"Sie erhalten in diesem Jahre einen falschen Eindruck vom Sommer hier bei uns," erklärten wir dem
Lagerleiter der Deutschen Jugend des Ostens (DJO), die seit reichlich einer Woche ihr Zeltlager auf dem
Felde von Bagmos, an der Augustenburger Förde aufgeschlagen hat.
"Wir sind uns darüber klar, daß es auch hier ein ungewöhnlich kühler Sommer ist," antwortete
Lagerleiter Kuse mit einem Lächeln. "Unsere Jungen frieren aber nicht. Sie sind rauhe Witterung gewöhnt."
Die deutsche Jugendgruppe von 38 Jungen im Alter von l0 bis 16 Jahren hat hier angesichts des blauen Bandes der
Augustenburger Förde und des dahinterliegenden typischen Alsener Landstriches einen Lagerplatz gefunden.
In der Mitte erhebt sich der hohe Flaggenmast, den sich die Jungen selber im Wald von Bagmos geholt und
zurechtgemacht haben. Hier weht die DJO-Flagge mit der weißen Odalsrune auf blauen Grund und dem deutschen
Bundesadler auf der anderen Seite.
Der Mast ist nur wenig in den Erdboden eingelassen, wird aber von vier starken Haltetauen festgehalten. In drei
bis vier Meter Höhe haben sie dann noch eine aus Knüppeln gefertigte Plattform für den Ausguckposten angebracht.
Eine selbstgebastelte Strickleiter führt hinauf.
Für die ganze Anlage ist kein einziger Nagel verwendet worden. Wie Lagerleiter Kuse erklärt, ist es ein Teil im
gesamten Arbeitsprogramm, daß die Jungen fachgerechte Taueknoten erlernen.
Das hat nicht allein Bedeutung bei der Errichtung des Mastes, sondern vor allem auch beim Aufstellen der Zelte.
In sechs tiefblauen Kohten, den nordischen Feuerzelten, sind die Jungen untergebracht.
Ein Blick ins Innere der Zelte überzeugte uns davon, daß diese Jungenschaft einen guten Begriff von Ordnung und
Zeltkultur besitzt.
"Wie haben Sie sich gegen den vielen Regen der letzten Zeit zu schützen vermocht?“, fragten wir Lagerleiter
Kuse.
"Die Kohten sind so eigerichtet, daß im Inneren ein Feuer angelegt werden kann. Der Rauch zieht durch die
Öffnung in der Zeltspitze ab. Allerdings haben wir die Öffnung während des starken Regens mit einem Segeltuch
bedeckt.“
Durch eine Regenrinne, die rings um das Zelt bis zu einem Ablauf ausgehoben ist, wird verhindert, daß Regenwasser ins Zelt eindringt.
Neben den Kohteneingängen ist das schön säuberlich geputzte Geschirr der Jungen auf einem, in der Erde
eingelassenen Baumzweig aufgehängt. Für das leibliche Wohl sorgt Frau Kuse, die im weißen Küchenzelt ihres Amtes
waltet.
Die 38 Jungen dieser Gruppe machen durchaus den Eindruck, daß ihnen die abwechslungsreiche Lagerkost und dazu die
nahrhafte Milch unserer Gegend gut bekommt.
Außer der Pflege guten Kameradschaftsgeistes innerhalb der Lagergemeinschaft ist es ein Anliegen der Führung,
dieser DJO-Jugend heimatliches Brauchtum und wertvolles deutsches Volkstum nahezubringen.
Allabendlich versammelt sich die Jugend um das Lagerfeuer, singt deutsche Volks- und Fahrtenlieder und hört
Vorlesungen aus den Werken unserer deutschen Dichter und Denker.
Diese Jungen, die aus Nordrhein-Westfalen kommen, und zum ersten Mal Nordschleswig besuchen, möchten gerne mit
der deutschen Jugend Sonderburgs und aus Alsen Kontakt aufnehmen.
Am Donnerstagabend wird sie auf Bagmos in der Scheune einen Volkstumsabend veranstalten und sich damit zugleich
für die freundliche Aufnahme auf Bagmos bedanken.
Deutsche Jungen und Mädel aus Sonderburg, auch ältere, die solcher Jugendarbeit Interesse entgegenbringen, sind
zur Teilnahme an diesem Ab-schiedsabend freundlichst eingeladen.
Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr.
Die Jungen der DJO hoffen, an diesem Abend mit Kameraden aus Sonderburg zusammentreffen zu können.
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