Unsere Winteraufgabe:



Inhaltsverzeichnis
 

  1. Allgemeines
     
  2. Inhalt der Winteraufgabe
     
  3. Aufgaben im Einzelnen:
     
    1. Die handwerkliche Arbeit
       
    2. Die schriftliche Arbeit
       
    3. Die Sonderaufgabe
       
  4. Hinweise und Hilfsmittel
     
  5. Durchführungsbestimmungen
     
  6. Aufteilung der Themen
     
  7. Bewertung
     


I. Allgemeines

Lager und Lehrgänge haben im vergangenen Jahr gezeigt, dass in den meisten Landesgruppen zum Teil sehr aktive Jungenschaftsarbeit geleistet wird.

Eines fehlt jedoch innerhalb der praktischen Arbeit, die große einheitliche Linie, die als äußeres Zeichen eines Bundes unbedingt erforderlich ist.

Um das abzustellen und die Entschuldigung aus der Welt zu schaffen das gemeinsame Arbeitsthema in der Jungenschaft war nicht immer klar ersichtlich, so dass man gezwungen war eigene Wege zu gehen, haben wir uns entschlossen, allen Jungenschaftsgruppen unseres Bundes eine gemeinsame

W i n t e r a u f g a b e

zu stellen.

Das Thema unserer Winteraufgabe für den Winter und das kommende Frühjahr soll heißen:

„Der deutsche Osten einst Heimat jetzt Aufgabe!“

Zwar sind die Proben in der Jungenschaftsarbeit, ja die Arbeit des ganzen Bundes nach diesem Themenkreis ausgerichtet und bringt für den ersten Augenblick nichts Neues.

Neu daran ist, und das hat bisher gefehlt, die planmäßige Erarbeitung des deutschen Ostens nicht durch einen Einzelnen (wie in der Probe) sondern durch die Gemeinschaftsleistung einer ganzen Schar.

Außerdem soll diese Winteraufgabe im kommenden Jahr, nur dann mit einer anderen Themenstellung ihre Fortsetzung finden. Ist es heuer die Heimat unserer Eltern, mit der wir uns beschäftigen wollen, so wird es im nächsten Jahr unsere Heimat sein, in der wir wohnen, die wir uns in ähnlicher Weise erarbeiten wollen. Bisher war es bei den Proben und unseren Gestaltungen üblich, das Bild des deutschen Ostens aufzuzeigen, wie es früher vor der Vertreibung war.

Mit unserer diesjährigen Winteraufgabe wollen wir uns (vor allem durch den zweiten Teil der Themenstellung) auch mit der heutigen Situation des deutschen Ostens befassen.

Eines sei gleich am Anfang vorweggesagt: Wenn wir uns mit unserer Heimat in Mittel- und Ostdeutschland beschäftigen, wollen wir diesmal alle Grenzfragen und unterschiedlichen Geschichtsauslegungen an zweiter Stelle sehen. Maßgebend muss allein die Tatsache sein, dass diese Gebiete seit vielen Jahrhunderten von Deutschen bewohnt und kulturell geprägt worden sind, dass sie für Millionen Deutschen Heimat waren.


II. Der Inhalt der Winteraufgabe

Die Winteraufgabe setzt sich für jede Schar aus mehreren Teilen zusammen:

  1. Jede Schar stellt eine handwerkliche Arbeit -- ein Modell, eine Werkarbeit her.
  2. Jede Schar liefert eine schriftliche Arbeit die sie aus Tatsachen, Bildern und anderen wissenswerten Dingen zusammenträgt und gestaltet. Diese Arbeit muss selbstverständlich über das Niveau einer einfachen Gruppeneintragung hinausgehen.
  3. Jede Schar erfüllt dazu noch eine Sonderaufgabe, bei der sie ihre Findigkeit und ihren Einfallsreichtum beweisen kann.


III. Die Aufgaben im Einzelnen

Zu den drei verschiedenen Aufgaben, die jede Schar erfüllen muss, wollen wir hier einige Vorschläge bringen.

Jeder Schar steht es frei, sich aus diesen Vorschlägen jeweils einen jeder Gruppe herauszusuchen, der ihr besonders liegt, oder eine gleichwertige Aufgabe selbst zu finden.


A. Die handwerkliche Arbeit

Hergestellt werden kann:

  1. ein Modell eines berühmten Bauwerkes (Burg, Kirche, Rathaus, Stadttor usw.) aus der zugewiesenen mittel- oder ostdeutschen Landschaft.
  2. Ein Modell eines typischen Bauernhauses oder Wohnhauses aus der betreffenden Landschaft.
  3. das Modell eines typischen Dorfbildes oder eine typische Stadtanlage der jeweiligen Landschaft (Straßenplan, Flureinteilung z. B. Straßendorf, Haufendorf usw.).
  4. jeweils das Wappen der Landschaft aus Holz (gemalt, Größe etwa 50 x 30 cm) und dazu vier Städtewappen aus der Landschaft (Holz, gemalt, Größe etwa 15 x10 cm).

Die Größe der Grundplatte darf nicht mehr als 50 x 50 cm sein.
Höhe des Modells bis 30 cm.
Das Material wird Holz, Gips, Pappendeckel, Hartfaser sein.
Der Maßstab ist beliebig.
Dorfbilder, Stadtanlagen müssen auf ein Holzbrett mit höchstens 50x50 cm angebracht werden, die Häuser können bemalt und grob geschnitzt oder gesägt sein.


B. Die schriftliche Arbeit

Folgende Themen können als Arbeiten gewählt werden:

  1. Geschichte der Landschaft bis zum 2. Weltkrieg: (Besiedlung, Werdegang der Staaten, kulturelle Leistungen, berühmte Persönlichkeiten usw.) Umfang mindestens 10 Seiten.
  2. Die wirtschaftlichen Verhältnisse der Landschaft bis zum 2. Weltkrieg: (Industrie, Landwirtschaft, Handwerk, Vergleich der wirtschaftlichen Bedeutung mit anderen Gegenden Deutschlands, das Verhältnis zu ganz Deutschland -- Statistiken usw.).
  3. Die Entwicklung der Landschaft seit Beginn des 2. Weltkrieges: (Kämpfe im 2. Weltkrieg, Zerstörungen, Vertreibung, Erlebnisse der Bewohner bei ihrer Vertreibung oder Flucht. Die Verhältnisse heute, auf politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, nationalen Gebiet) Umfang mindestens 7 Seiten.
  4. Die Bedeutung der Vertriebenen für die Bundesrepublik: (Entwicklung der Flüchtlingssiedlungen, Wirksamwerden der Bewohner einer zugewiesenen mittel- oder ostdeut-schen Landschaft gemäß ihren wirtschaftlichen und kulturellen Fähigkeiten) Umfang 7 - 8 Seiten.
  5. Berühmte Persönlichkeiten aus der Landschaft:
    Bilder von mindestens acht Persönlichkeiten in gleicher Größe (15x10 cm), die Bilder können abgezeichnet, oder fotographische Vergrößerungen sein und werden sauber auf Karten aufgezogen.
    Zu jedem Bild gehört ein sauber geschriebenes Blatt (am besten Karton) in passender Größe mit Namen, Lebensdaten, Lebenslauf in Stichworten und andere interessante Angaben und Daten über die betreffende Person.
  6. Das Bild einer bedeutenden Stadt der jeweiligen Landschaft: Anlage der Stadt, berühmte Gebäude bis 1945, Geschichte, Bedeutung der Stadt, berühmte Persönlichkeiten, wirtschaftliche Bedeutung, Umfang mindestens 10 Seiten.
  7. Eine Bildersammlung von landschaftlichen Darstellungen, Städten, Gebäuden, Menschen der jeweiligen ostdeutschen Landschaft: selbstangefertigtes Album, Bilder sauber eingeklebt, ausführliche sorgfältige Erläuterung dazu) Umfang mindestens 25 Seiten.
  8. Alte Volksbräuche, Sagen, Märchen der Landschaft.
  9. Sammlung der nach dem Krieg erschienenen Literatur über diese Landschaft:
    Besprechung von mindestens 3 Büchern, Inhaltsangabe.

Die schriftlichen Arbeiten, mit Ausnahme der Bildersammlung der berühmten Persönlichkeiten, müssen in ein selbst hergestelltes Heft aus festem Einband eingetragen werden. Die Schrift muss sauber (Handschrift oder Schreibmaschine), das Titelblatt und der Einband entsprechend gestaltet sein. Die Arbeit soll durch Abbildungen (Fotos, Zeichnungen, Zeitungsausschnitte, -bilder, Kartenskizzen, Statistiken, grafische Darstellung usw.) belebt und veranschaulicht werden. Natürlich müssen diese zum Thema passen.

Welche Form solche Arbeiten haben müssen, erfahrt ihr bei all jenen Gruppen die bei Landes- bzw. Bundesspielen ähnliche Arbeiten liefern mussten. Auch gibt es noch eine Reihe Ausstellungen, die sich mit dem gleichen Thema befassen und gutes Anschauungsmaterial aufzeigen.


C. Die Sonderaufgabe:

Hier sollen nur einige Anregungen für diese Sonderaufgabe aufgezeigt werden.
Jeder Schar steht es frei sich einen dieser Vorschläge auszuwählen oder aber sich eine andere Sonderaufgabe zu wählen, die natürlich an Schwierigkeiten und Umfang den hier aufgezeigten entsprechen muss.

  1. Eine Umrisskarte der Landschaft: (auf Karton 70 x 70 cm) sauber gezeichnet und beschriftet (mit schwarzer u. bunter Tusche).
    Sie muss enthalten: Grenzen der Landschaft, wichtige Flüsse, größere Städte, wichtige Gebirge (als Symbol angeben) kleine Skizzen berühmter Bauwerke, Symbole für typische Industrie, Landwirtschaft.
    Außerdem soll diese Umrisskarte als Gesellschaftsspiel eingerichtet werden, so dass man in der Form einer Reise durch die Landschaft an alle bedeutenden Punkte gelangt und darauf aufmerksam gemacht wird ( Zusatzerklärungen, aussetzen, nochmal würfeln usw.)
  2. Tonbandaufnahme mit typischer Dialektprobe dieser Landschaft: (Laufzeit 3-5 Minuten Geschwindigkeit 9,5)
    Text ist freigestellt. (z. B. Erzählungen, Gedichte..) Gesprochen soll es von einem Menschen aus der Gegen sein, es braucht also kein Jungenschaftler zu sein.
  3. Tonbandaufnahmen von Volksliedern oder Volkstänzen.
    Diese müssen natürlich aus der zugewiesenen Landschaft stammen und von der Schar selbst gesungen oder gespielt werden. (Länge 10 - 15 min. Band 9,5)
  4. Zusammenstellung einer Lichtbildreihe über diese Landschaft
    früher oder heute mit einem entsprechenden Begleittext.
  5. Drei gute Schaukastenvorschläge über die kulturelle, wirtschaftliche und politische Bedeutung der Landschaft.
  6. Drei Großfotos mit Landschaften, berühmten Gebäuden oder Motiven aus dem betreffenden Gebiet
    von vorhandenen Fotos, Zeichnungen usw. selbst angefertigt Kopien (keine persönliche Mithilfe eines Berufsfotografen) Größe 20 x 30 cm auf Karton aufgezogen.
  7. Zwei Linolschnitte mit Landschaften, berühmter Gebäuden oder anderen Motiven der jeweiligen Landschaft nach Vorlage, Fotos, Zeichnungen herstellen, 20 x 30 cm auf Karton aufgezogen.
  8. Sammlung von Briefmarken ( mit Motiven aus der Gegend oder von dort stammend)
    von Zeitungen oder Ausschnitten (früher oder später)
    von Geldmünzen (alte oder heute gebräuchlich)
    und ähnlichen Dingen, die mit der Landschaft in Verbindung stehen.


IV. Hinweise und Hilfsmittel

Viele von Euch höre ich jetzt jammern.
Unsere Gruppe ist dabei überfordert! Woher sollen wir denn das Material herbekommen? Und so ähnlich .... --

Die jetzt folgenden Hinweise sollen euch bei der Materialbeschaffung behilflich sein und euch auf verschiedene Hilfsmittel aufmerksam machen.
Freilich: Anleitungen, wie man am besten nach Mittel- oder Ostdeutschland kommt -- denn dort hätten wir das beste Anschauungsmaterial -- kann ich hier nicht geben.

Wir müssen uns mit den Hilfsmitteln begnügen, die für uns zugänglich sind.

  1. Wenn es bisher noch nicht geschehen ist, dann forscht einmal in der Presse nach. In allen Tageszeitungen und Illustrierten finden sich immer wieder Bilder und Aufsätze über einzelne Gebiete Mittel- und Ostdeutschlands.
    Wenn nicht hier, so ist aber bestimmt in den Organen der Landsmannschaften (Ostpreußen, Schlesische Rundschau, Sudetendeutsche Zeitung usw.) bestimmt Brauchbares zu finden.
    Da wird zunächst einmal alles gesammelt, was euch in die Hände fällt, Wenn sich jeder Junge der Schar beteiligt und außerdem die Jugendkreise mit eingespannt werden, alles Gedruckte daraufhin anzusehen und das Geeignete auszuschneiden, werdet ihr bald eine Fülle von Material haben (Zeitungsausschnitte, Bilder, Aufsätze) woraus Ihr bestimmt eine Menge für Eure Aufgabe heraus angeln könnt.
  2. Vergesst Eure Familien nicht! Sicher habt ihr den einen oder den anderen darunter, der aus der Gegen kommt, die Ihr bearbeiten sollt. Sucht alle euch bekannten Familien auf, die aus den Landschaften vertrieben wurden, fragt sie nach Fotos, nach sonstigen Andenken oder Büchern. Natürlich werdet ihr die Sachen (Fotos) nicht behalten können, dann müsst Ihr euch eben Kopien bestellen, oder aus Büchern, Zeitungen, Heften usw. die ihr dort bekommt, die Abschriften machen.
    Sicher bekommt ihr bei diesen Nachforschungen neue Anregungen für eure drei Aufgaben.
  3. Der nächste Weg wird zu unseren Organisationsformen gehen. Die DJO-Kreisgruppenbücherei beherbergt sicher so manches Buch das Ihr für Eure Arbeit gut gebrauchen könnt.
    Wendet Euch an die verschiedenen örtlichen Landsmannschaften, an den BdV, die werden Euch sicher unterstützen, wenn sie von Eurem Vorhaben hören.
  4. Sehr wichtig ist es auch, geeignete Lehrer zu Rate zu ziehen. Es gibt zahlreiche Einrichtungen, die für den Schulgebrauch Unterlagen für die Ostkunde sammeln und zur Verfügung stellen. Wenn Ihr dem Lehrer erklärt, wie Eure Arbeit aussieht dann wird er Euch sicher bei der Materialbeschaffung ein wenig behilflich sein. Denn er kommt an die unten genannten Stellen besser heran als Ihr.

An Stellen seien hier genannt:

Außerdem findet Ihr in Stadtbüchereien sicher zahlreiche Bücher, die die Kultur, die Geschichte und die Wirtschaft der Gegend behandeln, die Ihr bearbeiten sollt.

An den Anfang gehört natürlich die Arbeitsbriefreihe, die unser Bund herausgebracht hat.
Sicher gehören diese zum Bestand Eurer Gruppenbücherei, so dass ihr schon über einige ostdeutsche Landschaften (Schlesien, Oberschlesien, das Deutschtum an Weichsel und Warthe, Sudetenland, Westpreußen und Danzig, Ostpreußen usw.) nicht erschöpfend, aber doch einigermaßen unterrichtet seid.
Das heißt aber jetzt nicht, dass Ihr diese landsmannschaftlichen Grundhefte abschreiben dürft. Ein wenig mehr Arbeit müsst Ihr Euch schon machen.

Zur Bearbeitung des Themas gehört aber auch die ansprechende äußere Form der Arbeit.
Denkt daran, dass diese Arbeiten in einer Ausstellung ev. sogar der Öffentlichkeit gezeigt werden können.
Bei dem Bilderthema ist es bewertungstechnisch gleichgültig, ob Zeitungsausschnitte, Postkarten Fotos oder sonstige Abbildungen verwendet werden, denn hierbei wird es schwierig sein, immer das geeignete Originalfoto aufzutreiben.
Sicher es gibt Bücher, wo ihr Bilder finden könnt, aber man kann diese schlecht herausschneiden, die Bücher ausschlachten. Sucht nach Möglichkeiten, diese Dinge zu kopieren oder abzuzeichnen (Federzeichnungen), eurer Findigkeit sind keine Grenzen gesetzt.

Dass der Inhalt der Arbeiten sachlich, objektiv und möglichst aktuell sein soll, brauche ich nicht weiter zu erwähnen.
Wir wollen keine Hetzpropaganda betreiben.
Zur sachlichen Darstellung gehört jedoch ein kurzes Aufzeigen der politischen Verhältnisse neben der Beschreibung der Geschichte, der Wirtschaft und Kultur dieser Gebiete, wie sie sich bis zu Ende des II. Weltkrieges entwickelten und wie es heute in diesen Gebieten aussieht.

Viel mehr brauche ich Euch sicher da nicht zu erklären, schließlich wisst Ihr als Mitglieder der DJO, was Ihr der Aufgabenstellung Eures Verbandes schuldig seid.

Modellbau und schriftliche Arbeit brachten Euch nicht viel Neues, sicher aber jetzt die Sonderaufgaben.
Sie enthalten in ihrer Themensteilung Dinge, die über den Rahmen unserer üblichen Arbeit hinausgehen.
Gerade deshalb könnte ich mir vorstellen, dass verschiedene dieser Aufgaben manche Gruppen besonders reizen.

Wohl gemerkt: die vorn angeführten Themen sind nur Vorschläge. Vielmehr sollt Ihr Euch selbst Aufgaben suchen, die allerdings mit den anderen vergleichbar sein müssen.

Die Umrisskarte als Gesellschaftsspiel ist sicher nicht zu schwer herzustellen, auch für eine jüngere Schar nicht.
Die verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten dazu findet Ihr bestimmt selbst.
Einige Möglichkeiten seien nur kurz erwähnt: als Würfelspiel, als Zusammensetzspiel (in einzelne Teile zersägen), als Ratespiel usw. . . .

Viele Gruppen, die sich gerne die Tonbandaufgabe vornehmen würden, höre ich jammern wir haben kein Bandgerät, auch nicht die technischen Voraussetzungen.
Vielleicht ist es Euch möglich, irgendwo ein Tonbandgerät auszuleihen?
Eie Aufnahmen der Dialektproben müsste dann so vor sich gehen, dass Ihr zunächst einmal einen Mann oder eine Frau ausfindig macht, die aus der von Euch zu behandelnden Landschaft stammt und den dort üblichen Dialekt auch wirklich noch spricht.
Dann werdet Ihr wie Reporter mit dem Tonbandgerät dort aufkreuzen und den Mann oder die Frau einen Text sprechen lassen, der nach Möglichkeit in sinnvollem Zusammenhang mit dem Gesamtthema steht, z.B. ein Gedicht, eine lustige Erzählung u. ä.

Diese zwei Beispiele sollen genügen, um Euch die Sonderaufgabe ein wenig zu erläutern.
Vielleicht noch ein Wort allgemein zur Gestaltung der Aufgabe.

Diese Winteraufgabe mit den drei Abschnitten ist nicht als Einzelleistung des Scharführers oder eines dazu geeigneten Mitglieds gedacht. Alle Jungen einer Schar sollen je nach Vermögen und Können dazu beitragen.
Freilich die eine oder andere Ausgestaltung wird einer allein besorgen, die Zeichnung ein guter Zeichner der Schar anfertigen, und die Formulierung einzelner Artikel der mit dem besten Stil verfassen.
Aber Stoff sammeln und Ideen dazu haben können alle.

Deshalb spannt alle mit ein, denn es soll eine Gemeinschaftsarbeit werden.

Zum Schluss noch einen Rat:
Solltet ihr bei der einen oder anderen Aufgabe noch eine Frage haben, dann wendet euch an euern Landesjungenschaftsführer, der erteilt euch gern Auskunft.


V. Durchführungsbestimmungen

Hier noch einmal ein paar Anleitungen zur allgemeinen Durchführung und einige Tipps für diejenigen, die noch gar nicht wissen wie sie zurecht kommen sollen.

Die Modelle bei der handwerklichen Arbeit könnt ihr aus beliebigen Material herstellen, es muss nur stabil und haltbar sein, und einen Transport vertragen.

Eine grundsätzliche Frage jedoch könnte unter Umständen einige Schwierigkeiten aufwerfen, nämlich die naturgetreue Nachbildung von Bauwerken, deren Abbildungen meist nur die Vorderfront zeigen.
Versucht möglichst viele Abbildungen, Fotos und Ansichten aufzutreiben. Es gibt heute schon sehr gute Bildbände über mittel- und ostdeutsche Bauten, die oft auch den Grundriss und Teilansichten gesondert angeben.

Auch dürft ihr sehr komplizierte Gebäude ein wenig vereinfachen, es darf aber dabei nichts vom Charakter verloren gehen.

Abbildungen der verschiedenen Bauernhäuser findet ihr in allen Erdkunde- und Geschichtsbüchern, auch Lexika und ähnliche Nachschlagewerke sind hier brauchbar.

Beim Stadtbild oder der Dorfanlage braucht ihr nicht die einzelnen Gebäude naturgetreu nachbilden, wichtig ist hier, dass das charakteristische Dorf bzw. Stadtbild dieser Landschaft herausgearbeitet wird. Das Gesamtbild von Marktplatz, Straßenführung und Feldereinteilung z.B. interessiert hier besonders.

Als Material für die Häuser wird man Holz verwenden, noch besser ist Kreide. Denn Kreideblöcke, die man heute bei der Sandkastenherstellung allgemein verwendet, lassen sich leicht bearbeiten und anfärben und sind sehr vielseitig verwendbar.

Straßen, Felder usw. kann man mit gefärbtem Sand, Moos u. ä. darstellen.

Und noch einmal: Baut die Sachen stabil, nicht dass sich nach zweimaligem Hinschauen, die ersten Teile schon wieder lösen.

Das Gelingen der schriftlichen Arbeit wird vor allen Dingen von einer guten Stoffsammlung abhängen.

Trag erst einmal alles, was ihr über Eure Landschaft bekommen könnt zusammen. Dann sucht ihr Euch die Unterlagen für Euer spezielles Thema heraus.

Die einzige Schwierigkeit wird es sein, aus den vielen Einzelbeiträgen ein geschlossenes Ganzes zurechtzuzimmern.

Selbstverständlich soll es keine Doktorarbeit werden, Ihr sollt mit der Arbeit zeigen, wie intensiv Ihr Euch mit Eurer Landschaft auseinandergesetzt habt.


VI. Aufteilung der T h e m e n

Die Aufgaben wurden durch das Los bestimmt.

Am letzten Bundeskapitel zogen die einzelnen Landesjungenschaftsführer oder deren Vertreter für ihr Land folgende Landschaften bzw. Provinzen:

Ostpreußen HESSEN
Westpreußen
(Danzig, Posen)
RHEINLAND/PFALZ
Mitteldeutschland
(Prov. Sachsen, Sachs.-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg, Brandenburg)
BADEN WÜRTTEMBERG
Sudetenland BAYERN
Südosteuropa
(Siebenbürgen, Banat, Ungarn-deutsch, Jugoslawien usw.)
SCHLESWIG/HOLSTEIN
Balten- u. Russland-deutschtum SAAR
Berlin BERLIN

Die Landesjungenschaftsführer sorgen dafür, dass innerhalb eines Landes die Scharen auch verschiedene Gegenden und Landschaften des zugeteilten Ostgebietes oder der mitteldeutschen Provinz bearbeiten, damit nicht alle die markanten und allgemein bekannten Dinge bringen, alle dieselbe Stadt oder den gleichen Landstrich wählen.

Denkt daran -- wir wollen im Bundeslager mit den Arbeiten eines jeden Landes eine Ausstellung aufbauen, die sich auch in der Öffentlichkeit sehen lassen kann.

Also strengt Euch an.


VII. Die Bewertung

Die Bewertung der Arbeiten wollen wir im Bundeslager 1961 vornehmen.

Ein Ausschuss den das Bundeskapitel benennt, wird die Bewertung nach folgenden Gesichtspunkten vornehmen:


A. Modelle

Auswahl der dargestellten Werkstücke (ist es bekannt oder typisch für die Landschaft usw.)
Art der Ausführung (Sorgfalt usw.)
Schwierigkeit des dargestellten Bauwerkes usw. sowie die des Materials.


B. Schriftliche Arbeiten
  1. Einband (Sorgfalt, äußere Gestaltung -- passend zum Inhalt, Material )
  2. Sauberkeit der Schrift , Lebendigkeit in der Gestaltung des Textbildes
  3. Umfang der Arbeit
  4. Künstlerische Ausgestaltung, Zahl der Bilder, Anordnung der Zeichnungen, die Gestaltung
  5. Stoffliche Behandlung des Themas
  6. Lebendigkeit und Anschaulichkeit der Darstellung

C. Sonderaufgaben
  1. Erfassung des Wesentlichen der gewählten Aufgabe
  2. Sorgfalt der Ausführung, Schwierigkeit der gewählten Aufgabe

Die Arbeiten werden von den Scharen mit ins Bundeslager gebracht.
Kann eine Gruppe nicht daran teilnehmen, so gibt sie ihre Arbeiten einer anderen Gruppe mit oder schickt sie an unten stehende Adresse.

Landesheim der DJO, Rotholz/Rhön

 


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