Das Turnen in der Kinderguppe

Nach Möglichkeit wollen wir in der Kindergruppe auch turnen.

Sobald das Kind über ein gewisses Maß an körperlicher Kraft und Geschicklichkeit verfügt, wird es auch die seelische Sicherheit erlangen, die ihm hilft, Scheu und Ängstlichkeit zu überwinden, und die es zum anerkannten Kameraden beim Spielen und Tummeln werden lässt.

Über die Methodik des Kinderturnens sind sich nun die Gelehrten nicht einig, man kann deshalb kein Rezept geben.

Fest steht, daß man immer mehr vom sogenannten Spielturnen abkommt aus dem einfachen Grunde, weil aus den Nachahmungs- und Darstellungsaufgaben oft Verkrampfung und Kitsch wird.
Statt das Kind in seinem natürlichen Tätigsein unmittelbar anzuregen, wird der Umweg über ein Vorstellungsbild der Erwachsenen gewählt. Warum soll sich das 6 - 10-jährige Kind unter einer Reckstange einen Zaun vorstellen, unter einem Kasten einen Berg usw..

Es ist nicht nur wichtig, daß die Kinder sich bewegen, sondern wie sie sich bewegen. Kindern, die klettern und springen die wagemutig ein Hindernis nehmen, die freudig und gelöst spielen können, ist die Durchbildung des Körpers zum Lebensbedürfnis geworden. --

Wir werden versuchen die Kinder dahingehend zu erziehen, dass sie sich auch ohne Befehle und ohne besonderen Drill in eine freiwillige Ordnung fügen.
Wo es die Sicherheit erfordert, wird die Gruppenleiterin natürlich kurze Anordnungen geben müssen.

Als Geräte kommen beim Kinderturnen in Frage:
Der Ball, das Seil, der Schwebebalken, Reifen und Stab, die Leiter, der Kletterturm.

Unendlich viele Möglichkeiten bietet uns die Natur im Sommer. Wir wollen sie reichlich nützen, im Winter wird das Turnen ohnedies durch die Raumfrage sehr schwierig. Bevor die Kinder in einem engen schlecht gelüfteten Raum auf schmutzigem Fußboden und ohne zweckmäßige Turnkleidung turnen, soll man es lieber sein lassen.



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