Die Sudetendeutsche Zeitung, berichtet am 23. Juni 1951


SdJ Berlin begeisterte 800 Landsleute

Die SL Berlin kann wohl öfters Erfolgsmeldungen ihrer Arbeit vorzeigen. Daß aber 800 Landsleute die Sektoren- und Zonengrenze einfach nicht trennen, weil sie mit dabei sein wollen, wenn die SdJ zu einer kulturellen Veranstaltung einlädt, ist selbst uns in Berlin bisher unbekannt gewesen. Ein Blick in den Beethovensaal ist eine Freude. So voll ist der Saal noch nie gewesen. Frohes Wiedersehen, Tränen der Freude, kameradschaftlicher Händedruck. Viele haben sich schon Jahre nicht gesehen, weil eine Zonengrenze ihre derzeitigen Wohnplätze trennt.

Dann ziehen 40 Jungen in weißen Hemden und 40 Mädel in bunten Dirndeln in den Saal. Sind doch unsere Jugendlichen heute unter der Leitung ihres Jugendleiters die Programmträger. 80 junge Menschen singen, tanzen, spielen und sprechen vom Heimatland. Oft bricht über sie ein Sturm der Begeisterung herein. Ihr greiser und verehrter Chorleiter Emil Kühnel aus Reichenberg versteht es in einmaliger Art den Zuhörern unsere überlieferten Weisen darzubieten. Anton Günthers Vuggelbärbaam wird von allen Anwesenden begeistert mitgeschunkelt.

Ein Sudetendeutscher Heimatnachmittag, wie er daheim nicht besser und inniger hätte sein können.
Als zum Schluß das Feierabendlied erklingt, singen alle Landsleute mit. 800 Menschen der Sudetenheimat stehen von ihren Plätzen auf, als die Sudetenhymne angestimmt wird. Noch denken die wenigsten daran, daß mit dem Ende dieses Liedes die Sektoren- und Zonengrenze uns auseinanderreißt, daß für Hunderte damit wieder ein ernstes und schweres Leben beginnt.

Die Worte der Landesjugendleitung gelten immer wieder unserer Heimat und unserer Arbeit in der SL.
Grußbotschaften an Dr. Lodgman und unsere Brüder und Schwestern in Westdeutschland runden das Bild eines Nachmittags ab, der für unsere SL einen bedeutenden Erfolg darstellt.

 



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