Berchtesgadener Anzeiger,   Bericht 1949

"Gibt es für die Jugend in Europa noch ein Ideal?“

war die Frage, die Oskar Böse, Obmann der Jugendgruppe der Sudetendeutschen Landsmannschaft, am letzten Freitagabend im Haus der Jugend den Vertretern unserer Jugendorganisationen zur Diskussion stellte.
Es sei vorweggenommen, dass man nach eingehender Aussprache zum Ergebnis kam, dass es notwendig sei, unsere Jugend zu sauberen, ordentlichen und anständigen Charakteren heranzubilden, dass man europäisch denken müsse ( Vereinigte Staaten von Europa ) und dass wir Deutsche uns unsere Demokratie selbst formen müssen.
Anwesend waren etwa 30 junge Menschen, vorwiegend von der Sudetendeutschen Landsmannschaft, von den Pfadfindern und vom Haus der Jugend.
Diese Initiative Herrn Böses ist begrüßenswert, da solche Diskussionsabende die Jugend zu selbständigen Denken anregen. Weitere Zusammenkünfte dieser Art werden in Zukunft monatlich zweimal stattfinden. Alle Jugendorganisationen sind hierzu herzlichst eingeladen.

Als Thema des nächsten Diskussionsabends ist Was stellt sich die heutige Jugend unter Demokratie vor? vorgesehen. Vor Beginn der freien Aussprache verlas Herr Böse den Artikel Prof. Dr. Lembergs vom Pädagogischen Institut Kassel Die Jugend aber denkt anders, in welchem das Problem der Vertriebenen besonders berücksichtigt wird;

Prof. Lemberg kam zur Erkenntnis, dass sich die Vertriebenen mit der Jugend verbinden werden. Es wurde u. a. auch auf die letzte Rede Mc. Cloys hingewiesen, in welcher er feststellte, dass von der richtigen Lösung der Arbeitslosen-, Heimatvertriebenen- und Jugenderziehungsfragen Bestehen oder Scheitern der Demokratie in Deutschland und Europa abhängen.



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