Sudetendeutsche Jugend:

Unbürokratischer Landesjugendtag 1958

München: - Die Mädel bekamen an diesem Landesjugendtag am 18./19. 01. in Eichstädt ein Musterbeispiel von Kants kategorischem Imperativ vorgesetzt.

Bisher gab es nämlich in Bayerns SdJ keine Landesmädelführerin; deren Aufgaben besorgten die Bezirksmädelführerinnen so nebenbei mit.
Diesmal überlegten es sich die Delegierten anders.

Die männlichen Teilnehmer erklärten kurzerhand: "Wir verlassen euch jetzt für zehn Minuten. Nach dieser Frist wünschen wir einen konkreten Wahlvorschlag für eine Landesmädelführerin".

Es war zwar schwierig, in dieser kurzen Spanne eine zu finden, denn fähige Mädel, die noch kein Amt auf dem Buckel haben, sind selten. -- Aber wir schafften das Kunststück, und so konnte kurz vor Mitternacht die Wahl abgeschlossen werden.

Es ging übrigens sehr unbürokratisch zu.
Innerhalb von vier Stunden war alles überstanden: die Wahl, die Berichte der Landesführung und der Bezirksführer, eine ausgiebige Aussprache und die Regierungserklärung der neugewählten Landesführung, die aus den bedauernswerten Opfern Dieter Max (Landesführer), Ursel Großschmidt (Landesmädelführerin) und Walter Richter (Schatzmeister) besteht.

So blieb uns noch Zeit, in Arbeitsgemeinschaften über das Kommende zu beraten und gemeinsam zu singen.
Es war befriedigend, daß einmal nicht nur endlose Berichte und ähnliches auf dem Programm standen, sondern daß wir mit einem klaren Plan über das Wie und Wohin der weiteren Arbeit abreisen konnten.

Hoffentlich bleibt das so!

Walli



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