Rudl Bar

Eine Würdigung

Rudolf Bar wurde, am 21.März 1913 in Znaim Südmähren geboren.
Das Leben von Rudolf Bar wurde durch zwei Hauptrichtlinien bestimmt.

Es war die Liebe zu Heimat, Volk und Vaterland, und die Liebe zur Musik, insbesondere zum volkstümlichen Gesang.
Ersteres wurde ihm schon in der elterlichen Familie eingeprägt.
Wie so oft in den Sudetengebieten wurde diese Einstellung schon in Österreich-Ungarn durch einen hartnäckigen Volkstumskampf mit den Tschechen hervorgerufen. Nach der Gründung der Tschechoslowakei 1918 verstärkte sich dieser durch einen zugegebenen Vernichtungswillen der tschechischen Führung.

Schon in jungen Jahren fand Rudolf Bar in einer freien Wandervogelgruppe, die sich Jungvolk nannte, ein zweites Zuhause. Mit dieser durchwanderte er die wunderbaren Waldgebiete entlang dem Tayatal -- westlich von Znaim.
Auf Fahrt und in den Heimabenden wurde ausgiebig musiziert und gesungen. Im Laufe der Jahre gab Rudolf Bar dort immer mehr den Ton an. Dies nicht nur in Bezug auf die Gruppenarbeit, sondern auch im wörtlichen Sinne, denn er besaß das absolute Gehör.

Selbstverständlich gehörte er auch dem Deutschen Turnverband an, der der deutsch völkische genannt wurde.

Während der Sudetenkrise 1938 ging er über die Grenze nach Niederösterreich und schloss sich dem Sudetendeutschen Freikorps an, mit dem er am 10. Oktober dieses Jahres mit der Deutschen Wehrmacht als Befreier einrückte.

Während des Krieges diente er in der Elite Division Feldherrnhalle und erfüllte treu seine Pflicht als tapferer Soldat.

Nach der Vertreibung landete er in Schorndorf in Baden Württemberg und gab zusammen mit Herbert Wessely und Walter Gstettner 1952 den Anstoß zur Gründung der Südmährischen Sing- und Spielschar. Er bestimmte wesentlich über Jahre die geistige und kulturelle heimattreue Ausrichtung dieser erfolgreichen Gruppe.
Lange Jahre gehörte Rudolf Bar dem Landesvorstand der Deutschen Jugend des Ostens, DJO an.

Gleichzeitig bekleidete er zahlreiche Ämter in der südmährischen Heimatorganisation.
Mitglied des Südmährischen Landschaftsrates 1966-1991, Jugendbeauftragter des Südmährischen Landschaftsrates 1968-1972, Kreisbetreuer des Heimatkreises Znaim 1972-1988, Kreiskulturbeauftragter 1981-1984, ehrenamtlicher Leiter der Geschäftsstelle 1978-1982, Schriftleiter der Znaimer Nachrichten im Heimatbrief Der Südmährer 1979-1991, Hauptschriftleiter des Heimatbriefes Der Südmährer 1979-1991, Mitglied der SL-Bundesversammlung über vier Jahre.

Große Verdienste erwarb sich Rudolf Bar bei der Erstellung des Heimatdenkmales des Heimatkreises Znaim bei Unterretzbach/NÖ, 1980, vollendet 1985.

Die hervorragenden Leistungen Rudolf Bars im Dienste der Heimat wurden mit zahlreichen Ehrungen 1983, 1988, 1993, gewürdigt.

Dass er einer schweren Erkrankung wegen seine Ehrenämter aufgeben musste, fiel ihm nicht leicht.
Seine langjährigen Erfahrungen und sein Gedächtnisspeicher ließen ihn jedoch bald zum Ratgeber werden, zu einer Wissensquelle, aus der gerne geschöpft wurde und immer noch geschöpft wird.


Helmut Irblich, 13. 11. 2012.



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