Haus Südmähren

in Ehningen

Ferdinand Lukas, geboren am 04. 03. 1920 in Znaim, traf nach fast 10 Jahren Krieg und Gefangenschaft im Januar 1950 in Ehningen ein, wo er seine aus Südmähren vertriebenen Angehörigen wieder fand.
Er wurde zum DJO Landes-Jungenschaftsführer von Baden Württemberg gewählt.
Im BdV-Kreisvorstand Böblingen betreute er das Amt des Jugendreferenten.

Weil sich die Ehninger Jugendgruppe schnell vergrößerte, kam der Gedanke auf, ein eigenes Jugendheim zu bauen, zumal der BdV Kreisverband eine erfolgreiche Baugenossenschaft gegründet hatte.
Lukas wandte sich daher an den damaligen Kreisgeschäftsführer Herrn Robert Maresch, der sich sehr aufgeschlossen zeigte.
Ebenfalls stimmte der Ehninger Bürgermeister Wilhelm Schäfer zu. Er bot ein geeignetes, etwas abgelegenes Grundstück in Erbpacht an.

So baute die Ehninger DJO-Gruppe, mit Unterstützung des BdV Kreisverbandes, von 1954 bis 1956 fast ausschließlich in Eigenleistung, ein Jugend-Schulungsheim, es trägt heute den Namen Haus Südmähren.

Beim Bau des Hauses haben sich besonders Walter Feltl, Hans Grimshandl, Alfons Jakob und Erich Berger hervorgetan.

Auch einige Ehninger Handwerksmeister haben in geradezu rührender Weise das Projekt unterstützt. Ein Maurermeister stellte Baugeräte, Baugerüst und Betonmischmaschine zur Verfügung. Ein Elektromeister nahm ohne Kosten zu verrechnen die Elektro-Installation ab. Ein Schreinermeister stellte umsonst seine gesamte Werkstatt nach Feierabend zur Herstellung der Fenster und Türen zur Verfügung.

Offensichtlich hat es ihnen gefallen, dass sich ein Häuflein junger Burschen an ein solches Vorhaben gewagt haben.
Das gilt sicher auch für die ganze Ehninger einheimische Bevölkerung.

Was sie selbst nicht konnten, waren die Verputzerarbeiten und die Parkettböden.
Die Zimmererarbeiten wurden in der Halle eines sudetendeutschen Betriebes in Böblingen unter der Anleitung des Inhabers durchgeführt. Er half auch beim Aufrichten.

Die Baupläne stammen vom Architekten der BdV–Baugenossenschaft, einem Sudetendeutschen namens Schechinger.
Die Materialkosten trug der BdV-KreisVerband.
Alle Ortsverbände haben einen Zuschuss gespendet.

So entstand das Jugend-Schulungsheim Haus Südmähren, das unterdessen jahrzehntelang von der Südmährischen Sing und Spielschar, heute Moravia Cantat, bei ihren monatlichen Wochenendschulungen benutzt wird.

Haus Südmähren

Über den Bau der Anlage gibt es ein Fotoalbum bei der DJO Landsgeschäftsstelle in Stuttgart.


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