Deutsche Jugend des Ostens | 7 Stuttgart, den 12.Nov. 1962 |
Landesjugenschaftsführung | Charlottenplatz 17/II |
Tel. 29 7711 |
R U N D S C H R E I B E N
1. Bericht vom außerordentlichen Landesthing 31.10.1962
Am 31.10.62 fand in Stuttgart ein außerordentliches Landesthing der DJO-Jungenschaft Baden-Württemberg statt. Eingeladen waren alle bisherigen Thingteilnehmer und einige weitere Knappen bzw. Fähnleinführer.
Stimmberechtigt nahmen teil 14 Mann:
Heinz Olbrich, Karl-Heinz Stober, Winfried Zwerenz, Herbert Walter, Heinz Teichmann, Klaus Kindel,
Hans Bräuning, Michael Rehfeld, Dietmar Greifeneder (Rübe), Manfred Barak, Heinz Lettmann, Hartmut Mitreiter,
Sieghard Hantschel und Klaus Teichmann.
-- Die übrigen Eingeladenen fehlten entschuldigt.
Das Thing stand unter der Leitung des Bundesjungenschaftsführers, Klaus Großschmidt, der als Gast teilnahm.
Thingablauf:
Zu Beginn berichtete der bisherige stellvertretende Landesjungenschaftsführer Klaus Kindel über die von der Landesjungenschaftsführung durchgeführten Maßnahmen im Jahre 1962:
Anschließend wurde lebhaft über das vom Landesjungenschaftsführer, Heinz Teichmann, geplante Elsasslager
diskutiert, das leider nicht durchgeführt werden konnte.
Es sollte das erste Lager der Jungenschaft Baden-Württemberg im Ausland sein und brachte daher
vermehrte Schwierigkeiten.
Entgegen verschieden begründeten Vermutungen trat Landes jungenschaftsführer, Heinz Teichmann, nicht von
seinem Amt zurück und verpflichtete sich bis zur ordentlichen Neuwahl im Februar 1963 seine Aufgaben
weiterhin wahrzunehmen, nachdem er mit Mehrheit in seinem Amt bestätigt wurde.
Bedauerlicherweise lehnte es daraufhin Klaus Kindel ab, weiterhin als stellvertretender
Landesjungenschaftsführer zu fungieren. An seine Stelle wurde einstimmig bis zur Neuwahl der
Landesjungenschaftsführung Herbert Walter als Stellvertreter gewählt. Klaus Teichmann blieb weiterhin
Stellvertreter.
In diesem Zusammenhang dankt die Landesjungenschaftsführung Klaus Kindel für seine bisherige aktive Mitarbeit und seine Bereitschaft, die Schriftleitung der Jungenschaftsschrift Das Fähnlein weiterhin in Händen zu behalten.
Folgende weitere Beschlüsse wurden vom Landesthing gefasst:
2. Ordentliches Landesthing 1963
Wie beim Landesthing beschlossen wurde, soll das nächste Thing am 9. /10. Februar 1963 (wahrscheinlich in Ehningen) stattfinden.
Wichtigster Punkt der Tagesordnung wird die Neuwahl der Landesjungenschaftsführung sein. Dabei wird es nötig sein, für die drei Ämter des Landesjungenschaftsführers und seiner zwei Stellvertreter neue Leute zu finden, da es den bisherigen Führern -- Heinz Teichmann, Klaus Teichmann, Herbert Walter -- nicht möglich ist, über das Landesthing 1963 hinaus ihre Aufgaben in der Landesjungenschaftsführung wahrzunehmen.
Es ist daher unbedingt Aufgabe jedes verantwortlichen Jungenschaftsführers, sich bereits jetzt Gedanken darüber zu machen, wer die Nachfolge übernehmen soll!
-- An diesem Thing sollen stimmberechtigt sämtliche Ränge ab Knappen sowie sämtliche Fähnlein- und Bezirksjungenschaftsführer unseres Landes teilnehmen.
Jeder Empfänger dieses Rundbriefes wird daher aufgefordert, sämtliche ihm bekannte Jungenschaftler ab Knappe bzw. Fähnleinführer, die bisher nicht am Landesthing teilnahmen, der Geschäftsstelle mit Name, Anschrift und Alter zu melden.
3. Winterlager der Jungenschaft Brettachtal
Neben den vielen Lagern der DJO-Landesgruppe in den Weihnachtsferien wollen auch wir Jungenschaftler dieses Jahr wieder ein eigenes, zünftiges Winterlager durchführen.
Zeit: | 26.12.1962 (Anreisetag) bis 1.1.1963 |
Ort: | DJO-Heim im Brettachtal bei Gerabronn (in der Nähe von Crailsheim, Nord-Württemberg) |
Preis: | Nur DM 30.--, Fahrtkosten werden zurückerstattet |
Leitung: | Landesjungenschaftsführer Heinz Teichmann in Zusammenarbeit mit Klaus Teichmann und Karl-Heinz Stober. |
Teilnehmer: | Aktive Jungenschaftler aus allen Scharen Baden/ Württembergs von 12 - 15 Jahren |
Da unser Heim nur eine beschränkte Aufnahmemöglichkeit bietet, ist eine möglichst schnelle Anmeldung erforderlich.
Sinn und Zweck dieses Lagers ist es, daß fähige Jungenschaftler aus unserem Land einige erlebnisreiche
Tage gemeinsam verbringen.
Die Scharführer werden gebeten, die besten Jungen aus ihrer Gruppe für dieses Lager auszusuchen, das
für jeden Teilnehmer ein unvergessliches Ereignis werden soll.
Geländespiele in den weiten Wäldern und um die Burgruinen der Umgebung, Abende am Lagerfeuer, Spiele im
Heim, ein Lichtbildervortrag über eine Großfahrt und manch anderes Erlebnis erwartet die Jungen.
Auf dem Lager bietet sich auch die Möglichkeit, die Späher- und Wächterprobe abzulegen.
Nach der Anmeldung, die ihr möglichst bald vollziehen sollt, wird den Teilnehmern umgehend ein Rüstblatt
mit Angaben der Anfahrtsmöglichkeit, Ausrüstung usw. zugeschickt.
Bitte anhängende Anmeldung verwenden!
4. Bundesthing 1962
Das Bundesthing 1962 der DJO-Jungenschaft fand unter der Leitung des Bundesjungenschaftsführers, Klaus
Großschmidt, am 3./4. November 1962 auf der Freusburg in Siegerland statt.
Baden/Württemberg war durch 4 Teilnehmer vertreten.
Da es eine Arbeits- u. keine Diskussionstagung war, standen im Vordergrund des Things 3 Referate über die Jungenschaftsarbeit, 2 weitere wichtige Punkte des Things waren das Bundesjungenschaftslager Sommer 1963 (siehe unten) und die Aktion Oder-Neiße (Flugblattaktion).
Aber natürlich waren die gemeinsamen Tage nicht nur durch Referate und Besprechungen ausgefüllt. Neben
der Theorie hatte sehr wohl das Erlebnis seinen Platz.
Keiner der Teilnehmer wird so schnell das zünftige Lagerfeuer auf dem Burghof vergessen.
5. Bundeslager 1963 Indianer
Um die Scharen aus allen Ländern unseres Bundes einmal im Jahr zusammenzuführen, hat das Bundesthing am 3./4.11. beschlossen, auch im nächsten Jahr wieder ein Bundeslager der Jungenschaft durchzuführen.
Ort: | In Schleswig-Holstein, wahrscheinlich am Plönersee, möglicherweise sogar auf einer Insel des Sees. |
Zeit: | Freitag, 2.8.1963 bis Dienstag, 12.8.1963 |
Anreise: | Möglichst am 1.8.63, evtl. wird von Frankfurt aus ein Sonderzug eingesetzt, um den süddeutschen Scharen die Teilnahme zu erleichtern. |
Da das Lager ein Bundeslager der DJO-Jungenschaft sein soll, sollte es auch für die Scharen unseres Landes eine Selbstverständlichkeit sein, nach Möglichkeit daran teilzunehmen.
Das Lager steht unter dem Motto Indianer was sicherlich jeden Jungen unserer Gruppen begeistern
wird.
Die teilnehmenden Scharen -- und hoffentlich sind es auch aus unserem Land sehr viele -- können sich
bereits jetzt auf das Thema des Lagers vorbereiten. Genaue Angaben über das Lager werden noch
bekanntgegeben.
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An die,
Deutsche Jugend des 0stens
Landesjungenschaftsführung
7 Stuttgart, Charlottenplatz 17/11
Hiermit melde ich folgende Jungen meiner Schar für das Winterlager Brettachtal vom 26.12.1962 bis 1.1.1963 an:
Name: | Alter: | Rang: |
Aktion Oder-Neiße
An dieses Rundschreiben angeheftet findet ihr 2 Flugblätter, die sich gegen den Verzicht auf die
deutschen Ostgebiete wenden.
Im Sommer und Herbst dieses Jahres wurden mit diesen und ähnlichen Flugzetteln im ganzen Bundesgebiet
Aktionen gegen die Oder-Neiße-Linie durchgeführt. In sehr vielen Fällen beteiligten sich daran auch die
DJO-Gruppen. Auch von der baden-württembergischen Jungenschaft nahmen verschiedene Scharen daran teil.
Die nächste Aktion ist für den 1./2. Dezember angesetzt.
Ich bitte Euch alle dabei mit Euren Kameraden mitzumachen.
Mit Eurer Teilnahme könnt Ihr, wesentlich dazu beitragen, dass die Gebiete jenseits der Oder-Neiße-Linie
bei der westdeutschen Bevölkerung nicht in Vergessenheit geraten und sich die Verzichtstendenzen nicht
durchsetz können.
Bestellt daher bitte bei Herrn Neufischer (Anschrift siehe Flugblatt), der maßgeblich die Aktionen
organisiert, Flugzettel für Euren Wohnort.
Der Preis von DM 4.80 pro tausend ist ein kleines Opfer, das jeder aufbringen kann.
Empfehlenswert, aber nicht überall erforderlich ist eine kurze Mitteilung an die Polizei, etwa folgender Art:
Hiermit melde ich als Veranstalter die Verteilung eines Flugblattes
entsprechend beiliegendem Exemplar in . . . am . . . um . . . an.
Dabei werden mir . . . Personen behilflich sein. Sie sind angewiesen, niemand zu belästigen.
Der Text des Flugblattes stellt meine persönliche Meinung dar. - Ich bitte um die Erlaubnis zur
Verteilung.
Sollten sonst noch irgendwelche Unklarheiten oder Fragen bestehen, so wendet Euch, bitte direkt an Herrn Neufischer oder an mich selbst (Herbert Walter 7867 Öflingen, Hauptstr. 71).
Eine besondere Beachtung verdient es, dass Herr Neufischer gebürtiger Schwabe ist; für die Vertriebenen sollte es daher um so mehr selbstverständlich sein, sich an den Aktionen zu beteiligen.
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