegel ausgeführt und die darüber liegenden als Holzkonstruktion. Um weiter Gewicht zu sparen, wurde ein einfaches Schleppdach gewählt.
Die Gesamtarchitektur erinnert an einen Starenkasten, der sich durch die Lage auf dem Ruinenhügel über alle anderen Häuser der Stadt erhebt.

Bis 1964 gab es keine Zufahrtsstrasse zum Haus. Alle Güter mussten über einen schmalen Steig den Hügel hinaufgetragen werden.

1964 hilft der Zufall:

Der ehemalige Landesjungenschaftsführer Pit Schowanek ist im Stadtgebiet von Waldkraiburg als Bauleiter für mehrere Strassenbaustellen verantwortlich.
Walter Richter und Dieter Max nutzen diese Gelegenheit um letztlich zu erreichen, dass Pit die Leitung seiner Baufirma, der Firma Alfred Kunz , überreden kann eine Zufahrtstrasse zum Haus zu planen und zu bauen, einschließlich mehrerer Parkplätze und eines Wendeplatzes.
Die Baukosten beliefen sich auf ca. 40.000,-- DM. Diese wurden durch die Baufirma dem Sudetendeutschen Jugendförderungswerk e.V., Waldkraiburg gespendet.


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