Probenordnung der Jungenschaft

Beschlossen vom Bundesthing am 30. 11. / 01. 12. 1974 in Oerlinghausen


A. Späherprobe

  1. Zulassungsbedingungen
    1. bestandene Bewährungszeit,
    2. Teilnehme an zwei Wochenendfahrten mit Übernachtung
    3. Mitgliedsausweis (Beitrag bis zum Abnahmetermin entrichtet)
  2. Wesensprobe
    1. Mutprobe
    2. Ordentliche Erledigung eines besonderen länger befristeten Auftrages (Verlässlichkeit)
  3. Dietprobe
    1. Wissen über die Jungenschaft
      • Was ist unser Leitbild?
      • Welche Tugenden hat der ritterliche Mann?
      • Wie heißen die Ränge der Jungenschaft?
      • Wie heißen die Führer der Jungenschaft in der Schar, im Fähnlein, im Land?
    2. Wissen über die DJO-Deutsche Jugend in Europa
      • Was bedeutet der Name?
      • Warum nennt sich unser Bund so?
      • Wann und wo ist er entstanden?
      • Was bedeutet unser Abzeichen?
    3. Allgemeinwissen
      • Zeige Deutschland auf der Karte, nenne die Namen der Länder und Provinzen
      • Zeige die Teilung Deutschlands auf der Karte
      • Wie heißen der Bundeskanzler und der Bundespräsident
      • Erkundungsaufgaben in der Heimatstadt/Kreis: Standort von Polizei, Feuerwehr, Krankenhaus, Apotheke
      • Gemeinschaftseinrichtungen einer Stadt?
      • Nenne besondere Bauten und Denkmale zur Stadt-/Kreisgeschichte
      • Pflichtlieder:
        • Nationalhymne
        • Nichts kann uns rauben
        • Wildgänse
  4. Zunftprobe
    1. Orientieren im Gelände mit natürlichen und künstlichen Hilfsmitteln
    2. Rucksack oder Affen packen
    3. Drei Knoten und ihre Anwendung: Weberknoten, Zimmermanns- und
      • Weberknoten,
      • Zimmermanns- und
      • Spannknoten
    4. Feuer- und Kochstellen, Bolzarten
    5. Knopf annähen
    6. Preise von 5 Grundnahrungsmitteln erkunden, 5 wichtige Waldläuferzeichen
    7. Telefonieren
    8. Scharheft oder Hobby vorstellen
  5. Leibesprobe
    1. Tageswanderung
    2. Hindernislauf


B. Wächterprobe

  1. Zulassungsbedingungen
    1. mindestens 1/2 Jahr Späher
    2. 6 Fahrten (einschl. der zur Späherprobe): 4 Wochenendfahrten, 2 längere Fahrten oder Lager (mehr als 2 Tage)
    3. Schar im Beisein des Gruppenführers auf einer Wochenendfahrt geführt
    4. Einen Jungen geworben und auf die Späherprobe ordentlich vorbereitet haben
  2. Wesensprobe
    1. Erfüllung eines schwierigen länger befristeten Auftrages
    2. Nachtwache (2 Stunden allein)
    3. Eigeninitiative gezeigt
  3. Dietprobe
    1. Kenntnis und Verständnis der wichtigsten Teile des Jungenschaftsgesetzes
    2. Gliederung der DJO-Deutsche Jugend in Europa
    3. Ziele des Bundes
    4. Landeskunde Mittel- und Ostdeutschlands
    5. Wo lebten vor der Vertreibung Deutsche?
    6. Unterschiede der Regierungsformen und Gesellschaftssysteme in Deutschland
    7. Stelle Dein Bundesland vor. (Landschaft, Wirtschaft, Landesregierung)
    8. Lebenslauf (kurz)
    9. 10 Jungenschaftslieder
  4. Zunftprobe
    1. Vorbereitung einer Wochenendfahrt:
      • Rechtliche Bestimmungen: Jugendschutz, DJH-Bestimmungen, Zelten und Feuer i. Freien
      • Hilfsmaßnahmen bei Notfällen: Feuer, Eis, Wasser, Verletzungen
    2. Während der Fahrt:
      • Karte und Kompass
      • Fahrplanlesen
      • Verkehrsregeln
    3. Zum Tagesablauf:
      • Wahl eines Lagerplatzes, Aufbau einer Kohte
      • Knoten wie Späher, außerdem: Schlaufe, Rettungsschlinge, Strickleiterkn, Kreuzbund
      • Fahrtengerichte zubereiten und Kosten pro Person berechnen können, Tee, Kaffee
      • Strümpfe stopfen
      • einfache Reparaturen am Fahrrad
      • für 1/2 Std. Spiele mit der Gruppe kennen
      • Scharheft geführt
  5. Leibesprobe
    1. 5. Min. Dauerlauf
    2. Überwinden von Hindernissen (Klettern, Hangeln, Balancieren, Indianerbrücke)
    3. Freischwimmen


    C. Knappenprobe

    1. Zulassungsbedingen
      1. 6 weitere Fahrten ( 4 kurz, 2 lang oder 2 Lager)
      2. b) Pfeil-Bezug
      3. c) Mindestalter 14 Jahre
      4. d) Gruppenführerlehrgang besucht, Scharführer oder Mitarbeit mindestens auf der Ebene der Kreisgruppen- oder Fähnleinführung
    2. Wesensprobe
      • Hat Pflichtbewusstsein, Verantwortungsbewusstsein, Einsatzbereitschaft gezeigt;
      • ist zuverlässig,
      • gibt Initiative,
      • ist kameradschaftlich,
      • hat gutes Auftreten in der Öffentlichkeit
    3. Dietprobe
      1. Genaue Kenntnis und Verständnis des Jungenschaftsgesetzes
      2. Aufgaben und Ziele der DJO - Deutsche Jugend in Europa
      3. Das geteilte Deutschland:
        • historischer Rückblick
        • Vergleich der Systeme, die Stellung Berlins
        • Verträge, Polit. Konzeptionen
      4. Schriftliche Arbeit mit selbstgewähltem Thema aus der Gruppenarbeit
      5. Rechtsfragen für den Gruppenführer
      6. Mit der Schar Singen durchgeführt
      7. 2 Geschichten erzählen (vorlesen) können
      8. Pflichtlektüre, daraus 5 Min. freier Vortrag
    4. Zunftprobe
      1. Genaue Handhabung von Karte und Kompass
      2. Wegeskizze, Geländeskizze
      3. Knoten und Bunde wie vorher, zusätzlich: gekreuzter Weberknoten, Seilverkürzung, Achterschlinge, Anglerknoten, Langbund
      4. Zeltbau
      5. Planung einer 3-Tage-Fahrt mit der Schar mit Rüstblatt und Kostenrechnung
      6. Erste-Hilfe-Kursus
      7. DJH-Bestimmungen
      8. Postbetrieb und allgemeiner Schriftverkehr
      9. Straßenverkehrsordnung (Schwerpunkt: Verhalten von Radfahrern und Fußgängern)
      10. Waldläuferzeichen, geschützte Pflanzen und Tiere
      11. wichtige Formen gutes Benehmen
      12. Öffentlichkeitsarbeit: Schaukasten, Flugblatt, Einladung, Zeitungsartikel, Elternabend oder öffentliche Veranstaltungen durchgeführt.
    5. Leibesprobe
      • Jugendschein

    Die Ordnungen für die Reisiger-, Vogt-, Meister- und Großmeisterprobe gelten unverändert.

    Die Probenordnung wurde einstimmig verabschiedet.


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