Das Mitteilungsblatt der Sudetendeutschen Landsmannschaft
berichtet in seiner Nummer 4/1964


DIE II. SUDETENDEUTSCHE JUGENDWOCHE
EIN VOLLER ERFOLG

In der Woche nach Ostern, vom 30. 03. bis 05. 04. 1964 führte die Sudetendeutsche Jugend im Haus Sudetenland in Waldkraiburg ihre zweite Jugendwoche durch.
Dieser Lehrgang, der unter dem Motto Erbe und Auftrag gerade für die nichtorganisierte Jugend durchgeführt wurde, fand ein ungewöhnlich starkes Echo. Bereits zwei Wochen vorher war das Haus voll belegt, so daß wir gezwungen waren, gar vielen noch interessierten Jugendlichen aus der ganzen Bundesrepublik abzuschreiben.

Am Ostermontagabend konnte dann Ossi Böse, unter dessen Leitung diese Jugendwoche stand, über 90 junge Menschen aus ganz Deutschland begrüßen. Die Teilnehmer der Jugendwoche -- die Altersstufe reichte von 15 bis 25 Jahren -- setzten sich nicht nur aus jungen Sudetendeutschen zusammen, sondern wir konnten auch viele Einheimische und Jugendliche aus anderen ostdeutschen Gebieten begrüßen.

Am nächsten Tag begann bereits das Programm mit einem Referat von Rolf Nitsch (Rotenburg/F.) zu dem Thema Das Sudetendeutschtum in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, das sich über die nächsten Tage erstreckte und mit einer umfassenden Diskussion endete.
Im Laufe des Tages berichtete Reinhard Pozorny (München) über Wesen und Wirken der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Am Abend des gleichen Tages zeigte Lm. Pozorny seinen Lichtbildervortrag über die Goldene Stadt Prag, der auch hier wieder lebhaften Beifall fand.

Innerhalb der nächsten Tage nahm Singen und Volkstanz, einen breiten Raum ein und wir konnten viele sudetendeutsche Lieder und Tänze erarbeiten und gemeinsam gestalten.
Großen Anklang fand eine Dichterlesung von Rolf Nitsch, der aus eigenen Werken las. Es zeigte sich wiederum, wie sehr seine Worte gerade junge Menschen ansprechen.

Zwischendurch war vielfach Gelegenheit, den Teilnehmern der Jugendwoche die Aufbauleistung der Heimatvertriebenen in Waldkraiburg vor Augen zu führen. Großes Interesse fanden Führungen durch die dort ansässige Glasbläserei und Glasschleiferei sowie die Musikinstrumentenerzeugung.

In den letzten beiden Tagen wurde dann in verschiedenen einzelnen Gruppen gearbeitet und dadurch Gelegenheit gegeben, sich je nach Interesse, einer Arbeitsgemeinschaft anzuschließen.
So wurde dann im kleineren Kreis über politische Probleme diskutiert, gebastelt, Tonbänder erstellt, gesungen, getanzt und geturnt.

Zum Schluß des Lehrgangs hörten wir dann Samstagvormittäg ein Referat von Stud.-Prof. Dr. Strosche (München) zu dem Thema: Das Deutschenbild der Tschechen im Laufe der Jahrhunderte.
Gerade dieses Referat wurde sehr interessiert verfolgt und begeistert aufgenommen, und bildete dadurch einen guten Abschluß dieser arbeitsreichen Jugendwoche.

Samstagabend veranstalteten wir einen bunten Abschlußabend mit Spiel und Tanz, den die Teilnehmer selbst gestalteten und der viel Freude machte.



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