Aus dem Leben der SdJ Oberfranken

Sommerlager auf der Burg Hohenberg

Viele Veranstaltungen fanden auf der Landeswarte der Sudetendeutschen, auf der Burg Hohenberg statt. Dabei waren meist die Sommerlager im Vordergrund aber auch heimatpolitische Lehrgänge, Jugendleiter Lehrgänge oder Freizeiten.

Die unmittelbare Grenznähe, der Blick nach Eger und in Teile des Egerlandes waren für alle immer ein besonders beeindruckendes Erlebnis. Einen Einblick in diese Zeit vermitteln die nachfolgenden Bilder.

Leider sind uns nicht alle Namen bekannt. Vielleicht kann hier jemand aushelfen?


Gebirgstouren

Besondere Höhepunkte waren auch die mehrtägigen Gebirgstouren.
Eine führte uns 1964 zum Achensee und ins Karwendelgebirge. Wir wollten auf die Lamsenspitze 2508 m, haben es aber nicht geschafft. Wir erreichten die Spitze auf halben Weg und sind dann umgekehrt und zur Lamsenjochhütte abgestiegen.

Dabei war es auch nicht ganz so maßgebend, dass wir auf der Lamsenjochhütte 1953 m hoch keine Unterkunft mehr bekamen, weil gleichzeitig der Karwendel Lauf stattfand.
Wir sind aber nach kurzem Abstieg in einem Schafstall gelandet und konnten dann im Dach, auf den für Fütterung vorgesehenen Heuballen, recht gut übernachten. Natürlich waren die Sanitäreinrichtungen indiskutabel, aber wir haben alles gut überstanden. Die Erinnerung bleibt, wie die Bilder zeigen.


Einzelmaßnahmen / SdJ Bayreuth unterwegs

Die Sudetendeutsche Jugend Bayreuth bestand in den 60er Jahren noch aus mehr als 30 Mitgliedern. Die Aktivitäten auch in dieser Gruppe waren sehr vielfältig. Begonnen von Gruppenstunden, Gruppenabende im Jugendheim an der Hindenburgstraße, Teilnahme an landsmannschaftlichen Veranstaltungen mit Volkstanz, Gesang und Gedichten, Teilnahme an den Sudetendeutschen Tagen, Sommerlager auf Burg Hohenberg oder in Gaisthal.

Also die ganze Palette Aktivitäten der damaligen Sudetendeutschen Jugend wurden ausgekostet.

Es gab sehr gute Verbindungen nach Weidenberg, Fichtelberg und Kulmbach, schon allein wegen der attraktiven Mädels und so waren Ausflüge in die Jugendherberge nach Bamberg oder nach Lichtenfels oder nach Neubau keine Seltenheit. Auch die Bayreuther alte Jugendherberge hatte uns mehrfach zu Gast. Für die Mädchen zeichnete damals neben Marianne Schieberle auch Anneliese Mohr Verantwortung.

Finanzielle Unterstützung gewährte uns auch die sudetendeutsche Landsmannschaft. Manche Fahrt, manches Sommer- oder Winterlager wäre sonst wohl nicht möglich gewesen.
Für Gruppenstunden stand das städtische Jugendheim in der Hindenburgstraße zur Verfügung. Wir konnten so auch Kontakte zu den Pfadfindern knüpfen.


Teilnahme an den Sudetendeutschen Tagen

Die Teilnahme an Sudetendeutschen Tagen war jährlich auch eine Pflichtübung für die SdJ in Oberfranken. Sie war immer eine organisatorische Meisterleistung in der Vorbereitungsphase und eine Meisterleistung für die Lagerleitung an den jeweiligen Durchführungsorten.
Wer nimmt teil? Aus welchen Ortschaften? Wie wird finanziert? Wie kommt man zum Sudetendeutschen Tag, privat oder mit dem Bus?
Wer fährt einen Tag früher, um beim Lageraufbau zu helfen? Welche Mannschaft nimmt an den Sportwettkämpfen teil?

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft half dabei zumindest mit einem finanziellen Zuschuss und motivierte ihre Mitglieder der SdJ sich an der Fahrt zu beteiligen. Manchmal war auch die Finanzierung des Eigenanteils ein Problem, man fand immer eine Lösung und manche SdJler mussten auch zu Hause bleiben.

In den 60. Jahren war die Mitgliederzahl schon deutlich gesunken. Trotzdem schaffte es auch die SdJ-Oberfranken mindestens mit einem voll besetzten Bus und mit einigen Privat-Pkw anzureisen.
Lageraufbau, Einrichten der Zelte, Unterbringen der Reiseutensilien, Lagereröffnung, Teilnahme an den Sportwettkämpfen und der meist sehr langen Hauptkundgebung und Fackelzug der SdJ standen im Mittelpunkt. Ein positiver Stress zu den Pfingstfeiertagen, aber auch viel Freude und Kontakt zu anderen SdJlern aus anderen Bezirken und Bundesländern.
Einen Eindruck vermitteln die folgenden Bilder von den Sudetendeutschen Tagen in den 60iger Jahren.


Winterlager und Skifreizeiten

Wegen der besonderen Empathie für Südtirol führten natürlich die Winterlager und die Skifreizeiten nach Südtirol und wir haben diese Zielsetzung nicht bereut. So ließ sich z.B. der Schmied in St. Johann im Ahrntal nicht nehmen, nach den Südtiroler Liedern, die wir sangen, in seinen Weinkeller zu gehen und dort ein Fässchen Rotwein zur allgemeinen Begeisterung zur Verfügung zu stellen.

Was wir oft an den Silvesterabenden nicht bedachten war unser Einsatz mit Knallkörpern. Die Knallerei wertete damals die italienische Polizei als Waffeneinsatz. Nur dem Einsatz des Bürgermeisters war es zu verdanken, dass aus dieser Silvesterknallerei sich nicht eine politische kleine Krise entwickelte.

Obwohl wir Oberfranken ja das Fichtelgebirge und den Frankenwald vor der Haustüre haben, war der Eindruck der Südtiroler Skihänge und Berge für uns natürlich gewaltig und so haben wir auch die Abfahrten unterschätzt. Als Ergebnis gab es dann etliche zerbrochene Ski (Schweingel, Maier). Für die Stimmung war dies eher förderlich. Die Betroffen nutzten ihr Pech aus und übertrieben maßlos ihre Schilderungen der Bruchlandungen zum Gelächter der gesamten Mannschaft.

Neben den zweifellos im Mittelpunkt stehenden Skivergnügen standen natürlich die Kameradschaft, die Geselligkeit, der Gesang und auch der gehobene Alkoholkonsum durchaus im Vordergrund.
Insoweit war es auch nur folgerichtig, dass im Haus Saxl aus einem 2 m Brett eine Saufmaschine entwickelt wurde.
Diese Saufmaschine war so konzipiert, dass fünf Mann oder natürlich auch Mädels oder gemischte Teams, gleichzeitig trinken mussten und wehe dem der sich hier nicht anstrengte. Sein nicht verbrauchter Alkohol im Glas floss dann in Strömen die Brust hinab. Das Vergnügen der davon nicht Betroffenen kann man sich gut vorstellen.
Aber trotz Übertreibung, wir hielten Maß.

Unsere Ziele waren St. Johann im Ahrntal (mehfach), Haus Saxl bei Sterzing mit Roßkopf, Burgeis am Reschenpass und Pragser Dolomiten.

 



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