Bericht der KIELER NACHRICHTEN
Donnerstag, den 8. August 1963, Nr.182 / 18. Jahrgang
„Die tapferen Krieger der Vereinigten Roten Stämme entbieten dem Großen Häuptling der Stadt Kiel die besten Grüße!"
Mit diesen Worten beginnt eine an den großen Oberbürgermeister-Häuptling Dr. Müthling gerichtete Botschaft.
Sie kommt -- auf grauem Leder kunstvoll niedergeschrieben -- aus Preetz, wo 400 Indianer der Deutschen
Jugend des Ostens auf Freudenholm ihr Bundeslagers abhalten.
Weiter heißt es darin:
„Da unsere Krieger nach dem weiten ritt ins Land des Nordens und vor der großen
Entscheidungs-schlacht gegen die Bleichgesichter gerne die Stadt am großen Teich und den hohen Turm in Laboe sehen
würden, bitten wir den großen weißen Häuptling, ob er uns nicht seine feuerspeienden Rösser entgegenschicken und seine
großen Kanus leihen könnte. Jeder Krieger ist bereit, ein kleines Goldstück in den Sack des Medizinmannes zu werfen.
Die Botschaft vertrauen wir dem tapferen Häuptling „schnelles Auge“ an."
Grauer Bär | |
Oberster Häuptling
der letzten roten Stämme |
Kielius findet die Idee und äußere Gestaltung dieser Botschaft einfach pfundig. Die Stadt am großen Teich, das ist
Kiel, und den hohen Turm in Laboe, das Ehrenmal, einmal besichtigen zu dürfen, ist eine verständliche Bitte.
Und Kielius könnte sich vorstellen, daß der rote Oberhäuptling Müthling sich dem Wunsch nicht verschließen wird.
Ein kurzes Palaver mit dem „Häuptling über 10000 Pferde" (KVAG-Direktor Dr. Jentzsch) müßte eigentlich
genügen, um festzustellen, wie klein das Goldstück sein kann, das die roten Stämme für ihren Zug zum „Meer der
weißen Segel" zahlen müssten. Hugh! Ich habe gesprochen!
- K i e l i u s -
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Zum Abschluß noch ein Blick auf das Original in der Zeitung:
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