Böhmerwaldjugend (BWJ)

Im Jahre 1950 trafen sich auf der Kangleralm, am Hang des Dreisesselberges in Riedelsbach, an den Vortagen des Jakobitreffens, Erich Hans, Josef Kangler, Ignaz Rabhansel, Ludwig Tschunko und Alois Löffler.

Bei diesen Gesprächen wurde die Böhmerwaldjugend ins Leben gerufen. Gleichzeitig wurde der Wanderstecken, die Jugendseite der Heimatzeitschrift HOAM! gegründet. Erich Hans war für diese Jugendbeilage die ersten 10 Jahre verantwortlich. Ihm folgten Gustav Schuster, Ingo Hans, Eva-Maria Hans und Sabine Januschko.

Zum ersten Böhmerwaldjugendtag lud Erich Hans im Dezember 1950 nach Lackenhäuser ein, zu welchem dann im Juli 71 Teilnehmer kamen. Dabei wurde ein Unterstützungsfond gegründet, um den Teilnehmern die Reise und die Teilnahme zu ermöglichen. Dieser Fond wurde von Adolf Webinger, damals wohnhaft in Hintereben, verwaltet.

Hier ist noch zu erwähnen, dass Adolf Webinger von Anfang an die Jugendarbeit unterstützte. Er schrieb 1950 u.a.: Ich selbst werde immer schützend und fördernd hinter Euch stehen.

In den Jahren 1948 bis 1960 entstanden und arbeiteten in Baden-Württemberg, in Bayern und in Hessen die nachfolgenden BWJ - Jugendgruppen: Esslingen, Nürtingen, Aalen, Backnang, Karlsruhe, Fellbach, Ludwigsburg, Bretten, München, Forchheim, Passau, Kochel, Rosenheim, Landshut, Regensburg, Ellwangen, Kirchheim, Künzelsau, Heidelberg, Waldkirchen, Schrobenhausen, Tiefenbach, Linz (Ö), Wels (Ö), Augsburg, Waldkraiburg, Steinheim/Murr, Frankfurt, Marburg/Lahn, Aichach, Bopfingen, Göppingen und andere.

Ab 1953 wurden regelmäßig Jugendleiterschulungen durchgeführt. Bei einer dieser ersten Schulungen wurde auch die Form der Wimpel für die Jugendgruppen festgelegt.

1953 wurde das Haus für die Böhmerwaldjugend erworben -- das Vorhaus des Böhmerwaldes -- ein Ausgedingehäuschen, das 1955 an Jakobi eingeweiht wurde.

Die Bundesfahne der BWJ wurde 1953 von der Heimatgruppe Esslingen und der Arbeitsgemeinschaft der heimattreuen Böhmerwäldler in Baden-Württemberg der Jugend gestiftet.

Seit 1954 werden von der BWJ in Baden-Württemberg Landesjugendtage durchgeführt. -- In den 70er Jahren wurde daraus der Bundesjugendtag der BWJ.

Am 1.1.1957 trat die erste Arbeitsordnung der BWJ in Kraft. Sie wurde in Ulm in voller Übereinstimmung beim Bundesjugendtag beschlossen.
Beim Sudetendeutschen Tag 1957 überreichte der Bundesführer der DJO Ossi Böse an die Bundesjugendleitung der BWJ eine DJO - Fahne, mit diesem Akt war die BWJ offizieller Teil der SDJ und damit der DJO geworden.

In diesem Jahr wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Böhmerwaldjugend (BWJ) mit Gustl Schuster ein Bundesleiter der Böhmerwaldjugend gewählt.
Die Jugendgruppen hatten sich bis dahin in den Landesverbänden der BWJ organisiert, die ihrerseits eng mit den Landesverbänden der Böhmerwäldler in den beiden süddeutschen Bundesländern verknüpft waren.
Was lag nun näher als diese beiden starken Landesgruppen zusammenzuschließen, um eine gemeinsame Koordination aller Gruppen der BWJ zu versuchen.

Mit der Jugendbeilage der Heimatzeitschrift HOAM!, dem Wanderstecken, war schon im Jahre 1950 ein Mitteilungsblatt der BWJ entstanden, das vom Voder der BWJ, Prof. Erich Hans geleitet wurde und in welchem nun seit einem halben Jahrhundert für, über und durch die Böhmerwaldjugend berichtet wird.
Im Wanderstecken wurden die ersten Richtlinien für eine Arbeit der BWJ gegeben, es wurden Kontaktmöglichkeiten aufgezeigt und das kulturelle Erbe in Form von Liedern, Gedichten, Tänzen und Trachten weitergegeben.

Dies alles führte dann schließlich zur Gründung einer Böhmerwaldjugend - Bundesleitung, deren Aufgabe es war und ist die einzelnen Gruppen der BWJ zu einen, Lehrgänge und Heimatabende zu organisieren sowie das Auftreten der Gruppen bei überregionalen Veranstaltungen der Böhmerwäldler zu koordinieren.
Dies betrifft hauptsächlich das Jakobitreffen am Dreisesselberg, das Bundestreffen in Passau sowie die Organisation und Durchführung der Bundesjugendtage der BWJ, die seit 1971 alle zwei Jahre stattfinden.

Bis Dezember 1963 war Gustl Schuster Bundesjugendleiter der BWJ. Seine Nachfolger wurden Ewald Fiedler, Erich Hans jun. und Ingo Hans.



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