DURCH RECHT ZUM FRIEDEN
Eine Feierstunde von Rolf Nitsch
Mitwirkende: 1 Rufer
3 Sprecher
2 Sprecherinnen
Chor
BläserText: Rolf Nitsch
Diese Feierstunde liegt nur im Manuskript vor. Sie darf ohne ausdrückliche Genehmigung der Hauptjugendleitung der
SUDETENDEUTSCHEN JUGEND nicht aufgeführt werden.
Fanfare | |
Rufer: | Durch Recht zum Frieden! |
Chor | |
Zwischenmusik | |
1. Sprecher: | Lauter als je zuvor
rufen die Völker der Welt nach Frieden. |
2. Sprecher: | Stärker als je zuvor
sehnen sich Millionen Menschen nach Frieden . . . |
1. Sprecherin: | Inniger als je zuvor steigt
aus den Tiefen der Erde das große Gebet aller Lebenden um Frieden |
Rufer: | Wo aber ist Frieden? |
3. Sprecher: | Quer durch unser Land
zieht sich die Mauer des Hasses |
1. Sprecher: | Quer durch die Welt
ziehn sich die Grenzen der Not . . . |
2. Sprecher: | Täglich stehen
Mütter an den offenen Gräbern ihrer gefallenen Söhne, Kinder weinen um ihre Väter, Schwestern um ihre Brüder, Frauen um ihre Männer |
2. Sprecherin: | Und zu den Sternen,
die für immer verborgen scheinen steigt die große Frage der leidenden Menschheit nach dem Warum - - |
1. Sprecher: | Warum und wofür
tragen sie Waffen? |
2. Sprecher: | Warum und wofür
schlägt man sie in Fesseln? |
3. Sprecher: | Warum und wofür
sind sie gestorben? |
Rufer: | Die Antwort klingt
wie eine Fanfare: |
1. Sprecher: | Für Freiheit und Recht
gehn wir in Ketten! |
2. Sprecher: | Für Freiheit und Recht
sind wir im Kerker! |
3. Sprecher: | Für Freiheit und Recht
sind wir bereit notfalls zu sterben. |
Rufer: | An Freiheit und Recht
hängt der Frieden der Welt |
1. Sprecher: | Drum schafft uns das Recht,
dann findet Ihr Frieden! |
1. Sprecherin: | Denn der Mensch
kann nur dann in Frieden leben, wenn er auch im Recht lebt. |
2. Sprecher: | Wenn keiner ihm nimmt,
was Gott ihm gegeben. |
3. Sprecher: | Das Recht auf sich selbst,
auf freie Entscheidung über sich und sein Eigen. |
1. Sprecher: | Das Anrecht auf Arbeit,
auf Wissen und Bildung, das Recht freier Wahl seines Weges zu Gott! |
Rufer: | Doch zu diesen Rechten,
die zu verweigern heut keiner mehr wagt, gehören noch zwei: |
1. Sprecher: | Das Recht aller Menschen,
dort leben zu können, wo ihnen die Väter Heimat geschaffen. |
3. Sprecher: | Das Recht, diese Heimat
zu besitzen und allen, die nach ihm kommen, weiterzugeben. |
2. Sprecherin: | Das Recht jedes Menschen,
sein Leben dort frei zu gestalten nach seiner Art. In seiner Sprache zu sagen, zu singen, zu dichten, zu beten, wie die Väter es taten . . . |
Rufer: | Das ist göttliches Recht
seit Menschen den Pflug durch den Boden führen, und ihnen Erde zur Heimat wurde. |
2. Sprecher: | Und zu diesem Rechte
gehört noch ein andres: Selbst zu bestimmen, ob ein Mensch seine Heimat behält oder läßt . . . |
1. Sprecher: | Kein Mensch darf den Andern
der Heimat verweisen, |
2. Sprecher: | Das Haus ihm zerstören, |
3. Sprecher: | Den Acker ihm rauben, |
1. Sprecherin: | Ihm die Quellen verschütten,
aus denen er schöpfen muß, wenn er recht leben will . . . |
1. Sprecher: | So treten zu all den
Rechten des Menschen, die heute längst als gottgegeben anerkannt sind für alle und jeden das Recht auf die Heimat und das Recht, selbst und frei über sich zu bestimmen, über sich und die Ordnung in der er zu leben gedenkt und bereit ist . . . |
Rufer: | Um diese Rechte
geht heute das Ringen in aller Welt, denn sie sind gebrochen! |
1. Sprecher: | Haß und Gewalt,
Unrecht und Rache die Herrschaft darüber gewonnen. |
2. Sprecherin: | Darum ist kein Frieden,
weil heute noch immer viele Millionen auf ruhelosen Füßen weit von ihrer Heimat durch die Fremde gehn - |
1. Sprecherin: | Sie tragen im Herzen
das große Sehnen nach ihrem Daheim, sie suchen seit Jahren nach Ruhe und Frieden, nach Ordnung und Recht |
1. Sprecher: | Sie suchen überall
bei den Mächtigen unserer Erde |
2. Sprecher: | Aber sie finden
immer nur Worte - Worte, die alles wissen und sagen, was sie ersehnen - Die aber eines nicht sagen können: Den Tag der Erfüllung! |
3. Sprecher: | Und diese Worte
stehn an den Wegen, die sie immer wieder wandern, um dann am Ziel ihrer Sehnsucht vor stacheldrahtverhauenen Grenzen zu stehn . . . |
1. Sprecherin: | Sie stehen davor
und starren hinüber – sie sehen ihr Land, das Land ihrer Väter, die gottgewollte und gottgegeb’ne Heimat ihrer ihrer Kinder . . . Sie sehen sie – aber sie dürfen sie nicht mehr betreten - |
2. Sprecherin: | Und so wenden sie sich
und wandern weiter |
3. Sprecher: | Und mit ihnen wandert
ruhlos und rastlos der Friede und sucht eine Heimstatt wie sie. |
2. Sprecher: | Und keiner ist,
der ihm, der dem Frieden Heimat will geben in seinem Herzen - |
1. Sprecher: | Keiner - ! |
1. Sprecherin: | Keiner - ? ? ? |
Chor | |
Rufer: | Laßt uns es sein, die das Recht vertreten,
das heilige Recht nach Gottes Gebot – Laßt uns dafür sprechen, kämpfen und beten, daß Gott uns hilft, zu wenden die Not! Laßt uns es sein, die fest darauf bauen, daß auch das Unrecht einst unterliegt. Laßt uns auf Gott und darauf vertrauen, daß mit ihm zuletzt die Wahrheit siegt! Laßt uns es sein, die den Frieden künden, und jeder, der guten Willens ist, soll mit uns gehn, ihn auch wirklich zu finden, bevor ihn die Welt für immer vergißt! |
Alle: | Herr, gib uns Frieden . . . |
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