Organisatorisches

Die Struktur

Die Sudetendeutsche Jugend gliederte sich in der Bundesrepublik Deutschland in die Orts- und Kreisgruppen, in Bayern zusätzlich in die Bezirksgruppen, in den anderen Bundesländern und in Österreich in die Landesgruppen.

Die SdJ der Bundesrepublik Deutschland trat 1952 -- anläßlich des Sudetendeutschen Tages in Stuttgart -- dem Verband der Deutschen Jugend des Ostens (DJO) bei, die am 8. April 1951 gegründet worden war. Sie bildete unter dem Dach der DJO die Bundesgruppe Sudeten.

Bis 1965 bildeten die Bundesgruppen Deutschland und Österreich gemeinsam den Gesamtverband der Sudetendeutschen Jugend. An der Spitze stand die Hauptjugendführung.
Organisatorisch nachgeordnet waren die Bundesgruppenführungen für die jeweilige Bundesgruppe in den Bundesrepubliken Deutschland und Österreich. Jede Bundesgruppenführung vertrat die Interessen der SdJ gegenüber dem Bundesverband der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL bzw. SLÖ) und nach außen.
Diese organisatorische Verbindung der SdJ-Bundesgruppen Deutschland und Österreich wurde 1965 gelöst.

Da die SdJ seit 1952 eine Bundesgruppe der DJO war, hatte sie keine eigene Satzung, sondern die der DJO war -- sinngemäß -- auch für sie gültig.
Es gab auch keine formale Mitgliedschaft in der SdJ. Der Einzelne war Mitglied der DJO -- dokumentiert durch den DJO-Ausweis -- und gehörte entsprechend seiner Herkunft -- oder nach eigener Wahl -- der Bundesgruppe Sudeten an.

Auf allen regionalen Ebenen waren neben den Führungsgremien der DJO auch solche der SdJ eingerichtet. In Baden-Württemberg, Bayern und Hessen wurden diese Aufgaben allerdings oft von den gleichen Personen in Personalunion wahrgenommen.

Die Führungskräfte wurden in jeder Altersgruppe und auf jeder regionalen Ebene demokratisch gewählt.
Die Stimmen-Verteilungen für diese Wahlen, sowie für die anderen Beschlüsse der Gliederungen, waren zwar grundsätzlich festgelegt, wurden aber von Zeit zu Zeit entsprechend den Mitgliederstärken der Untergliederungen angepaßt.

Als Beispiel ist die Verteilung der Stimmberechtigung beim Bundesgruppentag der SdJ im Januar 1965 in der Auflistung: Verteilung der Stimmberechtigung, Stand Januar 1965 dargestellt (siehe Verweis unten).


Hauptjugend - Tagung / Bundesgruppentag

Jährlich fand -- bis 1965 -- eine Hauptjugendtagung der Gesamt-SdJ statt.
Teilnehmer waren die Bundesgruppenführung Deutschland, die Landes- /Bezirksführer und die jeweilige Mädelführerin, die Bundesführung Österreich, Vertreter der Sing- und Spielscharen und die Jugend der Heimatlandschaften sowie die Fachreferenten.

Hier wurden Grundsatzfragen des Bundes, heimatpolitische und organisatorische Fragen, Planungen für die Bundeslager, dem Sudetendeutschen Tag, etc. diskutiert und verabschiedet.

Die Hauptjugendtagung wählte auch alle zwei Jahre den Hauptjugendführer des Gesamtverbandes und die Bundesgruppenführung der Bundesrepublik Deutschland.

Ab 1965 übernahm der Bundesgruppentag, der nun seinerseits jährlich stattfand, diese Aufgaben; das Amt des Hauptjugendführers entfiel.

Zu diesen Tagungen wurden jeweils Persönlichkeiten eingeladen, die zu aktuellen politischen Fragen, kulturellen und historischen Themen referierten und Methoden zur Vermittlung in den SdJ-Gruppen aufzeigen konnten.


Verbindung zur Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL)

Der Bundesgruppenführer der SdJ war geborenes Mitglied des SL- Bundesvorstandes, ebenso die Landes- und Kreisjugendführungen in den jeweiligen Landes-, Bezirks-, Kreis- und Ortsvorständen der SL.

Darüber hinaus war die Beziehung der Jugendgruppen zur Landsmannschaft örtlich sehr verschieden, er hing -- verständlicherweise -- von den jeweils tonangebenden Personen in SdJ und Erwachsenenverband ab.

Auf Bundesebene wurden immer wieder Versuche unternommen, die Zusammenarbeit zwischen Jugend und Landsmannschaft zu intensivieren.
So wurde 1961 die Gemeinschaft Junger Sudetendeutscher gegründet. In dieser waren die wesentlichen Vereinigungen junger Sudetendeutscher vertreten. (Siehe Bericht über die Hauptjugendtagung der SdJ, 30. 04 - 01. 05. 1961.)
Diese Gründung sollte einerseits den Zusammenhalt der einzelnen Gruppierungen verbessern und andererseits das Interesse der Jüngeren an der Arbeit in der Landsmannschaft fördern. Da sichtbare Erfolge ausblieben, wurde der Versuch nach ein/zwei Jahren nicht weiter verfolgt.

Ab 1963 waren 5 Mitglieder der SdJ- Bundesgruppenführung ko-optierte Mitglieder der SL- Bundesversammlung, darunter mit der Bundesmädelführerin Walli Richter die 1. Frau in diesem höchsten, demokratisch gewählten Gremium der SL, der Bundesgruppenführer Horst Theml, sein Stellvertreter Sepp Lexa sowie Josef Fuckerieder und Ernst Wollrab.



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