------------ * ------------
für die
vom 12. bis 18. Januar 1953
in
Seite 01
------------ * ------------
INHALTSVERZEICHNIS
Das Werk der Heimat verpflichtet | 13 |
Programm-Folge | 14- 15 |
Die sudetendeutschen Sportler in der Landsmannschaft | 16 |
Winterlicher Zauber des Sudetenlandes | 18 |
Garmisch-Partenkirchen und seine Wintersport-Kampfstätten | 23 |
Zur Geschichte der sudetendeutschen Alpenvereins-Sektionen | 27 |
Herausgegeben: Sudetendeutsche Landsmannschaft e.V.
Verlag: Alpenland-Verlag: Fr. Matheisl, Mittenwald, Obb., Schmalensee
Druck: B. Bierprigl, Garmisch-Partenkirchen
Seite 02
------------ * ------------
Als Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft grüße ich die Teilnehmer der 1. Sudetendeutschen Skiwettkämpfe in Garmisch-Partenkirchen.
Zum ersten Mal seit der Vertreibung werdet Ihr im sportlichen Wettbewerb unsere Heimat vertreten. Ihr könnt stolz darauf sein, als erste nach jahrelanger Unterbrechung dem sudetendeutschen Skisport die alte Geltung und Achtung erringen zu dürfen.
In diesem Sinne wünsche ich der Veranstaltung einen guten Verlauf und vollen Erfolg.
Dr. LODGMAN V. AUEN
Seite 03
------------ * ------------
Die Initiative der sudetendeutschen Jugend, einen Skiwettkampf im traditionsreichen
Garmisch-Partenkirchen zu veranstalten, ist sehr begrüßenswert.
Diese Bemühungen der Landsmannschaft, die von ihr geführte und betreute Jugend auch auf dem
Gebiet des Sports zum Leben in der Gruppe zu erziehen, soll ein Beispiel der Nachahmung bei allen
Verbänden finden, die Einfluss auf unsere Jugend haben.
Mögen sich bei den Sportveranstaltungen angesichts der herrlichen bayerischen Bergeswelt die Jungen und Mädel der sudetendeutschen Landsmannschaft auch ihres schönen Böhmerwaldes erinnern, eines Teiles ihrer Heimat, in die zurückzukehren stets ihr Ziel und ihre Aufgabe sein muss.
gez. Prof. Dr. 0 B E R L Ä N D E R, Staatssekretär
Seite 04
------------ * ------------
Es ist mir eine besondere Freude, dass die Sudetendeutsche Landsmannschaft ihre 1. Sudetendeutschen Skimeisterschaften in der Zeit vom 12. bis 18. Januar 1953 in Garmisch-Partenkirchen veranstaltet.
Sudetendeutsche Springer haben in früheren Jahren ihr hervorragendes Können schon bei manchen
Wettkämpfen in Garmisch-Partenkirchen unter Beweis gestellt. Ich bin daher überzeugt, dass die 1.
Sudetendeutschen Skimeisterschaften der Nachkriegszeit das besondere Interesse der Öffentlichkeit
finden werden und dass ihnen ein voller Erfolg beschieden sein wird.
Ich begrüße es aufrichtig, dass durch die Veranstaltung ein wertvoller Beitrag zu dem
Wintersportprogramm der Gemeinde Garmisch-Partenkirchen geleistet wird und wünsche den 1.
Sudetendeutschen Skimeisterschaften von Herzen volles Gelingen.
Garmisch-Partenkirchen, den 11. Dezember 1952.
Marktgemeinderat
Garmisch-Partenkirchen
JOSEF ZWERGER,
1. Bürgermeister
Seite 05
------------ * ------------
Als Landrat des Kreises Garmisch-Partenkirchen begrüße ich es, dass die Sudetendeutschen Skifahrer ihre in der alten Heimat begonnene Tradition nunmehr in der neuen Heimat wieder aufnehmen.
Ganz besonders aber freue ich mich, dass zum Austragungsort der ersten wiedererstandenen Sudetendeutschen Skimeisterschaften Garmisch-Partenkirchen gewählt wurde.
Ich wünsche den 1. Sudetendeutschen Skiwettkämpfen in Garmisch-Partenkirchen einen recht guten Verlauf und einen ebenso guten Erfolg.
FRANZ RENK,
Landrat
Seite 06
------------ * ------------
Das Sport-Komitee Garmisch-Partenkirchen begrüßt die Initiative der Sudetendeutschen Landsmannschaft, zum ersten Mal bundesoffen ausgeschriebene sudetendeutsche Skiwettkämpfe in Garmisch-Partenkirchen durchzuführen.
Gerade die sudetendeutschen Skiläufer haben in früheren Jahren ganz wesentlich zur Stärke des deutschen Skisports beigetragen.
Wir hoffen und wünschen, dass sie sich auch in der neuen Heimat wohlfühlen und die ersten Sudetendeutschen Skiwettkämpfe dazu beitragen mögen, die Verbundenheit unter allen deutschen Skiläufern zu fördern.
HANNS KILIAN,
Präsident des Sport-Komitees Garmisch-Partenkirchen
Der Willkommensgruß im Olympiaort Garmisch-Partenkirchen gilt Euch, liebe Landsleute!
Wie einst alljährlich auf den Bergen unserer Heimat, so wird heute in Garmisch-Partenkirchen, dem
Schauplatz olympischer Winterspiele, der Startschuss zu den 1. Sudetendeutschen Skiwettkämpfen gegeben.
Möge im Scheine der olympischen Flamme alles noch Trennende verschwinden und die Wettkämpfe im
kameradschaftlich, sportlichem Geiste ausgetragen werden, damit alle, die an diesen Sudetendeutschen
Skiwettkämpfen teilnehmen, das Bewusstsein mit nach Hause nehmen, dass die Tage von
Garmisch-Partenkirchen nicht nur für sie, sondern für die gesamte sudetendeutsche Volksgruppe ein
voller Erfolg geworden sind.
FRANZ MATHEISL,
Kreisobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft,
Garmisch-Partenkirchen
Seite 07
------------ * ------------
Im Sport vermag man großes zu leisten, wenn man hart gegen sich selbst ist und einen festen Charakter hat.
Und so wünsche ich allen sudetendeutschen Jungen und Mädeln, sie mögen so sein und bleiben wie unsere Sudetenberge, dann werden sie große Skiläufer werden.
Seite 08
------------ * ------------
![]() | |
Die Schneekoppe - Riesengebirge |
Wie voriges Jahr, so haben wir auch heuer wieder zu den Sudetendeutschen Skimeisterschaften nach
Garmisch-Partenkirchen aufgerufen.
Ich darf wohl auch in Eurem Namen der Gemeinde Garmisch-Partenkirchen dafür danken, dass sie sich
für die Durchführung dieser Wettkämpfe zur Verfügung stellte und uns gastfreundlich aufnimmt.
Wie oft weilten hier schon sudetendeutsche Skifahrer in früheren Jahren, als wir noch in der Heimat waren, hier in der gastfreundlichen Gemeinde und so wollen wir Mädel und Jungen diese Verbundenheit weiterpflegen. Es sollen diese Ski-Wettkämpfe 1953 im Zeichen der Verbundenheit der Deutschen Jugend des Ostens und Südostens mit unseren einheimischen Kameraden stehen, um im ritterlichen Kampf nicht nur um die Ehre des Sieges zu streiten, sondern
Seite 09
------------ * ------------
um auch allen unseren Landsleuten und dem ganzen Volk zu zeigen, dass jeder Einzelne von uns weiß, dass wir nicht nur um unsere Aufgabe und Verpflichtung der Heimat gegenüber wissen, sondern dass wir auch im Sommer wie im Winter unseren Körper hart und widerstandsfähig halten wollen, um später einmal die schweren Aufgaben im deutschen Osten wieder übernehmen zu können.
Uns geht es auch in diesen Tagen nicht darum, Spitzenkönner herauszustellen, sondern gerade wir wollen die Tradition der Leibeserziehung unserer Heimat, die in der Breitenarbeit auf jedem Gebiet lag, auch heute hier in unserer neuen Heimat in Zusammenarbeit mit den einheimischen Sportverbänden weiterpflegen, auf dass sie zum Wohl des ganzen Volkes gereiche. So sehen wir auch in der Abhaltung dieser Skiwettkämpfe in Garmisch-Partenkirchen einen Meilenstein, der auf dem Wege in unsere Heimat steht und unter der Teilnahme unserer einheimischen Kameradinnen und Kameraden ein Zeichen dafür, dass sie erkannt haben, dass auch sie sich mit uns gemeinsam in die Front derer stellen, die wissen, dass das Recht auf unsere Heimat nicht nur eine Angelegenheit von uns ist, sondern eine Aufgabe aller deutschen und wirklich europäisch gesinnten Menschen.
So rufe ich denn alle Mädel und Jungen der vertriebenen deutschen Volksgruppen und auch unsere einheimischen Kameradinnen und Kameraden auf, durch ihre Teilnahme zu bekunden, dass wir nicht nur einen geistigen Kampf um unsere Heimat zu führen haben, sondern dass wir uns auch körperlich widerstandsfähig und stark halten müssen, um dereinst unsere Heimat im Zuge der Neuordnung Europas mit friedlichen Mitteln wirklich auch in der harten Auseinandersetzung des Lebenskampfes wieder erringen zu können. Dafür wollen wir in echter Kameradschaft mit allen, die uns hierin unterstützen, zusammenarbeiten.
So lernt in diesen Tagen auch einen der schönsten Flecke deutschen Bodens hier in den bayerischen Bergen kennen und möge dereinst der Tag wieder kommen, wo wir in unseren Bergen unsere einheimischen Kameraden begrüßen können. So mögen diese Tage ein voller Erfolg für alle werden, die mithelfen und daran teilnehmen.
Ossi Böse,
Hauptjugendleiter der Sudetendeutschen Jugend
Seite 10
------------ * ------------
Seite 11
------------ * ------------
der 1. Sudetendeutschen Skiwettkämpfe 1953
Garmisch-Partenkirchen, 12. - 18. Jänner
Veranstalter und Organisation:
Sudetendeutsche Landsmannschaft
Sportliche Durchführung:
Ski-Club Garmisch, Ski-Club Partenkirchen
Organisations-Leitung:
Prof. Edelwald Hüttl;
Bezirksverband Oberbayern der SL;
Hauptjugendführung der SdJ;
Kreisverband Garmisch-Partenkirchen der SL;
Ortsverband Garmisch-Partenkirchen der SL
Organisations-Ausschüsse:
Werbung und Ausschreibung:
Bezirksverband Oberbayern der SL
Seite 12
------------ * ------------
Wenn erstmalig seit Kriegsende, fern der Heimat Sudetendeutsche Skiwettkämpfe zur Durchführung kommen, so mögen diese ein Ruf für alle sein, die jemals in den Bergen der verlorenen Heimat eine Spur durch verschneites Land zogen.
Es gilt ein Werk fortzusetzen, das einstmals durch den HDW und später durch den Sudetendeutschen Turnverband getragen wurde. Ein Werk, das Dienst an der Jugend und ein Beitrag für den deutschen Ruf im internationalen Skisport war.
Breitenarbeit hieß einst in der Heimat unsere sportliche Aufgabe. Breitenarbeit muss uns heute
wieder verpflichten. Denn aus ihr wuchsen und wachsen die Begabten, die, Vorbildern nacheifernd selbst
Vorbilder werden.
Die Sudetendeutschen haben Anteil an diesen Vorbildern. Namen wie die unseres Sportidols und
Weltmeisters Gustl Berauer, die der deutschen Meister Willi Dick, Adolf, Endler, Buchberger, Purkert,
Scherbaum, Berger und anderer stehen im Ehrenbuch des deutschen Skisports. Ihnen möge unsere
sudetendeutsche Jugend nacheifern, dabei zugleich den Geist erhalten den wir im Sport unserer Heimat
verankert hatten. Nicht Sieg ist das Wichtigste, sondern Teilnahme am Kampf.
Und wenn es uns gegönnt ist, dank des Entgegenkommens aller örtlichen Stellen unsere Skiwettkämpfe auf Olympischen Boden auszutragen, dann wollen wir uns das Wort Coubertins vor Augen halten, der herausstellte, dass nicht der Sieg das Entscheidende ist, sondern die Art des Kämpfens. Und in diese Art des Kämpfens wollen wir den tieferen Sinn unserer Skiwettkämpfe legen. Harter aber freudvoller Kampf, letzter Einsatz für den Sieg, aber ritterliches faires Verhalten mögen darum das Maßwerk für die Sudetendeutschen Skiwettkämpfe sein.
Jeder Sudetendeutsche, der als Wettkämpfer oder Zuschauer diese Tage erlebt, möge das Bewusstsein in sich tragen, dass er teilhat an der Fortführung eines Werkes zu dem ihn seine Heimat verpflichtet. Mögen daher die Wettkämpfe auf Olympischen Stätten dazu beitragen, in unserer Jugend die gesunde Begeisterung für die Ideale des Sports zu wecken und sie zur Ritterlichkeit anspornen. Jener Ritterlichkeit, deren die Welt so sehr bedarf.
Edelwald Hüttl,
Organisationsleiter der Sudetendeutschen Skiwettkämpfe
Seite 13
------------ * ------------
Die Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen hat die Patenschaft über unsere Skimeisterschaften übernommen. Die Durchführung der Wettkämpfe liegt in den bewährten Händen des Ski-Clubs Garmisch und Ski-Clubs Partenkirchen.
Montag, den 12. Jänner 1953:
Eintreffen der Teilnehmer und Gäste,
Presse-Konferenz
Dienstag, den 13. Jänner 1953:
Training der Wettkämpfer auf den Sprunganlagen u. Strecken.
20.00 Uhr | Eröffnungsfeier der 1. Sudetendeutschen Skiwettkämpfe im Kurtheater in Anwesenheit des Sprechers der SL, Dr. Lodgman |
Mittwoch, den 14. Jänner 1953:
10.00 Uhr | Startbeginn: Abfahrtslauf auf der Standard-Strecke vom Kreuzeck (zugleich
Wertung für das Standardzeichen Gams.
Männliche Jugend: I, II. Klasse, Weibliche Jugend: I, II. Klasse, Männer: Sämtliche Klassen, Frauen: Allgemeine Kl. II, Altersklasse |
Seite 14
------------ * ------------
Donnerstag, den 15. Jänner 1953:
10.00 Uhr | Startbeginn: Torlauf am Slalomhang Olympia-Ski-Stadion,
Wertung zugleich für Allgemeine Kombination, Klassen wie Abfahrtslauf |
Freitag, den 16. Jänner 1953:
10.00 Uhr: | Langlauf: 12 km, 8 km zugleich für nordische Kombination gewertet,
Start und Ziel Olympia-Skistadion, Allgemeine Klassen (II, I), Altersklassen I, II |
13.00 Uhr: | Abfahrtslauf vom Wank um das Standardzeichen des TSV Partenkirchen |
20.00 Uhr | Nachtspringen auf der Kleinen Olympia-Schanze |
Samstag, den 17. Jänner 1953:
10.00 Uhr: | Sprunglauf der Jugend auf der Jugendschanze (Olympia-Skistadion) |
14.00 Uhr: | Sprunglauf (Nordische Kombination) auf der Kleinen Olympia-Schanze,
Jungmannen und allgemeine Klassen |
20.00 Uhr: | Kameradschaftsabend im Festsaal |
Sonntag, den 18. Jänner 1953:
9.00 Uhr: | Ski-Heimatstaffellauf 4 x 8 km,
Start und Ziel: Olympia-Skistadion, (Geschlossene Staffelmannschaften aus Heimatgauen, wie z. B. Böhmerwald, Erzgebirge, Riesengebirge usw.) |
13.30 Uhr: | Spezial-Sprunglauf auf der Großen Olympia-Schanze;
anschließend Sieger-Ehrung im Olympia-Skistadion und Ausklang der 1. Sudetendeutschen Skiwettkämpfe 1953 |
Seite 15
------------ * ------------
Die Sudetendeutschen Skiwettkämpfe sind das Signal zur Sammlung der sudetendeutschen
Sportfreunde in der Sudetendeutschen Landsmannschaft.
Was hat die Landsmannschaft damit zu tun? -- wird mancher fragen.
Das Sudetendeutschtum ringt seit Jahrzehnten um den Bestand der Volksgruppe. Seit der Vertreibung ist es die Sudetendeutsche Landsmannschaft, die diesen Existenzkampf weiterführt. Sie ist die Rechtsgemeinschaft aller Sudetendeutschen, die allein berechtigt ist, die Forderungen auf die angestammte Heimat zu erheben und die Landsleute dabei zu vertreten. Hunderttausende haben diesen Ruf bereits gehört und sind Mitglieder der SL (Sudetendeutschen Landsmannschaft). Aber erst dann, wenn alle deutschbewussten Landsleute sich mit in die Reihen stellen, um den Bestand der Volksgruppe in der Vertreibung zu sichern und die Anerkennung der sudetendeutschen Volksgruppe in aller Weltöffentlichkeit auf Grund der allgemeinen Menschenrechte auf die Heimat und auf eine Selbstbestimmung zu fordern, haben wir Aussicht unser Ziel zu erreichen.
Das Sudetendeutschtum in aller Welt bekanntzumachen, haben unsere sudetendeutschen Sportler ein Wesentliches, ja in mancher Hinsicht Entscheidendes beigetragen. Auf dem Gebiete der Leibeserziehung war es die Ascher Turnschule, die geradezu bahnbrechend seinerzeit gewirkt hat. Unsere Skiläufer, mit Gustl Berauer an der Spitze, haben den Ruhm unserer Heimat am lautesten zum klingen gebracht. Aber auch in den anderen Disziplinen gibt es eine Reihe hervorragender Könner. Denken wir nur an die Eiskunstläufer und die Eishockeymannschaften, allein der Troppauer Eislaufverein hat in seiner glanzvollen Geschichte viele Ruhmesblätter beigebracht. Seine Eishockeymannschaft gehörte zu den besten Europas und hat seinerzeit den amerikanische und kanadischen Nationalmannschaften erfolgreichen Widerstand geleistet.
Soll diese Tradition endgültig versunken sein? Noch leben unsere so erfolgreichen Sportler unter uns, wenn auch in der Verstreuung, vielfach unbeachtet und vergessen. So mancher aber setzt heute seine Kräfte und Erfahrungen im Rahmen einheimischer Sportvereine ein.
Deshalb geht unser Ruf an alle die alten und jungen sporttreibenden Landsleute: Meldet euch bei der Abteilung für Leibeserziehung in der Landsmannschaft, damit die Tradition
Seite 16
------------ * ------------
![]() | |
Partenkirchen mit Zugspitzmassiv | (Foto Bücheler) |
weitergeführt werden kann. Es soll keineswegs damit eine Konkurrenz zu den Einheimischen geschaffen werden.
Durch den Zusammenschluss aller sudetendeutschen Sportler in der Landsmannschaft leisten auch diese ihren Beitrag im Kampf unserer Volksgruppe zur Wiedergewinnung der Heimat.
Sepp Großschmidt,
Abteilung Kultur und Volksbildung in der SL
Seite 17
------------ * ------------
![]() | |
Spindelmühle - Riesengebirge |
Ernst H a n e l y, Kempten / Allgäu
Die ersten Sudetendeutschen Skiwettkämpfe, die gemeinsam mit der zweiten Skimeisterschaft der Sudetendeutschen Jugend (SdJ) vom 12. bis zum 18. Januar 1953 in Garmisch-Partenkirchen ausgetragen werden, stellen keinesfalls irgendwelche Sonderbestrebungen der sudetendeutschen Wintersportler dar oder sind etwa als Eigenbröteleien zu betrachten. Erscheint es doch fast müßig zu erwähnen, dass die sudetendeutschen Skiläufer heute mit Leib und Seele der großen deutschen Wintersportgemeinde angehören, für die sie mit ihrem ganzen Können und begeistert im friedlichen Wettkampf eintreten.
Wenn sich die Skiläufer aus dem Sudetenland zu Mitte Januar im herrlichen Werdenfelser Land auf den olympischen Kampfstätten von Garmisch-Partenkirchen treffen, dann geht es ihnen darum, eine hohe Tradition fortzusetzen. Die winterlichen Berge des Sudetenlandes sahen die Uranfänge des Skilaufs im Mitteleuropa, sudetendeutsche Skiläufer waren
Seite 18
------------ * ------------
es, die erstmalig auf den Hängen des Riesengebirges den Wettkampf mit den seit den frühesten Zeiten im Skilauf erfahrenen Norwegern erfolgreich aufnahmen. Und die dann das stolze Zeichen des HDW, des Hauptverbandes der deutschen Wintersportvereine in der Tschechoslowakei, trotz aller ihnen durch ihre tschechischen Bedränger bereiteten Schwierigkeiten nach dem ersten Weltkrieg in alle Wintersport treibende Länder siegreich hinaustrugen und zahlreiche Ruhmesblätter in die sudetendeutsche Sportgeschichte einfügten.
Mit der Abhaltung der Skiwettkämpfe in Garmisch-Partenkirchen wollen die sudetendeutschen Wintersportler aber auch bekunden, dass die verlorene Heimat in ihren Herzen weiterlebt und dass sie -- fest umschlungen von dem Band inniger Kameradschaft -- der Heimat die Treue halten.
Wie kaum ein anderer liebte doch gerade der Skiläufer seine sudetendeutsche Heimat. Sie war ja auch ein wahres Wintersport-Paradies. Wie die verbindenden Glieder einer Kette legte sich ein leuchtendes Band von Bergschönheiten rings um das Sudetenland. Wohin man sich wenden mochte, immer und immer wieder begegnete man diesen Schönheiten, dieser Pracht an Skigebieten, abweichend zwar in ihrer Vielfalt und Verschiedenartigkeit aber wo immer -- ein herrliches weißes Reich!
Im winterlichen Zauber des Riesengebirges wuchs jene Gilde der Skifahrer heran, die erstmalig die Phalanx der Nordländer durchbrach. Wahrlich hier formten die Berge die Menschen, die es vermochten, die Welt auf Brettern zu erobern. In diesen Riesenbergen in ihrer seltsamen Schönheit, ihrer Wildheit mit hundert Wundern und jähen Abwechslungen, in diesem urdeutschen Rübezahl-Land mit seinem märchenhaften Rauhreifgebilde, da lagen die Wintersportplätze eingebettet wie göttliche Juwelen. Wer wollte sie alle in einem Atemzuge nennen? Wer wollte da nichts vergessen?
Wie ein Magnet wirkten die Hänge des Riesengebirges auf alle, die im Skilauf die große Freude des Lebens suchten und dann in den zahlreichen Bauden Rast und Erholung fanden. Man mochte von Spindelmühle über das schneeeingemummelte St. Peter hinan zur Eisenkoppe steigen, dem schartigen, rassigen Ziegenrücken, man mochte sich nach dem Brunnberge wenden und von dort seinen Blick auf die über die Hochnebel des Riesengrundes aufragende Schneekoppe richten, das Symbol aller derer, die das Riesengebirge liebten, man mochte in das unvergleichliche, schöne Fuchsberggebiet mit all den Wundern des Blau- und Zehgrundes vorstoßen oder drunten im Riesengrund stehen bei Petzer, der Heimat des größten deutschen Skiläufers Gustl
Seite 19
------------ * ------------
![]() | |
Erzgebirge - Keilberghotel (1244 m) |
Berauer, der zweimal die Weltmeisterschaft gewann und dreimal hintereinander Deutscher Meister wurde, überall begegnete man der gleichen winterlichen Pracht. überall gab es schöne und schneidige Abfahrten, hinunter ins prächtige Aupatal bis nach Trautenau hinein. Oder fand man die gleiche Pracht etwa nicht auch im Gebiet um Johannisbad oder bei Harrachsdorf, wo man vom Isergebirge herkommend in die machtvolle Berggeschlossenheit des Riesengebirges eingeführt wurde?
Ja, das weiße Land der Riesenberge ließ das Herz des Skifahrers und des Skiwanderers wahrlich höher schlagen. Aus dem Riesengebirge drang die Kunde hinaus von großen sportlichen Taten, die die Sudetendeutschen auf seinen schnellen Pisten und auf kühnen Sprungschanzen errangen.
Fast möchte man sagen zuviel Lob dem Riesengebirge, wenn wir an das herrliche winterliche Erleben im Erzgebirge denken. In einem Atemzuge muss es mit dem Riesengebirge genannt werden. Das Erzgebirge, das gleichfalls viele bedeutende Läufer hervorgebracht hat, deren Leistungen weit über die Grenzen des Sudetenlandes hinaus mit größter Anerkennung verzeichnet wurden. Wenn wir nur einige im
Seite 20
------------ * ------------
Rahmen dieser kurzen Schilderung erwähnen können, dann wollen wir wenigstens Willy Dick aus Weipert nennen, der jahrelang in Europa ruhmvoll neben der nordischen Springergarde stand, dann sollen die zahlreichen im In- und Ausland vollbrachten Siege des leider im letzten Krieg gefallenen Kurt Sattler nicht vergessen werden, dann darf an die Brüder Reinwarth aus Gottesgab, an Rudi Wohlrab, an Langhammer, Bauerfeind usw. erinnert werden, die zur Elite der deutschen Skiläufer zählten.
Tausende und Abertausende zogen all sonntäglich auf die Hänge des Erzgebirges hinaus und wer einmal droben vom Kamm die steilen Abhänge hinabsauste, vom herrlichen Keilberg oder nach Graslitz, die rassige Abfahrt nach St. Joachimsthal unternahm, wer im Gebiet von Gottesgab oder Bärringen die weiße Pracht genoss, der konnte die winterlichen Wunder des Erzgebirges voll auskosten. Er fand sie auch, wenn er nach Erreichen der Kammlinie von Zinnwald aus nach Teplitz-Schönau oder ins EIbetal hinab gegen Aussig fuhr.
Oder waren die Erzgebirgshänge bei Komotau nicht ebenfalls so schön? Und dieser mächtige Gebirgsstock des Erzgebirges verlor seine Pracht nicht im geringsten auch in seinen Ausläufern, dort wo die Hänge nach Süden zu im Egertal abfallen und den Saum des Fichtelgebirges berühren und zum prächtigen Wintersportgebiet von Marienbad überleiten, das im sudetendeutschen Wintersport, besonders im Bobsport, unvergessene Pionierarbeit geleistet hat. Konnte doch schon im Jahre 1912 der Marienbader Wintersportclub unter der Führung von Leo Wagner in Oberhof die Deutsche Meisterschaft im Viererbob erringen.
Als ein Kernstück des sudetendeutschen Wintersportgebietes ist das lang gedehnte Isergebirge ein versonnenes Stück deutscher Heimat. Mit seinen weiten Hochrücken, seinen unendlichen Bergwäldern ein Gebiet, so recht für Dauerläufe geeignet und doch vor allem auch für den bergschönheitsfrohen Skiwanderer, soweit er die Einsamkeit, die hier wie ein Schneewittchen-Märchen noch herrschte, zu schätzen wusste. Ein Wintersportgebiet so recht für besinnliche Skiwanderer, für kleine, sich innerlich verstehende Gruppen, die keinen Betrieb brauchten, um das Schöne, das Grandiose zu spüren, das in dieser verträumten Landschaft wie ein Hauch über allem lag . . .
Und wo die Hänge zu den Städten Gablonz und Reichenberg herabreichten, um Polaun, wo sie ans Riesengebirge anschlossen, dort war das Isergebirge lebender und schon wieder ganz anders, als in dem Gebiet um den mächtigen Schwarzen Berg oder im Stolpich, von wo man in das idyllisch gelegene Haindorf hinab stieg.
Auch das Isergebirge trug durch die ausgezeichneten
Seite 21
------------ * ------------
![]() | |
Böhmerwald - Dreisesselberg |
Leistungen seiner Läufer viel zu dem hohen Ansehen bei, das die Sudetendeutschen im Wintersport genossen und stellte auch einige Male den Meister des HDW (Rudl Purkert, Polaun).
Fügen wir noch in den herrlichen Kranz der Winterberge des Sudetenlandes das Jeschkengebirge ein, das vor allem durch seine vom 1010 Meter hohen Jeschken herabführende schönste und sportgerechte Kunstrodelbahn in ganz Mitteleuropa bekannt wurde, den langen Wall des Böhmerwaldes im Westen, von dessen sturmumtosten Spitzen (Arber!) man im Süden die Alpen glitzern sieht, der Böhmerwald, der als Skigebiet voll von wundervoller Heimlichkeiten ist, denken wir an das herrliche Altvatergebirge, das an Köstlichkeiten und Seltsamkeiten und mit seiner winterlichen Wunderlandschaft um den 1490 Meter hohen Altvater ein wahres Juwel der sudetendeutschen Skigebiete war, dann wird es uns sehr schwer ums Herz bei dem Gedanken, dass in diesem wundersamen deutschen Winterland heute fremde Menschen hausen . . . .
Seite 22
------------ * ------------
Am Fuße des höchsten deutschen Berges, der Zugspitze, liegt der Doppelort Garmisch-Partenkirchen.
Der olympische Ruhm von Wintersport und Winterspielen hat den Ort in aller Welt bekannt gemacht. 1936 wurden hier die IV. Olympischen Winterspiele ausgetragen. In den folgenden Jahren bis 1941 wurden die Wintersportwochen mit internationaler Beteiligung abgehalten und werden seit 1949 wieder alljährlich hier durchgeführt. So ist im Winter das Leben und Treiben in Garmisch-Partenkirchen ganz auf den weißen Sport eingestellt. Die Olympia-Kampfstätten haben den Krieg überstanden.
Das Skistadion wurde 1935 für die im Jahr darauf folgenden Olympischen Winterspiele erbaut. 1939 hatte die Anlage Verbesserungen und weiteren Ausbau erfahren. Für die Wintersportwoche im Jahre 1951 wurde die seit 15 Jahren bestehende Holzkonstruktion der Großen Olympia-Sprungschanze durch einen modernen Stahlbau ersetzt.
Alljährlich treffen sich nun die Besten der Weltklasse zum friedlichen Wettstreit im Skispringen im Olympia-Skistadion. Die kleine Olympia-Sprungschanze ist eine Kombinations-Schanze und wird in der Hauptsache zur Austragung der Nordischen Kombination und zum Nacht-Skispringen benützt.
Das Olympia-Eisstadion wurde 1936 für die IV. Winter-Olympiade erbaut und ist die bedeutungsvollste und großartigste Eissport-Anlage in Europa. Das Eisstadion mit seiner
![]() | |
Große und kleine Olympia-Schanze sowie Jugend-Schanze |
Seite 23
------------ * ------------
![]() | |
Beim Sprung auf der großen Olympia-Schanze | (Foto Clausing) |
4000-qm-Eislauffläche fasst zirka 10.000 Personen. Diese vorbildliche Sportanlage ist alljährlich Schauplatz großer Eissport-Veranstaltungen sowie Eishockey-Wettkämpfe und Austragungsort von Eislauf-Meisterschaften.
Die Rennstrecken für die Abfahrts- und Torlauf-Wettbewerbe wurden erneut verbessert. Insbesondere wurde die bekannte Olympia-Rennstrecke neu hergerichtet. Der Slalomlauf wird alljährlich auf dem Slalom-Hang beim Skistadion durchgeführt.
Die 0lympia-Bobbahn befindet sich oberhalb des Riessersees. Sie hat eine Länge von zirka 1600 m und ein Durchschnittsgefälle von zirka 10 Prozent. Die Olympia-Bobbahn wurde durch die 1936 stattgefundene Winter-Olympiade und für die 1940 geplanten Winterspiele auf das modernste hergerichtet. Entlang der Bobbahn ist ein Fußweg angelegt, der den Zuschauern jederzeit einen freien Blick auf die Bahn ermöglicht. An allen wichtigsten Punkten, so an der Bayernkurve und beim Labyrinth befinden sich sehr gute Aussichtspunkte.
1934 wurden auf dieser Bahn die Viererbob-Weltmeisterschaften ausgetragen. Hier wurde Hanns Kilian, Garmisch-Partenkirchen, mit seinem Viererbob Weltmeister. Im Rahmen der IX. Internationalen Wintersportwoche 1953 werden auf der Olympia-Bobbahn ebenfalls die Bob-Weltmeisterschaften zur Austragung kommen. Neben den Bobmeisterschaften
Seite 24
------------ * ------------
![]() | |
Kreuzeckhaus (Abfahrtsstrecke vom Kreuzeck) | (Foto Bücheler) |
werden auf der Olympia-Bobbahn auch die Internationalen Rodelrennen ausgetragen.
Hier wurde 1952 Landsmann Rudolf Maschke erneut Europameister im Rodeln.
Schließlich werden in Garmisch-Partenkirchen alljährlich die Meisterschaften im Eisschießen ausgetragen.
So steht Garmisch-Partenkirchen in der IX. Internationalen Wintersportwoche 1953 aufs Neue im Blickfeld großer Veranstaltungen, welche in Europas einzigartigen Kampfstätten des Wintersportes stattfinden werden.
F. Matheisl
![]() | |
Olympia-Eisstadion | (Foto Bücheler) |
Seite 25
------------ * ------------
![]() | |
Olympia-Bobbahn - Zweierbob (Kilian) in der Bayernkurve | (Foto Clausing) |
Seite 26
------------ * ------------
Drei Männer: der Kurat von Vent Franz Senn, der Münchener Carl Hofmann und der Prager Johann S t ü d l standen an der Wiege des Deutschen Alpenvereins. Seine Gründung erfolgte gleichzeitig mit jener seiner ersten Sektion, der Sektion München, am 9. Mai 1869. Ein Jahr später wurde die Sektion Prag ins Leben gerufen. Sie wirkte unter der zielbewußten, 50 Jahre währenden Führung durch Rat Johann Stüdl beispielhaft für die Erschließung der Ostalpen. Ihre Tätigkeit erstreckte sich im Laufe ihres nunmehr über 80-jährigen Bestandes auf die Silvretta, Ortlergruppe, Oetztaler, Stubaier, Karwendel, Rofangruppe, Zillertaler, Venediger- und Glocknergruppe, Loferer Steinberge und Ankogelgruppe. Auf dem Gebiete des Führerwesens ist Stüdl die Gründung der ersten Führervereine und die Schaffung der ersten Führerordnungen zu danken. Stüdl galt auch als anerkannter Fachmann auf dem Gebiete des alpinen Hüttenbaues. Seinen Bemühungen gelang der Zusammenschluß des Deutschen Alpenvereins mit dem im Jahre 1862 gegründeten österreichischen Alpenverein zum Deutschen und österreichischen Alpenverein im Jahre 1873.
Im Jahre 1878 wurde die Sektion Asch, 1881 die S. Moravia-Brünn, 1886 die Sektionen Teplitz und Silesia, Troppau, 1887 die Sektionen Warnsdorf und Haida, 1893 die Sektion Reichenberg, 1894 die Sektion Eger, 1903 die Sektion Gablonz, 1904 die Sektion Aussig, 1909 die Sektion Nordmähren-Olmütz, 1913 die Sektion Saaz gegründet. Später folgten noch die Gründungen weiterer Sektionen. Im Jahre 1937 bestanden die Sektionen Asch, Aussig, Bodenbach-Tetschen, Böhmisch-Krumau, Eger, Gablonz, Haida, Karlsbad, Leitmeritz, Moravia-Brünn, Nordmähren-Olmütz, Prag, Reichenberg, Saaz, Silesia-Troppau, Teplitz-Schönau und Warnsdorf (Nach der Schaffung neuer Grenzen durch das Friedensdiktat von Versailles mußten die sudetendeutschen Sektionen des Deutschen und österreichischen Alpenvereins sich als solche auflösen und den Namen Deutscher Alpenverein annehmen. Sie schlossen sich zu einem Verband der deutschen Alpenvereine in der Tschechoslowakei zusammen, dem auch der Deutsche Alpenverein Preßburg beitrat. Die Bedeutung dieses Sektionenverbandes wurde dadurch gewürdigt, daß dem Hauptausschuß des D. u. Oe. Alpenverein immer ein Vertreter des Verbandes angehörte. Es waren dies nach Stüdl Professor Dr. Ing. Gessner - Prag, Schöttner - Karlsbad, Koza - Brünn, Dr. Repp - Prag. Nach der Eingliederung des Sudetenlandes
Seite 27
------------ * ------------
wurden die genannten Deutschen Alpenvereine wieder Sektionen des Gesamtvereines, nunmehr Deutscher Alpenverein benannt.
Nach der Austreibung suchten die Vorstandsmitglieder der sudetendeutschen Sektionen die Wiederaufnahme baldmöglich zu erreichen. Dem standen begreiflicherweise nicht geringe Schwierigkeiten entgegen, waren doch die Mitglieder nunmehr über ganz Deutschland und Österreich verstreut.
Einen erfreulichen Auftakt bildete die 80-Jahrfeier der Sektion Prag , bei der in München die Vertreter des Deutschen Alpenvereins und des österreichischen Alpenvereins, Vertreter bayerischer Sektionen und vor allem aber auch die Vertreter der sudetendeutschen Sektionen begrüßt werden konnten. In kurzer Zeit nahmen auch die Sektionen Silesia-Troppau, Gablonz, Karlsbad, Teplitz-Schönau, Asch und Aussig ihre Tätigkeit wieder auf.
Anläßlich der Hauptversammlung des Deutschen Alpen¬vereins in Kempten (1951) konnte auch der Verband der sudetendeutschen Sektionen wieder ins Leben gerufen werden.
Die sudetendeutschen Sektionen haben in Österreich folgende Hütten: die Sektion Prag die Alte und
Neue Prager Hütte, die Johannishütte, die Stüdlhütte, die Bohemiahütte, die Mörsbachhütte, die Sektion
Asch die Ascher Hütte, die Sektion Gablonz die Gablonzer Hütte, die Sektion Karlsbad die Karlsbader
Hütte, die Sektion Eger die Radstätter Hütte, die Sektion Reichenberg die Reichenberger Hütte und die
Sektion Warnsdorf die Warnsdorfer Hütte sowie die Zittauer Hütte.
Die Sudetendeutsche Hütte ist Gemeinschaftsbesitz der sudetendeutschen Sektionen.
Auf der Hauptversammlung des österreichischen Alpenvereins in Gmunden gab der 1. Vorsitzende, Professor Martin Busch, der Treuhänder des nichtösterreichischen Alpenvereinsvermögens, am 28. September 1952 die Erklärung ab, daß die sudetendeutschen Sektionen, unbeschadet seiner Treuhänderschaft, ihre Hütten nunmehr selbst verwalten. (Trotz vielfacher Bemühungen konnte die Verwirklichung aus unbekannten Gründen bisher nicht erreicht werden.)
Der Alpinismus, früher durch die Wintermonate in seiner Betätigung gehemmt, erfuhr durch den Skilauf eine gewaltige Förderung. A. Steinitzer betonte mit Recht, daß heutzutage nur der Alpinist im vollen Sinne des Wortes ist, der auch den alpinen Skilauf wenigstens soweit beherrscht, daß er imstande ist, Hochtouren ausführen zu können. Auch die sudetendeutschen Alpenvereinssektionen haben sehr bald die Bedeutung des alpinen Skilaufs erkannt und ihren Sektionen Skiabteilungen eingegliedert. In ihren Hütten haben
Seite 28
------------ * ------------
![]() | |
Altvater |
sie, soweit diese nicht überhaupt als Skiheime geeignet waren, Winterräume eingerichtet, wenn das Gelände sich für den alpinen Skilauf eignet.
Viele sudetendeutsche Bergsteiger sind jetzt den Bergen näher gerückt. Dadurch haben sie die Möglichkeit, die in den Randgebirgen ihrer verlorenen Heimat erworbenen Fähigkeiten auf dem Gebiet des Skilaufs im alpinen Gelände zu verwerten und allsonntäglich zu froher Fahrt hinauszuziehen. Sie mögen dabei aber nicht vergessen, daß das winterliche Hochgebirge viele Gefahren birgt, deren Wertung und Beachtung erst den wahren Bergsteiger kennzeichnet.
Dr. Walther Koerting
Seite 29
------------ * ------------
![]() | |
Das Erzgebirge |
Seite 30
------------ * ------------
(Diese Seite hat keinen Inhalt, nur Werbung)
Seite 31
------------ * ------------
die
Sie ist das große überparteiliche
Sprachrohr der gesamten sudeten-
deutschen Volksgruppe u. erscheint
in drei Gebietsausgaben:
Bayern - Nordwestdeutschland und
Südwestdeutschland
Bezugspreis monatlich DM 1.29 Postbezug
Seite 32
Home |