DJO Schwaben:
Die Ostersternfahrten 1965
DJH Heidenheim, Naturfreundehaus Wiffersthausen und Dinser Hütte bei Nesselwang


Im Jungenschaftsbrief der DJO Schwaben, Ausgabe Mai/65, erschienen folgende drei Berichte:


Treffpunkt Nord -- Heidenheimer Jugendherberge

Bericht über die Ostersternfahrten 1965 der DJO Schwaben, Bericht steht noch aus. Dafür Kurzbericht unseres Jungenschaftsreporters:

Unter der Leitung von Franz Kuttler (Günzburg) und Ortfried Kotzian (Illertissen) trafen sich in Heidenheim 7 Mädchen aus Reisensburg und 6 JungenschaftIer aus Illertissen.
Von Karfreitag-Mittag bis Karsamstag-Mittag waren Bezirksmädel Gudrun und Bezirksjunge Herwig dabei (Anmerkung der Redaktion: Bezirksmädelführerin Gudrun Schwarzer und Bezirksjungenschaftsführer Herwig Heisler) und schoben den Laden gleich kräftig an.

Alles in allem machten die 15 DJO-ler in der Heidenheimer Jugendherberge einen tollen Betrieb, jedoch wenig Lärm.
In Stuttgart sehen wir uns wieder!

Hehei (Herwig Heisler)

 

Treffpunkt Mitte -- Wiffertshausen

Ostern 1965 -- Schnee, Regen und viel Vergnügen -- mit diesen Tatsachen kämpften 6 Mädchen aus Königsbrunn und Gersthofen und 14 Jungen aus Mindelheim und Augsburg im Naturfreundehaus von Wiffersthausen.

Ein kurzweiliges Programm mit Singen, Regenmarsch, Heimfestspielen und Mopeddiebstahl -- der Hüttengeist verzog die Pferde der DJO-Ritter aus der nachbarlichen Burg Friedberg -- ließen schnell die umgebende Witterung vergessen.

So verlebten wir unter Leitung der beiden Bezirks-Hilfs-Sheriffs ein tolles langes Wochenende, das, wie könnte es auch anders sein, viel zu schnell zu Ende war.

Krediet (Dieter Krezler)

 

Treffpunkt Süd -- Dinser-Hütte

Aus dem Tagebuch eines geplagten Jungenschaftsführers:

Donnerstag, 15. April:
Strahlend schönes Wetter, während die Neu-Ulmer schweißtriefend den Edelsberg erklimmen.

Freitag, 16. April:
Das Wetter verdüstert sich -- Die Marktoberdorfer Mädchen und Lagerleiter Jochen (Lindau) erscheinen auf der Bildfläche.
Die Bären aus Neu-Ulm fällen 6 Bäume und damit ist es auch aus mit der königlich schwäbischen Ruhe.
Beim Geisterabend fliehen die Hühnchen unter die Fittiche ihrer Glucke (Uta).

Samstag, 17. April:
Zwei Bären machen sich auf den Weg zum Lift, um Nachschub für die Marktoberdorfer Daueresser zu holen. Trotz meterhohem Schnee sind sie in 2 Stunden zurück.
Das Essen wird besser und die Stimmung steigt.
Der Höhepunkt des Abends wird aber nicht das Abendessen, sondern die Lesung aus Untergang der Wilhelm Gustloff, den wir tief mitfühlen.

Sonntag, 18. April:
Uta schläft bis 8 Uhr und kann nur mit Schnee geweckt werden. Sie kommt dann gerade noch zum Frühstück zurecht.

Mit der Abgeschiedenheit von der Außenwelt flieht uns auch die Zivilisation mit ihren Manieren.
Einige Herren bemühen sich tatkräftig, durch ihren Aufenthalt im Schlafraum den Verdacht eines exotischen Stalles ruchbar zu machen. Sie entpuppen sich als reife Stunks, Borstentiere und Büffel.
Jochen benimmt sich beim Frühstück unfair, denn er liest Lukasburger Stilblüten vor. Während wir brüllen vor Lachen, ißt er die ganzen Marmeladebrote auf.

Jochen und Werner tragen eine Gasflasche zum Böck.
Gegen vier kommen Herwig und Gudrun an und versuchen vergeblich, die Führung an sich zu reißen.

Abends ist Budenzauber unter der Leitung des D.v.D. (Dichter vom Dienst) Erich, mit dem Motto: Fest gespült hat nie, die Uta.

Montag, 19. April:
In der Frühe wird die Hütte vom Dreck gereinigt.
Dann beginnt mit Herwig und Gudrun der Abstieg über den Gipfel.

Der Liftwart im Tal hält uns für zahlungsunfähig, unsere Rucksäcke und die anderen Fahrgäste läßt er solange in der Luft baumeln, bis auch der letzte Pfennig bezahlt ist.
Hoch lebe die Sturheit.

 



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