Raimar Neufeldt

Mein Jungenschaftsleben

Mit 10 Jahren wurde ich 1954 in die Pinneberger Jungenschaft aufgenommen, aber eigentlich begannen meine Kontakte zur Jungenschaft schon zwei Jahre früher nämlich bei dem Kreis-Sonnenwendlager 1952 in der Wulfsmühle. Zwei Jungenschaftler stolperten mit dem Hordentopf und gossen mir kochendes Wasser über ein Bein.
Ich war damals noch Mitglied einer Kindergruppe.

Mein erster Gruppenführer hieß Rudi Urban, genannt Blubberbacke. Er war vom BDP zur DJO übergetreten.

Unsere schwarz-weißen Halstücher wurden damals von einem Rinderknochen zusammen gehalten.
Diese Knochen waren Anlass zu großen Diskussionen im Land und führten beinahe zum Ausschluss unserer Gruppe aus der DJO. Die Schleswiger Jungenschaft hatte ähnliche Probleme und verließ leider geschlossen die DJO.
Wir dagegen trennten unsere weißen Streifen von den Halstüchern und legten die geflochtenen Lederknoten an.

Nachhaltig geprägt wurde ich durch eine Großfahrt nach Finnland im Jahre 1958. Gerhard Janz, der ursprünglich in Pinneberg ansässig war, kam im Rahmen der Umsiedlung nach Gelsenkirchen und führte dort die Jungenschaft Schwarzer Adler. Er bot mir an, mit nach Finnland zu fahren, ein tolles Erlebnis für einen 14jährigen Jungen.

In der Wildnis Lapplands bauten wir Flöße, setzten Kohtenbahnen als Segel und eroberten eine unbewohnte Insel.
Na ja, ganz unbewohnt war sie doch nicht, sie war bevölkert durch Hunderttausende von Mücken, und so war unser Aufenthalt in Lappland doch sehr kompliziert.
Auf der Rückreise ging uns das Geld aus. Gut, dass wir wenigstens die Rückfahrkarten schon bezahlt hatten.
Völlig ausgehungert kamen wir wieder in Deutschland an.

Durch diese Fahrt war ich hoch motiviert und gründete die Jungenschaft Hermann von Salza in Elmshorn, aus der schließlich ein Fähnlein wurde.
Ab 1961 unternahmen wir jährlich unsere Finnland-Fahrten.

Natürlich nahmen wir an vielen Lagern und Lehrgängen in Bosau teil.
Weitere Höhepunkte waren für mich Lehrgänge auf dem Heiligenhof mit Ossi Böse, Erich Kukuk und Gretel Hajek.
(Wir hatten aber Probleme mit der sudetendeutschen Küche und ließen uns Fresspakete aus der Heimat schicken).



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