v.l.: Hermann Kautzner, Peter Schowanek, Gernot Schott, ??
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Am 13.5.1940 wurde ich in Teplitz-Schönau nach meiner Schwester Erni, Jahrgang 1926, geboren und in der Stadtkirche am
Schlossplatz katholisch getauft.
Leider durchlebte schon im Mai bis August 1945 unsere Familie die wilde Vertreibung mit vielen Schikanen, Ängsten und
Sorgen. Im Herbst 1945 landete unsere Familie in Schwarzenfeld in der Oberpfalz, einer Gemeinde mit ca. 4.000 Seelen. Mit engsten und
primitiven Wohnbedingungen musste der Neustart in Bayern begonnen werden.
Neben dem Bemühen der Erwachsenen in Ihren Berufen wieder Fuß zu fassen, schlossen sich die Sudetendeutschen sofort in Heimatgruppen und in der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL) zusammen. Für uns sudetendeutsche Kinder und Jugendliche entwickelten sich auch, wie bei den Eltern, entsprechende Freundschaften, aus denen sich in Schwarzenfeld 1950 eine SdJ-Jungendgruppe entwickelte, mit Gruppenstunden und gemeinsamer Freizeitgestaltungen. Schon 1953 fuhren wir Pimpfe im Alter von 12 bis 14 Jahren zum ersten Mal mit dem Fahrrad ins SdJ-Sommerlager nach Gaisthal.
Hier lernten wir die große Gemeinschaft der SdJ-ler Niederbayern-Oberpfalz und Dieter Max kennen. Das tolle Lagerleben und besonders der Nachtmarsch zur Grenze waren sehr beeindruckend. Die Freude jedes Jahr in Gaisthal am Sommerlager und später auch am Winterlager am Arber teilzunehmen, war sehr groß.
vor dem Haus Sudetenland,
v.l.: Hermann Kautzner, Otto Thuman, Walter Hermann, Ipf |
1956 wechselte unsere Großfamilie, erweitert durch die Heirat meiner Schwester, wegen der besseren beruflichen Möglichkeiten nach
München.
Ich selbst fand neben den neuen Schulfreunden sehr schnell wieder über die SdJ einen Anschluss an diesen Münchner Freundeskreis:
Ich schloss mich der Dienstag-Gruppe Herwig Weißhuhn an und agierte, jetzt unter dem Spitznamen Schnief bekannt, für
die Sommerlager Waldkraiburg und Winterlager in den Bergen.
In dieser Zeit lernte ich auch die SdJ-lerin Siegrid Fial, meine spätere Frau kennen. Mit Ihr zusammen und während meiner Ingenieur-Studiums-Zeit von 1960 bis 1963 leiteten wir den SdJ-Bezirk Oberbayern, sie die Mädchen ich die Buben. Wir managten SdJ-Wochenenden und weiter die beliebten Sommerlager in Waldkraiburg und die Winterlager in den Bayrischen und Tiroler Bergen.
1964 war dann Schluss mit SdJ, denn wir heirateten und schenkten uns Heike und Ralf. Nach dem beruflichen Start in Heilbronn
kehrten wir aber sehr schnell wieder ins Umland von München zurück. Ab jetzt galt unser Engagement nur noch der Familie und meiner
beruflichen Kariere. Ich startete in der Industrie und wechselte nach 10 Jahren in die Planungsbranche für Logistik und
Unternehmensplanung und anschließend in die Beratungsbranche, anfänglich als Partner und 1989 mit der eigenen Beratungsgesellschaft
T&O, die sich sehr schnell auf 30 Mitarbeiter entwickelte.
Leider musste ich aber schon 2005 nach einer Herzoperation meine berufliche Kariere beenden und meine Firma verkaufen.
Siegrid und Hermann Kautzner, zusammen 150 Jahre
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Danach baute sich aber wieder ein Kontakt und ein Engagement für die SdJ auf, als Ossi Böse einige Alt-SdJ-ler-innen bat doch
die erfolgreiche SdJ-Jugendarbeit der beiden Nachkriegsjahrzehnte zu dokumentieren und ins Internet zustellen. Die engagierte
Mitarbeit im injizierten Arbeitskreis war über 10 Jahre für Siegrid und mich selbstverständlich!
Weiterhin engagiere ich mich als Kreisvorsitzender der SL Starnberg und im Vorstand des Heimatkreises Teplitz-Schönau
Freundeskreis e.V. .
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