Die Fahne ist mehr als der Tod. So hat einmal ein Wahlspruch gelautet.
Darüber, glaube ich, brauchen wir uns nicht zu unterhalten. Wir sind uns einig, daß ein Menschenleben mehr bedeutet als ein Stück Tuch, auch wenn dieses ein Symbol darstellt.
Aber habt ihr euch schon einmal die Frage gestellt, warum wir eine Fahne haben? Warum sie über jedem unserer Lager weht oder uns als Wimpel auf Fahrt begleitet?
Die Fahne ist das Sinnbild unserer großen Gemeinschaft. Sie ist der sichtbare Ausdruck unseres gemeinsamen Strebens. Überall, wo sich Mädel und Jungen zu unserer Sache bekennen, wird die schwarze Fahne mit der weißen Rune am Mast wehen. Deshalb ist sie uns mehr als nur ein Stück Tuch.
Was die Fahne einer Gemeinschaft bedeutet, zeigt sich mir immer da, wo Menschen sich unter ihrer Fahne versammeln. Viele tun das mit viel Getöse und großer Aufmachung. Wenn dann Worte wie Flaggenparade fallen, wenn da gar Stillgestanden! Heißt Flagge! kommandiert wird, wird man das Gefühl nicht los, hier spielt man Theater.
Uns sind die wenigen Minuten am Morgen und am Abend an der Fahne Augenblicke der Besinnung, der kurzen Sammlung vor dem Tagewerk und der kleinen Rechenschaftslegung nachher.
Wir brauchen dazu kein Stillgestanden! und andere laute Kommandoworte.
Wir haben uns angewöhnt, schweigend vor die Fahne zu treten.
Steigt sie nach den Worten Wir grüßen die Heimat! am Mast empor, so taucht vor uns immer die Aufgabe
auf, die wir uns freiwillig gestellt haben und um derentwillen wir unser Zeichen über uns wehen lassen.
Sie wird immer Sinnbild unserer Gesinnung sein -- ein Symbol unseres Strebens zur Gemeinschaft.
Klaus, Eichenried |
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