Wie in den meisten bayerischen Bezirken waren auch in Unterfranken verantwortliche SdJ-Führer Wegbereiter für die Jungenschaftsarbeit, da sie nach dem Beitritt der SdJ zur DJO sehr oft deren Verbandsführung übernahmen und damit auch verpflichtet waren, Jungenschaftsgruppen aufzubauen.
Eine große Rolle für die Jungenschaft in Unterfranken spielte die geographische Nähe des Heiligenhofs, vor allem die jeweiligen Leiter Ossi Böse und Erich Kukuk hatten großen Einfluss auf die Tätigkeit der Jungenschaftsgruppen.
Seit 1953 war Sepp Lexa Bezirksführer der SdJ Unterfrankens und damit zuständig für den DJO-Bezirk. Als in den Jahren 1954/55 im Verband die Gründung von JS-Gruppen beschlossen wurde, betraute er geeignete Jungen mit der Aufgabe, Jungenschaftsgruppen ins Leben zu rufen.
Der erste Bezirksjungenschaftsführer von Unterfranken war Otfried Lampel, Würzburg, ob bereits von einem einschlägigen Gremium
gewählt oder von der Bezirksführung mit dieser Aufgabe betraut, ist heute nicht mehr festzustellen. Er führte den JS-Bezirk von 1956 bis 57.
Aus vorliegenden Akten ist zu entnehmen, dass er zu Jahresbeginn 1958 auf eigenen Wunsch seinen Austritt aus der Jungenschaft erklärte.
An seiner Stelle übernahm Lutz Schneidereit, Karlstadt nur kurz das vakante Amt, denn Henning Föls, Würzburg, der mit seinen zwei Brüdern 1956 der DJO-Jungenschaft eingetreten war, hält in seinen Erinnerungen an die DJO-Zeit fest, dass er im Jahr 1958 die Führung der unterfränkischen DJO-Jungenschaft übernommen hat.
Während seiner Amtszeit legte er nicht nur Wert darauf, mit einer ereignisreichen Gruppengestaltung sein Fähnlein in Würzburg Heinrich
von Plauen zusammenzuhalten, sondern kümmerte sich auch um die Gründung neuer, eigenständig arbeitender Gruppen im Bezirk.
Eine Aufzählung der im Bezirk durchgeführten Maßnahmen, an denen sich die Jungenschaft unter Hennings Führung beteiligte, spricht für
sich. (Siehe auch ausgewählte Maßnahmen ).
Als er 1962 nach bestandenem Abitur aus der Jungenschaftsarbeit ausschied, um eine Berufsausbildung anzustreben, übernahm sein Bruder
Holger Föls die Bezirksjungenschaftsführung.
Dieser setzte die Tätigkeit bis 1964 mit gleichem Engagement fort. Bis auch er nach einem erfolgreichen Schulabschluss eine
Berufsausbildung aufnahm und das Amt des Bezirksjungenschaftsführers zur Verfügung stellte.
Wie es mit der Jungenschaft in Unterfranken danach weiterging, liegen uns zurzeit keine näheren Angaben vor.
Der scheidende Landesjungenschaftsführer Arnulf Streit weist 1968 in einem Abschlussbericht über seine Tätigkeit unter anderem auf eine durchgemachte Führungskrise im Bezirk Unterfranken hin, die sich auf die Gruppen sehr negativ ausgewirkt hätte. Allerdings stellt er weiter fest, es würden sich gute Ansätze zu einem neuen Aufschwung bemerkbar machen.
In Bayern war 1976 vom Thing Rainer Max zum Landesjungenschaftsführer gewählt worden. Er versuchte anscheinend, die Arbeit in einzelnen Bezirken von der DJO-Geschäftsstelle in München aus zu beleben.
Im Herbst 1978 lädt Günther Pfrogner, der sich beruflich in Deggendorf aufhält, unter der Adresse DJO – Bezirk Unterfranken die Jungenschaft zu einem Jungenschaftslehrgang nach Bad Kissingen auf den Heiligenhof ein, anscheinend mit dem Versuch in Unterfranken die Gruppentätigkeit wieder anzukurbeln (Siehe ausgewählte Maßnahmen ).
Zwei Teilnehmer dieses Lehrgangs Bernd Stepp-Großschmidt, Aschaffenburg und Christian Lebert, Schweinfurt versuchten noch eine Zeit lang im Bezirk Gruppenarbeit durchzuführen, hatten aber darin wenig Erfolg.
Der Gesamtbund hatte inzwischen mit seiner inhaltlichen Umorientierung die Jungenschaft als offizielle Altersstufengliederung abgeschafft.
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