Geschichteln um den Heiligenhof


So entstehen Gerüchte

Wolfgang Egerter hat anfangs der 50er Jahre mit vielen Studenten den damals noch bestehenden Gemüsegarten gegenüber dem Heiligenhof umgegraben und wie nicht anders zu erwarten, dabei tiefschürfende philosophische Gespräche geführt. Berthold Tögel hat da einiges aufgeschnappt und kam zu Erich Kukuk ins Büro mit der neuesten Nachricht:

"Herr Kukuk, stellen Sie sich vor: Herr Egerter hat wieder eine neue Freundin, Toleranz heißt sie. Ich hab’s genau gehört.“


Traudl Kukuk

 


Eine Treppengeschichte

Es war wohl Ende der 50er Jahre und wie immer ein Sommer mit vielen Kinderfreizeiten bzw. Erholungswochen.
Damals bestand noch ein Hauptaugenmerk darin, dass die Kinder auch an Gewicht zunehmen sollten. Es wurde ein genauer ärztlicher Anfangsbefund mit Zustand und Gewicht erstellt. Es fand nach 3 Wochen auch eine Enduntersuchung statt.
Die Altersgruppe war zwischen 8 und 14 Jahren, ausgesucht von den Verantwortlichen verschiedener Städte oder Verbände.

Eines Morgens kam Gretl Hajek zu Erich Kukuk (die Verantwortlichen dieser Maßnahmen) ins Büro.
"Erich, stell dir vor, von oben bis in den Keller Wasserspuren, was kann das sein?“
Erich warf einen prüfenden Blick auf diese Wasserstraße und stellte trocken fest, dass es da einer sehr eilig hatte auf die damals noch im Keller liegende Toilette zu kommen, denn die Tropfenspur ging über die Treppen, die Flure ganz eng um die jeweiligen Säulen herum bis in den Keller.

Die Berichterstatterin kann abschließend nicht mitteilen, ob der kleine Übeltäter im Keller noch eine Erlösung nötig hatte.


Traudl Kukuk

 


Ruhe sanft

Es war Tögel Berthold, geboren 1913 in Deutsch-Lodenitz/Nordmähren -- Hausmeister, Gärtner und so etwas wie ein Faktotum. Er war enorm fleißig, liebenswert und mit einer angeborenen gehörigen Portion Bauernschläue versehen.

Anfang der 60er Jahre wollten wir ihm das Koksschaufeln für die bestehende Heizung ersparen und eine Ölheizung anschaffen. Die Behörden verlangten, dass für den vorgesehenen 16.000 Liter fassenden Öltank ein Probeschacht von 1x1 Meter ausgegraben wird und zwar so tief wie die vorhandene Lehmschicht (Absicherung für den Öltank).

Berthold Tögel grub diesen Schacht Meter für Meter in eine beachtliche Tiefe. Er war nicht mehr zu sehen als ein Kurgast aus Bad Kissingen auf seinem Weg zum nahen Wald vorbei kam, in den Schacht hinab schaute und dann wissbegierig die Frage stellte, für was denn der tiefe Schacht vorgesehen ist?

Die Antwort aus der Tiefe kam sofort: "Jaaaa, bei uns ist ein Karnickel gestorben, drum grab ich ihm jetzt ein Grab!“


Traudl Kukuk



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