SdJ Oberfranken:
Bezirks-Sommerlagers 1958 auf Burg Hohenberg,
19.07. - 07.08.
Zeitungsbericht


Die Bayerische Rundschau, Kulmbach berichtet
(Zunächst eine gut lesbare Reproduktion):

 

Sudetendeutsche Jugend an der Grenze

Blick über den Stacheldraht vertiefte Treuegelöbnis zur Heimat

Wie jedes Jahr führte auch heuer wieder die Deutsche Jugend des Ostens in Hohenberg/Eger ihr Sommerlager durch.
Im ehemaligen Wehrgraben der dortigen Grenzburg standen neue weiße Zelte, und die lustig flatternde Fahne begrüßte die 13 Kulmbacher, die schwitzend ihre Fahrräder den Berg hinaufschoben.
Ihr Gruppenführer,  K u r t   U w i r a,  der zugleich Lagerleiter war, spannte alle 100 Jungen und Mädchen aus ganz Oberfranken sogleich ein, den Zeltplatz möglichst wohnlich zu gestalten. Vom Feuerring bis zu kleinen Zeltgärtchen war bald alles vorhanden.

Die heimatpolitische Arbeit war für die Lagerleitung natürlich einfach, da alle Stunde für Stunde die böhmische Grenze vor sich hatten. Direkt vom Lagerplatz aus sah man ganz Franzensbad und sogar einen Teil von Eger. Auf vielen Spaziergängen und besonders bei einer Nachtwanderung vertiefte sich das Grenzerlebnis und die Mahnung immer mehr, daß sowohl diesseits -- als auch jenseits deutsche Gebiete sind.
Am eindrucksvollsten jedoch war es, als ein alter Bauer mit abgearbeiteten Händen seine Felder drüben zeigte, die ganz verwüstet und verwahrlost sind, dazwischen sah man die Mauerreste seines von den Tschechen zerstörten Hauses.

Aber auch die leichte Seite kam nicht zu kurz.
Der Sport wurde nicht vergessen, und obwohl die Lagermannschaft im Fußball dem FC Hohenberg weit unterlegen war, kämpfte sie trotzdem viermal wie Löwen und schaffte einmal sogar ein Unentschieden.
Nach 14-tägigem Aufenthalt traf sich die gesamte Lagergemeinschaft zum abschließenden Lagerzirkus, wo man alle Erlebnisse und lustigen Begebenheiten noch einmal auftischte.

Zum letzten Male wurde bei Feuerschein noch ein Blick in die Heimat geworfen, zu der jetzt alle, waren sie Sudetendeutsche oder nicht, halten wollen, daß dieses Gebiet jenseits des Stacheldrahtes für uns ein Land der Zukunft wird.
Wie zum Hohn schoß man drüben rote, weiße und blaue Leuchtkugeln, die tschechischen Nationalfarben, in den Himmel, die die Eger in ein gespenstisches Licht tauchten.

 

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Zum Abschluß noch ein Blick auf das Original in der Zeitung:

Bayerische Rundschau



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