Landesjungenschaftsthing in Waldkraiburg ,
26. - 27. 11. 1966

Der Jungenschaftsbrief Schwaben berichtet in der Ausgabe 6/66:

Liebe Kameraden!

Am letzten Wochenende fand das Landesthing der Jungenschaft Bayerns in Waldkraiburg statt. Natürlich hatten sich aus Schwaben die meisten Jungenschaftsführer im Haus Sudetenland eingefunden. Nach der Eröffnung des Things durch Arnulf (Meister) umriß der neue Landesführer Dieter Hüttner die Aufgabengebiete der Jungenschaft.

Man unterscheidet bei der Jungenschaft zwei Gruppen: Die Jungen und die Führerschaft. Jeder Jungenschaftsführer spielt eine Doppelrolle, er muß nach unten wirken, seine Gruppe in Schwung halten, Wissen vermitteln, und er muß mit den Gruppenführern des Jugendkreises, der Mädchengruppen des Bezirks, Lands und Bunds in Verbindung stehen. Mit ihnen hat er das Jahresprogramm zu beraten und abzusprechen. Geschieht das in Deinem Kreis? Der Gruppenführer ist für seine Gruppe wie für die Arbeit des Bundes verantwortlich. Jeder Gruppenführer sollte sich Gedanken über Arbeitsmaterial, Gruppenführerschulung, Werbung neuer Mitglieder und dergleichen machen.

Die Proben sind zur Gestaltung der Gruppenstunde und des ganzen Lebens in der Jungenschaft eine Richtschnur. Daneben sollen sie der Wissensvermittlung dienen und für jedes Gruppenmitglied ein Ansporn sein zur weiteren Arbeit in unserem Bunde. Warum verwendest Du das Jun-genschaftsgesetz nicht als Arbeitsunterlage? Bei unseren Lagern erkennt man deutlich, in welcher Gruppe die Proben vorbereitet werden und in welcher nicht. Soweit Dieters Ausführungen.

Die Neuwahlen zeigten eine einstimmige Wiederwahl Arnulfs zum Landesjungenschaftsführer. Stellvertreter wurde Helmut Kangler aus Anger, der jetzige Bezirksjungenschaftsführer aus Oberbayern. Herwig war aus beruflichen Gründen von seinem Amt als Stellvertreter zurückgetreten.

Bei der Abendgestaltung erläuterte uns Herwig den Begriff Elite und sprach die Forderung aus, daß jeder Jungenschaftsführer zur Elite gehören solle. Danach wurden einige Dias vom Bundesjungenschaftslager im Bayerischen Wald gezeigt. Schade, daß Schwaben nur mit einem Teilnehmer vertreten war. Das Singen im neuen Kaminraum im Haus Sudetenland war ein Erlebnis.

Am nächsten Morgen stürzten sich die Jungenschaftsführer nach dem Kirchgang wieder hart in die Arbeit. Das Wecken im Haus Sudetenland glich der Ouvertüre zur leichten Kavalerie von Franz von Suppe. Arbeits-planung, Termine standen auf dem Tagesplan. Die Frage, wie stellt ihr euch den Weg eines Gruppenführers in unserm Bunde vor, beantworteten wir wie folgt: Voraussetzung ist ein Grundlehrgang bzw. eine Grenzlandwoche in Hohenberg oder Waldkraiburg. Er erhält hier die Grundausbildung, die zur Leitung einer Gruppe nötig ist. Danach ist eine Schulung auf Bezirksebene ungeheuer wichtig. Die beste Ausbildung für den Gruppenführer ist die Leitung einer Gruppe bei den Kinderfreizeiten des Sudetendeutschen Sozialwerkes. Hier kann er seine praktischen Kenntnisse anwenden.

Nach einem schmackhaften Mittagessen im Haus Sudetenland brachen wir wieder in Richtung Heimat auf. Die zwei Tage hatten uns wieder interessante Eindrücke vermittelt. Soviel vom Landesthing.


Ortfried

 



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