Interview

Dr. Dieter Hüttner, geboren 1944 im Sudetenland seit 1954 Mitglied der Sudetendeutschen Jugend und der D]O in Nördlingen.

Vorsitzender des D]O-Landesverbandes Bayern von 1966 bis 1975, Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Jugend (SdJ) von 1969 bis 1970. Bundesvorsitzender der DJO-Deutsche Jugend in Europa von 1975 bis 1984. Stellvertretender Bundesjungenschaftsführer von 1963 bis 1964.

In einem Interview, das Jürgen J. Becker für seine Dokumentation über die DJO-Deutsche Jugend in Europa im Buch: Wir wollen Brücke sein! mit Dieter Hüttner geführt hat, hebt der ehemalige stellvertretende Bundesjungenschaftsführer und spätere Bundesvorsitzende die Bedeutung der Jungenschaft für den Einzelnen hervor:

„Ich bin natürlich in der Jungenschaft aktiv gewesen und habe die üblichen Proben: Späher, Wächter, Knappe, Reisiger und Vogt abgelegt und war dann einmal für eine kurze Zeit stellvertretender Bundesjungenschaftführer.

Die Konzeption der Jungenschaft, jungen Menschen einen Erlebnis- und Erfahrungsbereich zu geben und auch Anforderungen zu stellen -- man arbeitete immer auf eine Prüfung hin --, das war eine gute Idee.

Der Jungenschaft ging es um Sinngebung und Wissensvermittlung in einer Lebensphase, wo die Lernfähigkeit, Wissensaufnahme und Gedächtniskapazität besonders ausgeprägt ist. Viele Dinge, die ich heute noch weiß, habe ich damals gelernt, mir damals angeeignet und das war immer mein großes „Kapital“.

Ob das mein Geschichtswissen ist oder so praktische Dinge wie ein Zelt aufzubauen oder einen Knoten zu machen oder bewusst die Umwelt zu erleben; und ich möchte das nie missen.

Hinzu kam die soziale Erfahrung des Zusammenlebens. Dass wir in der Gruppe gelernt haben; wie man Konflikte miteinander austrägt, dass man miteinander reden und sich einfügen muss. Man konnte sich selber und die anderen in der Gruppe Gleichaltriger erfahren. Das war immens wichtig für die Entwicklung des Einzelnen."



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