Bericht

über das
Landesjungenschaftsthing am 10. / 11. Dezember 1960

Auf unserem Landesjungenschaftsthing waren folgende Kreisgruppen vertreten:
Eutin, Kiel, Lauenburg, Lübeck, Neumünster, Pinneberg, Plön, Rendsburg, Schleswig, Südtondern.

Als Gast konnte Landesjungenschaftsführer Klaus Ballert unseren Bundesjungenschaftsführer Klaus Großschmidt aus München begrüßen.

Der Beginn des Things brachte uns gleich eine heftige Aussprache über die Sommerarbeit:
Klaus Habermann wirft Klaus Ballert vor, daß er die Termine im letzten Jahr als Landesjungenschaftsführer nicht wahrgenommen habe und sich auch sonst nicht um die Jungenschaft im Lande gekümmert habe. Diese Anschuldigungen werden noch von mehreren Kameraden unterstützt.
Im Verlauf der Diskussion wurden diese Dinge zum Teil geklärt.
Rudi Drews gibt zu bedenken, daß eine Weiterarbeit nach den bisherigen Vorfällen mit Klaus Ballert nicht möglich ist und daß jener ihm (Rudi) gegenüber erklärt habe, daß er sein Amt niederlegen wird. Klaus Ballert bestätigt daraufhin diese Angaben und stellt sein Amt zur Verfügung.

Klaus Großschmidt dankt im Namen aller dem scheidenden Landesjungenschaftsführer für seine Tätigkeit.
Sodann wird die Neuwahl durchgeführt.

Klaus Ballert schlägt zum neuen Landesjungenschaftsführer Lothar Lamb vor.
Dieser Vorschlag wird mit 13 Stimmen bei 7 Enthaltungen angenommen.
Lothar übernimmt daraufhin den Vorsitz.
Als Stellvertreter werden Reinhold Strutz und Bernd Otte vorgeschlagen. Reinhold wird mit 17 Stimmen bei 2 Gegenstimmen und einer Enthaltung zum stellvertretenden Landesjungenschaftsführer gewählt. Ein 2. Stellvertreter wird nicht benannt.
Die Neuwahlen sind somit abgeschlossen.

Die Berichte aus den Kreisen zeigen, daß wohl in einigen Kreisen eine Aufwärtsentwicklung zu merken ist, daß es andererseits aber noch sehr viel zu tun gibt, um die Jungenschaftsarbeit erfolgreich zu gestalten.
Die vordringlichsten Aufgaben sind die Nachwuchsschulung, die Abnahme höherer Proben und die Förderung der Kontaktaufnahme zwischen den älteren Führungskräften. Auch eine Koordinierung der Jungenschaftsarbeit in Schleswig-Holstein erscheint mir dringend erforderlich.

Um diesen Mißständen ein wenig entgegenzutreten ist für den 18./19. März 1961 ein Probenlehrgang für Reisiger in Bosau geplant. (siehe Termine). Rudi sichert die finanzielle Hilfe des Landes zu.

Klaus Großschmidt, spricht dann unter Punkt Winter- und Sommerarbeit über die Winteraufgabe der Jungenschaft.
Diese Aufgabe, die in der nächsten Zeit an jede Gruppe geschickt werden soll, soll kein Befehl sondern lediglich eine Anregung sein. Sie steht unter dem Thema: Deutscher Osten - einst Heimat, jetzt Aufgabe und gliedert sich in eine handwerkliche und in eine schriftliche Arbeit, sowie in eine Sonderaufgabe.
Die schriftliche Arbeit soll in Schleswig-Holstein unter dem Thema Südosten stehen.

Diese Winteraufgabe ist gekoppelt mit einem Bundesjungenschaftslager in der Rhön.
Alle an der Winteraufgabe teilnehmenden Gruppen haben das Recht, an dem Bundesjungenschaftslager, das Ende Juli / Anfang August stattfindet, teilzunehmen. Dort werden dann die gefertigten Sachen der einzelnen Landesgruppen ausgestellt.
Jede Landesgruppe stellt unter der Leitung ihres Landesjungenschaftsführers ein eigenes Lager zusammen. Auch das Nähere hierüber wird noch in einem besonderen Schreiben mitgeteilt.
Diese Arbeitsweise mit der Winteraufgabe soll auch im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

Neben diesem Bundeslager soll wie in jedem Jahr ein Sommerlager für jüngere Kameraden in Bosau durchgeführt werden.
Lothar erklärt, daß er jederzeit bereit ist, auf Anfrage in den einzelnen Kreisen Probenlehrgänge mit anschließender Probenabnahme durchzuführen.
Die Organisationsfragen sollten aber nach Möglichkeit von dem jeweiligen Kreisjungenschaftsführer geklärt werden. Auch ist es ratsam, den Termin mindestens 4 - 6 Wochen vorher mitzuteilen.
Außerdem steht er natürlich jederzeit für Fragen der Jungenschaft zur Verfügung.

Klaus Großschmidt geht dann noch einmal kurz auf die Neugestaltung des Jungenschaftsgesetzes ein.
Er schlägt vor, daß sich einige Kameraden einmal damit beschäftigen und ihre Änderungen dann dem Landesjungenschaftsführer mitteilen, damit er auf dem nächsten Bundesjungenschaftsthing diese Änderungsvorschläge in die Debatte werfen kann.
(Das alte Jungenschaftsgesetz sowie ein Entwurf mit den Änderungen der Landesgruppe Baden-Württemberg kann bei der Geschäftsstelle angefordert werden.)

Das Landesjungenschaftsthing 1960 schloß nach dem Erlernen zweier Lieder:
Und wir kauern wieder um die heiße Glut (siehe auf der Liederseite)
und mit dem Lied: Olko treibt mit schweren Schlägen, dessen Text nachfolgend aufgeschrieben ist.

  1. Olko treibt mit schweren Schlägen seinen Kahn wohl über‘n See und die trägen langgestreckten Wogen schaukeln ihn.
  2. Drüben steht die schwarze Kohte, sie erwartet ihn. Und es gleiten viele Boote hin zum Lagergrund.
  3. Hei, die Fahne an der Kohte flatternd grüßt sie ihn. Und die Boote jagen schneller durch die Wogen hin.

 



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