Einführung

Horst Theml, am 14.03.2013

Diese zeitgeschichtliche Dokumentation will die Aufbruchstimmung jener Nachkriegsjahre, die vor allem auch die heimatvertriebene Jugend erfasste, bewahren.
Die Erziehungsarbeit der neu entstehenden Sudetendeutschen Jugend folgte den Grundsätzen der bündischen Jugendarbeit der Vorkriegszeit in unserer Heimat und war bestimmt vom Erlebnis der Vertreibung aus der Heimat. Eine Jugend, traumatisiert durch die grausamen Erlebnisse in der Heimat der Nachkriegszeit, entwurzelt und heimatlos und ohne erkennbare Zukunftsaussichten fand in den sich bildenden Gemeinschaften einen positiven Stabilisierungsfaktor, dessen soziale und politische Wirkung für die Aufbauleistung der Bundesrepublik Deutschland entscheidend war.

Eine Beurteilung der jugendpflegerischen, politischen und sozialen Jugendarbeit kann nur aus der Sicht der Situation der damaligen Zeit erfolgen und darf nicht an den Maßstäben dieses Jahrhunderts gespiegelt werden.

In Würdigung dieser moralischen und sozialen Aufbauleistung der Erlebnisgeneration der heimatvertriebenen Jugend besteht die Pflicht zur Erinnerung und Dokumentation.

Es wurde eine Darstellung ohne politische Wertung gewählt, die auch für unsere Nachkommen und für Nicht-Zeitzeugen die notwendige objektive Hintergrundinformation liefert.

Diese Dokumentation basiert auf der Durcharbeit noch vorhandener Dokumente und den Aussagen von früheren SdJ- Mitgliedern. Wesentliche Dokumente und Erklärungen sind dem Band Dokumente zur Sudetenfrage von Fritz Peter Habel und den angegebenen weiteren Quellen entnommen.

Die Zusammenstellung und Auswertung dieser Materialsammlung wurde von einem Arbeitskreis früherer SdJ-Führungskräfte unter der Leitung von Horst Theml übernommen.

Diese Dokumentation erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, da dem Arbeitskreis nur ein begrenzter Teil der Originalunterlagen zur Verfügung stand. Für Ergänzungen und evtl. notwendige sachliche Korrekturen sowie für die leihweise Überlassung von Unterlagen aus der Zeit zwischen 1948 und 1970 sind die Autoren offen und dankbar.

Die Darstellung im Internet wurde bewusst gewählt, um den Zugang zu erleichtern und um Änderungen sowie Ergänzungen zu ermöglichen.

Für weiterführende Studien verweisen wir auf die Archivbestände im Bayerischen Hauptstaatsarchiv und in der Bayerischen Staatsbibliothek in München.


Horst Theml
Bundesgruppenführer der SdJ von 1961 bis 1965


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