Musische Arbeit

Das Lied

Von Richard Wagner ist der Satz überliefert: Das älteste, echte und schönste Organ der Musik, das Organ, dem unsere Musik allein ihr Dasein verdankt, ist die menschliche Stimme! ) 1

Lieder sind so alt wie ein Volk selbst. Sie waren noch bevor die Schrift für das allgemeine Leben Bedeutung erlangte, ein unentbehrliches Mittel des Jahres- und Lebenskreislaufes und einzige Quelle geschichtlicher Erinnerung bei den Menschen, die nicht Lesen und Schreiben konnten.

Der Gesang ist daher aus der musischen Arbeit eines Jugendbundes nicht wegzudenken.

Ein- und mehrstimmige Gesänge wie sie in einem Volk überliefert sind, haben unterschiedliche Wurzeln.

Unter einem Volkslied, diese Bezeichnung wurde vor 1800 von Johann Gottfried Herder geprägt, versteht man in der Regel ein einstimmiges Strophenlied, das meist von einem oft unbekannten Sänger gedichtet und komponiert und von einer Gemeinschaft, dem Volk, gepflegt und weiter entwickelt wurde.
Der Unterschied zwischen alten und neuen Volksliedern liegt in ihrem Ursprung, so ist die Melodie des alten Volksliedes aus dem gregorianischen Choral (Kirchentonarten) hervorgegangen, während die neuen Volkslieder auf den gebrochenen Dreiklängen der Dur- und Moll-Harmonien aufbauen und einen Marsch- und Tanzrhythmus bevorzugen.

In unserer Gemeinschaft wurden die Lieder gesungen, die in der Jugendbewegung entstanden sind und uns aus den Landschaften des deutschen Osten überliefert wurden.
Es ist verständlich, dass jede Altersgruppe spezielle Lieder sammelte.

Unsere Jugendkreise und Spielscharen pflegten vor allem das Liedgut aus den verschiedenen ostdeutschen Landschaften. Für die reinen Mädelgruppen gab es einen reichen Schatz an Volksliedern und die Jungen- und Jungenschaftsgruppen sangen am liebsten Lieder aus der bündischen Bewegung.

Nicht vergessen werden darf, dass in den eigenen Liedersammlungen unseres Jugendverbandes viele neu entstandene Lieder veröffentlicht werden konnten.



    Home