Bezirksjungenschaftsthing 1964
und Sportfest
in Ismaning vom 26.09. bis 27.09. 1964

Im Jungenschaftsbrief Oberbayern, Nummer 5/64 ist zu lesen:


TEILNAHME WAR WICHTIGER ALS SIEGEN

(Eine Betrachtung zum Sportfest 26./27.09.1964)

So wie die Aktien standen sah es trübe aus.
Wenig Anmeldungen bis kurz vorher, keine Sportgeräte und keine Kampfrichter und so fuhr ich Samstagfrüh mit gemischten Gefühlen nach Ismaning.
Am Vormittag stattete ich dem Stadion einen Besuch ab und mußte feststellen, daß die Anlaufbahnen zum Weitsprung und Kugelstoß nur nach genauem Hinschauen unter Gras zu entdecken waren.

Als nun um 14.30 Uhr die Völker anrückten und nach der Eröffnung von Wolfgang zum Stadion fluteten, waren die Anlagen wieder gebrauchsfähig.

Man sollte es nicht glauben, aber es waren 30 Aktive zum Dreikampf angetreten.
Rekorde purzelten und es herrschte eine prächtige Atmosphäre. Auch als die Fußballer den Platz belegt, wurde weiter am Rande gekämpft.

Jetzt sollte die große Staffel der Jungenschaftsgruppen starten.
Es waren am Start: Gernlinden, Waldkraiburg, Bad Tölz und Ismaning. Insgesamt waren 1200 Meter von fünf Teilnehmernern zu laufen. (jeder 200 und der Führer 400) Jeder kämpfte bis zum Umfallen und ganz große Zeiten waren der Lohn.
Der Einlauf zeigte Gernlinden vor Waldkraiburg, Bad Tölz und Ismaning. 3:12,8 min. zeigte die Uhr für die Sieger.

Nach dieser geglückten Improvisation hatten wir uns wirklich eine ausgezeichnete und lange Brotzeit verdient.

Auf der Rollschuhanlage mit Flutlicht begann un 8 Uhr ein bunter Abend. Schnell machte sich eine große Stimmung breit und wer beim Hemdenausziehwettbewerb noch immer nicht lachte, der lernte es hier. Die letzte halbe Stunde standen wir dann um ein großes Feuer und sangen noch einmal alle Fahrtenlieder des Sommers.
Anschließend war das Bezirksthing.

Und nun das Schlafen.
Die Mädchen lagen im großen Raum des Jugendheimes, während empfindliche, anfällige Jungen im kleineren Nebenraum fast übereinander lagen. Die etwas Robusteren wiederum hausten in Kohten und Zelten.
Die ganz die anderen (die ganze neugewählte Jungenschaftsführung mit Landesbewachung) schlummerten primitiv unter einem Baum.

Eine Kohte sauste in der Nacht zusammen, da böse Buben den Strick vom Baum durchschnitten. Doch die Bewohner rührte das nicht.

Nach einem gemeinsamen Morgensport eilten ganz saubere zum Eisweiher und nahmen ein Frühbad.
Es durfte aber gezittert werden (bei 15 Grad).

Ein Faustballturnier das aber nicht ganz fertig geführt wurde, schloß sich an die Morgenfeier an.

Dann zogen die Radfahrer zum Start.
Schweiß, Schimpfworte und nochmals Schweiß, strömten auf der langen Strecke.
Ganz tapfer schlugen sich Helmut Hareiner und Schuster Hans bei der ältesten Klasse gegen die Berufs- und Puschkinfahrer. Bei den Jüngeren sei die Zeit von Zehnann (9 Jahre) und von Geier (10 Jahre) hervorzuheben.

Sieger wurden:

Anmerkung der Redaktion:
Hier ist die Berichterstattung im Jungenschaftsbrief etwas lückenhaft.
Bei den beiden Tabellen scheint es sich um die Platzierungen im Rad-Wettbewerb zu handeln.
Die erste, größere Tabelle zeigt die "Klasse der Jüngeren", die kleinere die "Klasse der Ältesten".
1. Wellschmidt 24.38
2. Englisch 25.02
3. Hareiner 25.32
4. Pietschmann 25.59
5. Gürtler 27.31
6. Alois 27.48
7. Horst 28.17
8. Herrmann 28,30
9. Blaschke 29,57
10. Schuster Hel. 30,19
11. Zemann 30,47
12. Fregin 31,12
13. Geier 34,32

 

1. Ameise 49,04
2. Hareiner 54,19
3. Ingo 54,34
4. Schuster Hans 55,51

Gruppenwettkämpfe:

1. Gernlinden (3.,1.,1.)
2. Ismaning (1.,2.,4.)
3. Bad Tölz (2.,3.,3.)
4. Waldkraiburg (3.,4.,2.)

Leider liegen mir die Ergebnisse vom Dreikampf nicht vor. Doch weiß, daß von 30 Gestarteten 23 Urkunden verteilt werden konnten!!!

Der Gruppenwettkampf setzte sich aus Staffellauf, Alter und Dreikampf zusammen.
Es sollte noch ein Jungenschaftslauf ausgetragen werden, der aber aus Zeitmangel ausfallen mußte.

Da ich einen Preis versprochen habe, will ich auch der Gernlindner Siegesmannschaft einen Preis zuerkennen: Insgesamt bekommen die, die im Winterlager erscheinen, 30.-DM Beitragsermäßigung. Das Geld kann nicht ausgezahlt werden.

Abschließend möchte ich noch meinem Vater für die viele Schreibarbeit danken, die er uns so bereitwillig und vorzüglich erledigte.
Auch allen Teilnehmern möchte ich danken für das faire Mitmachen, wenn auch nicht immer ein Preis zu verdienen war.

 
Ingo


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Zum Abschluß noch ein Blick auf einen Teil des Original-Texts im Jungenschaftsbrief:

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