Märchen in der Kindergruppe

Fragt einmal in der Kindergruppe, wie vielen Kindern die Mutter zu Hause noch Märchen erzählt und ihr werdet erschrecken, welch verschwindend kleiner Teil das ist.
Schon aus diesem Grund wollen wir es auf gar keinen Fall versäumen, dem Märchen einen großen Raum in der Kindergruppe zu geben.

Wieviel altes Volksgut liegt in unseren Sagen und Märchen doch verborgen. Oft reicht es bis in die vorchristliche Zeit zurück. Immer wird das Gute gegen das Schlechte siegen, immer das Licht gegen das Dunkel.
Wir sollten uns über den Inhalt unserer alten deutschen Märchen mehr Gedanken machen, dann könnten wir sie wahrscheinlich auch viel besser erzählen.

Ein Märchen soll nach Möglichkeit nicht vorgelesen werden, man soll ja die Kinder dabei ansprechen. Das kann man nicht, wenn man ins Buch spricht.
Das erfordert natürlich, dass die Gruppenleiterin selbst genau Bescheid weiß, denn Kinder sind kritische Zuhörer!

In erster Linie werden wir die Grimm`schen Märchen erzählen. Später Bechstein- und Andersenmärchen.

Natürlich wollen wir auch aus dem reichen Sagenschatz unserer Heimat berichten.
Sehr schön ist es, wenn die Kinder selbst Sagen, die ihnen die Eltern erzählen, in die Gruppenstunden mitbringen; so wird vielleicht in mancher Böhmerwaldfamilie der Stilzl noch ein Begriff sein und der alte Berggeist Rübezahl ist ohnedies weit über die Grenzen des Riesengebirges bekannt.

Jede Märchenstunde sollte für die Kinder zu einem Erlebnis werden, man muss nur versuchen, auch die richtige Stimmung dafür herzuzaubern. -- Am besten wird dies natürlich im späten Herbst und im Winter gelingen, wenn es schon frühzeitig dämmrig wird und man gern eng beieinander in einer gemütlichen Ecke sitzt.



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