Liebe . . . . . . . . .

Nachdem ich von einer vierwöchigen Geschäftsreise heimgekehrt bin und viele Post in Sachen SdJ-Seminar vorfand, bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Mir ist es jedoch heute auch nicht möglich, auf alle Einzelfragen einzugehen. Ich will deshalb versuchen, durch dieses Rundschreiben nochmals das Wichtigste, was uns und das Seminar angeht, zusammenzufassen;

1. Euch allen ist unsere derzeitige Finanzsituation bekannt. Sie führte dazu, daß wir die entfernteren Kameraden beim ersten Seminar ausladen mußten. Diese Situation hat sich keineswegs gebessert, im Gegenteil! Wir müssen aus rein materiellen Gründen das für den 9. und 10. September dieses Jahres geplante zweite Seminar auf den 21. und 22. Oktober verschieben.
   Zu diesem Zeitpunkt soll unser Horoskop auf finanziell günstig stehen.
    
   Wir müssen auf jeden Fall -- wenn uns nicht ein plötzlicher Goldregen überfällt -- die Kosten auf ein Minimum senken. Mache auch Du Dir also einmal Gedanken, wie Du möglichst billig nach Bad Kissingen kommen kannst.
    
   Wir werden diese beiden letzten Seminare auf jeden Fall, wenn es sein muß, auch ohne Zuschüsse durchführen!
   So ist die Situation, sie sollte uns aber keineswegs erschüttern!
    
2. Ausarbeitungen
    
   Ich möchte mich bei jenen Kameraden bedanken, die mir die Ausarbeitungen bereits geschickt haben. Euch, die Ihr auf Grund irgendwelcher Schwierigkeiten nicht dazugekommen seid, möchte ich bitten -- herzlich bitten -- mir wenigstens die Zusammenfassung von einem Buch zu senden. Dadurch, daß wir jetzt sechs Wochen mehr Zeit haben, können wir uns mit dem Thema noch eingehender beschäftigen.
    
   Versuche deshalb, alle Bücher zu lesen und für D I C H durchzuarbeiten. Ich lege diesem Rundschreiben wieder eine Folge der hessischen jugend (folgt) bei, die -- wie die letzte Ausgabe -- wiederum Themen enthält, die unser Seminarthema unmittelbar berühren. Bitte führe sie Dir zu Gemüte, verdaue sie und sieh einmal, ob sich nicht auch noch andere Zeitschriften mit diesen Themen beschäftigen.
    
   Was machen übrigens die Schaubogen?! Ich habe noch keinerlei Echo vernommen!
    
3. Gemeinsames
    
   Wir haben größte Aussicht, die Untere Wilhelmine für den kommenden Winter zu pachten. Es ist eine Almhütte, 1350 m hoch im Hörnergebiet bei Sonthofen gelegen. Dort wollen wir unser Winterlager durchführen.
   Die Hütte muß allerdings rechtzeitig für den Winter vorbereitet werden, d.h. es ist Holz zu fällen, es sind Schlafstellen zu zimmern usw.
   Hast Du nicht Lust und vor allem natürlich etwas Zeit, in der Woche vom 2. bis 8. Oktober da oben ein paar Tage in luftiger Höhe bei den Vorbereitungen mitzuhelfen?
   Es wird bestimmt eine tolle Sache, denn es ist gerade Hirschbrunft und bestimmt gutes Wetter.
    
   Bitte schreibe mir bald, wenn Du mitmachen willst!

Ich glaubt, dies wär‘s für heute.

Walli läßt alle herzlich grüßen, sie sonnt sich gerade an den Fjorden Norwegens.
 

Kurz ein Hinweis auf die Termine:

Quelle:
• Originalrundschreiben im Privatarchiv Horst Theml

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