Landesthing der Jungenschaft Hessen,
10. 08. 1963 am Lanker See

Ein Bericht von Ulf Berger

Zunächst eine gut lesbare Reproduktion:
 


Unsere Arbeit im Spiegel des Landesthings

Da beim Bundesjungenschaftslager 1963 bei Freudenholm die überwiegende Mehrzahl der hessischen Jungenschaftsführer anwesend war, entschloß man sich in der oberen Führung ganz kurzfristig zu dem planmäßig anstehenden Landesthing.

Wie nötig dieses Landesthing war, ersieht man aus der Vielzahl der

P_r_o_g_r_a_m_m_p_u_n_k_t_e_:

  1. Die Führerfahrt der hessischen Jungenschaft im Herbst 1963
  2. Der Meißner-Tag der bündischen Jugend 1963
  3. Fähnleinführerlehrgänge im Herbst und Winter 1963/1964
  4. Das Bundeswinterlager
  5. Der Osterlehrgang 1964
  6. Der Jungenschaftsbrief
  7. Neuwahlen
  8. Verschiedenes.
     
  1. Die Führerfahrt im Herbst 1963
    Teilnahmeberechtigt sind alle Gruppenführer und eventuell auch gute Nachwuchsführer der Jungenschaft Hessen.
    Ziel der Fahrt in das Allgäu oder Südtirol
     
    Fahrtdauer: Abfahrt: 28.9.63 (Samstag, gegen Abend)
          Rückkehr: 5.10.63 (Sonntag, Nachmittag)
     
    Die Kosten belaufen sich bei einer Fahrt mit
          dem W-Bus auf etwa DM: 40, --
          der Eisenbahn auf etwa DM: 60.--
     
    Anmeldungen sind umgehend an Hans Leitermann zu schicken.
          (Hans Leitermann, 6 Frankfurt/M.-Eschersheim, Wilhelm-Busch-Str.21)
     
    Teilnahmebeschränkung auf 8 Personen Über die Teilnahme entscheidet die Reihenfolge der Anmeldung!
     
  2. Der Meißner-Tag der bündischen Jugend vom 10.-14.Oktober 1965
    Am 13. Oktober 1913 fand auf dem Hohen Meißner der Freideutsche Jugendtag statt. Ein Ergebnis dieser Zusammenkunft ist euch allen als Meißner-Formel geläufig. Anläßlich der 50. Wiederkehr dieses Tages finden auf dem Hohen Meißner Gedenk- und Fest-Tage statt. Sie werden von den Angehörigen der Verbände aus dem Jahre 191? und von den bündischen Nachfolgern der Jetztzeit gestaltet. -- Die DJO-Jungenschaft ist in die Gemeinschaft dieser Bünde aufgenommen worden. Das ist für uns, eine gewisse Auszeichnung, stellt gleichzeitig aber auch gesteigerte Anforderungen.

    Als DJO-Jungenschaft sind wir am Lager dieser Bünde teilnahmeberechtigt. Unser Auftreten wird die Meinung der anderen über unsere Gemeinschaft prägen, liegt also an jedem einzelnen Meissner-Fahrer, welchen Eindruck wir vermitteln können.

    Innerhalb des Lagers finden einige spezielle Veranstaltungen statt, für die unsere Vorbereitungen schnellstens anlaufen müssen. Besonders dringend brauchen wir noch Werkstücke für eine Werkausstellung; es müssen echte Werkstücke und keine Bastelarbeiten (= Nach genauer Anleitung aus vorgefertigtem Teil gebaut!) sein.
    Alle Jungenschaftler Hessens, die über solche Gegenstände verfügen, möchten das sobald wie möglich Felix mitteilen:
    (Felix Rauner, 63 Gießen, Am Johannesberg 49)

    Allen Gruppen in Hessen wird die Teilnahme dringend empfohlen.
    Vorläufige Zusagen liegen bisher vor aus: Frankfurt/M., Fulda, Gießen, Hess.Lichtenau, Kassel, Kronberg, Limburg, Wiesbaden und Wörsdorf. (Je eine Kohtengemeinschaft).

    Das Lager findet vom 10.-14. Oktober statt. Schüler an hess. Schulen erhalten für die Teilnahme am Meißner-Tag schulfrei!

    Der Teilnehmerbeitrag für das Lager beträgt DM: 5, —
    Die Fahrtkosten tragen die Teilnehmer selbst.

    Genaue Anmeldungen schnellstens an Diethardt, da bis zum 15. 9. der Lagerbeitrag eingezahlt sein muß (wird vom Land vorfinanziert!):
    (Diethardt Honauer, 3437 Hess.Lichtenau, Am Graben 18 )

    Wegen der großen Bedeutung müssen wir uns für die Fahrt besonders gut vorbereiten und eine größere Auswahl treffen. Eine vorbildliche Disziplin der Teilnehmer ist von Wichtigkeit! Anweisungen der Lagerführung müssen von allen widerspruchslos befolgt werden. Achtet auf einen tadellosen Zustand der Kluft! Unsere Kluft besteht aus Grauhemd mit landsmannschaftlichem Ärmelwappen und DJO-Nadel auf der Klappe der linken Brusttasche. Weitere Orden und Abzeichen haben auf dem Grauhemd nichts verloren. Ferner gehört dazu das schwarze Halstuch und ein geflochtener Lederknoten mit der entsprechenden Probenschnur. Dann kurze oder Kniehosen (Bundhosen) Zur Kluft gehört kein Messer. Ihr laßt am besten alle euere Fahrtenschwerter zu Hause!!

  3. Fähnleinführerlehrgänge.     Der für Oktober geplante Lehrgang muß wegen Terminschwierigkeiten verschoben werden. Neuer Termin muß noch festgelegt werden. Zu den geplanten Lehrgängen sollen persönliche Einladungen erfolgen.
     
  4. Das Winterlager der Jungenschaft vom 26.12.63 - 4.1.64
    Teilnahmeberechtigt sind Landes- und Bezirksjungenschaftsführer.
    Ziel des als Lehrgang aufgebauten Lagers: Abnahme von Vogt- und Meister-proben.
    Einzelheiten sind dem Protokoll des Bundesthings vom 11.8.63 zu entnehmen.
     
  5. Der Osterlehrgang 1964.
    Er soll in Heisterberg (Westerwald) stattfinden, falls das Jugendheim in der Woche vor Ostern 1964 noch nicht belegt ist.
    Werbung und Ausschreibung sollen noch in diesem Herbst einsetzen.
    Wie bisher wieder Aufteilung in Grund- und Spezi-Lehrgang.
     
  6. Der Jungenschaftsbrief.
    Verantwortlicher Chefredakteur ist Helmut Sikor.
    ( Helmut Sikor, 6479 Schot t e n / Obh., DJH )
    In Zukunft alle Beiträge an Helmut senden! Wenn irgendwie möglich, sollen die Beiträge bereits zeichnerisch ausgestaltet sein (notfalls in Bleistift), Noch nicht illustrierte Beiträge auch an Erhard Häus1er senden,
    (Erhard Häus1er, 63OO Gießen Weserstr. 25)
    dann aber eine Abschrift an Helmut Sikor, damit diese Beiträge auch eingeplant werden können.
    Einsendeschluß der nächsten Ausgabe ist der 31. August 1963.
     
  7. Neuwahl der Landesjungenschaftsführung.
    Die bisherige Landesjungenschaftsführung mit Hans Leitermann, Felix Rauner und Helmut Sikor stellt sich nicht zur Wiederwahl.
    Stimmberechtigt im Thing sind 27 Mitglieder.

    Vorschläge sind: Diethardt Honauer und Jochen Bergmann.
    Jochen Bergmann lehnt Kandidatur ab, bleibt also als einziger Kandidat Diethardt Honauer.
    Er wird in Abwesenheit mit 26 Ja-Stimmen bei 1 Enthaltung (Gerold Honauer) als Landesjungenschaftsführer bestätigt.

    Zur Wahl der beiden gleichberechtigten Stellvertreter stehen bei jetzt 29 Stimmberechtigten die Vorschläge: Jochen Bergmann, Ulrich Müller, Wolfgang Schwarz. Über die Kandidaten wird getrennt abgestimmt.
    Jeder Stimmberechtigte hat pro Wahlgang eine Stimme.
    Die Anzahl der Ja-Stimmen entscheidet über den Ausgang der Wahl.
    Die Wahlen lieferten für
        Jochen Bergmann   26 Ja, 3 Enth., 0 Gegenst.
        Ulrich Müller          20 Ja, 9 Enth., 0 Gegenst.
        Wolfgang Schwarz 13 Ja, 8 Enth., 8 Gegenst.
    Jochen Bergmann und Ulrich Müller sind durch Wahl die gleichberechtigten Stellvertreter von Diethardt Honauer.
    Wolfgang Schwarz wurde beauftragt, den Bezirk Südhessen zu übernehmen.

  8. Verschiedenes.
    In Darmstadt wird der Jungenschaftsführer Fritz Walter vom Landesführer der schlesischen Jugend Edwin Majerski als Gruppenführer abgesetzt.
    Das Landesthing gibt der Landesjungenschaftsführung Vollmacht, gegen diesen Willkürakt mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln anzugehen.
    Einstimmig wird das merkwürdige Vorgehen Majerskis getadelt, als unglaublicher Eingriff in Dinge der Jungenschaft. Die Jungenschaft ist an keinerlei Order von Edwin Majerski gebunden.
     

Freudenholm, den 10.August 1963    
  geschrieben  
    Ulf Berger


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Zum Abschluß noch ein Blick auf den Originalbericht:

Originalbericht, erste Seite

Originalbericht, Seite 02 Originalbericht, Seite 03



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