Sudetendeutsche Jugend   8 München, den 11. August 1964
Bundesgruppenführung   Landwehrstraße 5

NIEDERSCHRIFT
Über die 2. Sitzung der Bundesgruppenführung der Sudetendeutschen Jugend
 
Ort: Heiligenhof, Bad Kissingen  
Zeit: Samstag, den 8. August 1964, Beginn: 10.00 Uhr
  Sonntag, den 9. August 1964, Ende; 12.00 Uhr
 
Anwesend waren: Bundesgruppenführung: Horst Theml
Walli Richter
Erich Kukuk
Peter Hucker
Hartmut Schormann
Sigrun Heisler
Hermann Kinzel
Arnulf Streit
  Entschuldigt: Heinz Hofmann
  Bundesgeschäftsführung: Horst Rössler
  Gäste: Ossi Böse
Dieter Max
Sepp Großschmidt
 
1. Punkt der TO:   Aktivierung
  1. Rückblick Bundeswoche Gaisthal

    Die Bundeswoche war mit 26 Teilnehmern trotz eines Versandes von 900 Prospekten Ende Mai sehr schlecht besucht. Den Kern des Lagers bildete die Gruppe aus Bremen. Das Lager war dadurch erschwert, da nicht ausreichend Führungskräfte zur Verfügung standen; die Lagerbelegung zunächst das Lager aufbauen mußte. Außerdem lähmte die Hitze in den Mittagsstunden. Die Bundeswoche hat sich aber finanziell getragen.

    Der schlechte Besuch wird auf ein zu großes Angebot an Sommermaßnahmen zurückgeführt, die zum Teil zu gleicher Zeit, zum Teil anschließend lagen: Bezirkslager Oberbayern 30 – 50 Teilnehmer, Bezirkslager Mittelfranken 35 Teilnehmer, Bezirkslager Oberfranken 60 Teilnehmer, Bezirkslager Schwaben 180 Teilnehmer, Bundeslager Österreich 80 Teilnehmer, Böhmerwaldjugend 50 Teilnehmer, Landeslager der Ostpreußen 26 Teilnehmer.

    Die Werbung für eine eventuelle Bundeswoche im nächsten Jahr soll rechtzeitig -- vor allem persönlich -- gestartet werden, wobei die älteren, die in diesem Jahr in den Bezirkslagern waren, angesprochen werden sollen. Darüber hinaus wurde erwogen, eine eventuelle Bundeswoche nicht mehr in der ersten Woche der bayerischen Ferien durchzuführen, und vom Bundesgruppentag einen Beschluss herbeizuführen, daß in der Zeit der Bundeswoche keine Landes- oder Bezirksmaßnahmen stattfinden dürfen. Darüber hinaus soll eine Ausschreibung auf unter 18-jährige zugeschnitten werden, da für die älteren Gaisthal zu wenig Anreiz bietet.

     

  2. Arbeit der Bundesgruppenführung

    Horst Theml berichtet, daß er aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage ist, das Amt des Bundesgruppenführers in dem erforderlichen Rahmen auszufüllen.

    Es wurde deswegen folgender Vorschlag unterbreitet: Erich Kukuk wird geschäftsführender Bundesgruppenführer und Horst Rössler übersiedelt mit der Geschäftsstelle der Bundesgruppe und einer Schreibkraft zum Heiligenhof.

    Für diese Lösung sprechen:

    1. Die Nähe des geschäftsführenden Bundesgruppenführers und des Bundesgeschäftsführers erlauben eine engere Zusammenarbeit und ein stärkeres Hinauswirken in die Länder und Bezirke.
    2. Horst Rössler kann auch Erich am Heiligenhof vertreten, so daß Erich Kukuk größere Bewegungsfreiheit erhält.
    3. Die Entfernung nach Frankfurt bzw. Aschaffenburg ist näher, so daß die engere Bundesgruppenführung und die Bundesgeschäftsführung leichter zusammenkommen und besser zusammenarbeiten könne.

    Gegen diesen Vorschlag sprechen:

    1. Die Atmosphäre am Heiligenhof nimmt so gefangen, daß für den Bundesgeschäftsführer zu wenig Raum bleibt.
    2. Der geringere Kontakt zu SL und dem Rest der SdJ-Dienststelle in München.
    3. Die Anschriftenumstellung für die Gruppen.

In einer längeren Diskussion wird zunächst festgestellt, daß sich die Arbeitsabgrenzung der Geschäftsstelle in München in der Zwischenzeit eingespielt hat; nichtsdestotrotz wurde festgehalten, daß Horst Rössler primär als SdJ-Bundesgeschäftsführer der Bundesgruppenführung untersteht.

Erich Kukuk sichert zu, daß für eine Verlegung der Bundesgeschäftsstelle zum Heiligenhof die notwendigen räumlichen (Büro und Wohn-) Voraussetzungen geschaffen werden. Die beiden Betroffenen; Horst Rössler und Ingrid Radetzky, gaben ihre grundsätzliche Zustimmung zur Übersiedlung nach Bad Kissingen unter der Voraussetzung, daß die räumlichen und persönlichen Verhältnisse es erlauben.

Nach längerer Diskussion beschloß dann die Bundesgruppenführung die Verlegung der Bundesgeschäftsstelle zum Heiligenhof und die Berufung von Erich Kukuk zum geschäftsführenden Bundesgruppenführer.

In München sollen verbleiben

  1. Mädelarbeit (Gestaltung) mit Walli Richter
  2. Organisation Bayern mit Hans Jürgen Rettinger
  3. Die Arbeitsgebiete, die dem Jugendreferat zugeordnet wurden:
    Heimatpolitik
    Presse
    Spielscharen
    Jugendpolitik
    Junge Generation
    Unorganisierte Jugend
    Auslandsarbeit
    ASST

Weiter wurde beschlossen, für diese Arbeitsgebiete ein Gremium zu schaffen, dessen Namen noch nicht genauer umrissen wurde, das an Stelle des Politischen Führungskreises für diese Aufgabengebiete verantwortlich zeichnen soll. Es wurde vorgeschlagen, daß diesem Gremium, dessen Mitglieder vom Bundesgruppentag zu wählen sind, Ossi Böse als Präsident vorsteht und von Dieter Max die hauptamtliche Tätigkeit wahrgenommen wird.

Es wurde folgender Vorschlag unterbreitet:

Für das Arbeitsgebiet

Erziehung Rolf Nitsch
Wolfgang Egerter
Herwig Keil
(Erich Hans)
Wirtschaft Heinz Binder
Horst Theml
(Hubert Leitermann)
Soziales Toni Oehl
(Kurt Borchert)
Kultur Dieter Hüttner
Walli Richter
Gerald Hellebrand
Trude Derschmidt
(Klaus Großschmidt)
Ausland Josef Fuckerieder
(Ute Flögel)
(Ingrid Schrimpl)
(Astrid Hausmann)
ASST Günther Reichert
Ewald Fiedler
Jörg Kudlich
Walter Pilz
Verbandsführung Ossi Böse
Dieter Max
Erich Kukuk
Karl Elsner
Heimatpolitik Fritz Peter Habel
Hartmut Schormann
Peter Hucker
(Hermann Kinzel)
Spielscharen Rudl Bahr
Othmar Schaner
Presse Hermann Kinzel
Organisation Horst Rössler
(Kurt Meixner)
z. B. V. Ernst Hampel
(Willi Schultes)
Sepp Lexa
(Dr. Staffa)
Kurt Meixner

Die Arbeitsgebiete Arbeitsmaterial und Mitteilungsblatt wurden noch nicht zugeordnet und sollen auf der nächsten Sitzung der Bundesgruppenführung gründlich durchgesprochen werden. Walli Richter gab den Auftrag, die 18 Seiten des Mitteilungsblattes zu erstellen, an die Bundesgruppenführung zurück, da sie sich ohne entsprechende Mitarbeit außerstande sieht, diesen Auftrag auszuführen.

Aufgabenverteilung in der Bundesgruppe
Horst Theml Bundesgruppenführer
Erich Kukuk geschäftsführender Bundesgruppenführer
SL-Vertretung, DJO-Vertretung, Schulung
Hartmut Schormann Nordraum und Berlin, Bundeswehr
Peter Hucker Grundsatzfragen, Heimatpolitik
Walli Richter Mädelarbeit
Sigrun Heisler Jungmädel
Hermann Kinzel Nordrhein/Westfalen, Presse
Ernst Wollrab Heimatkreise
Arnulf Streit Jungenschaft

Anmerkung der Redaktion: Die oben beschriebene Teilung der Bundesgeschäftstelle mit Teil-Umzug nach Bad Kissingen wurde nicht durchgeführt.

2. Punkt der TO:   Planung
  1. Bundesgruppentag 5. und 6. September in Hohenberg
    für den Bundesgruppentag wurde folgender Zeitplan beschlossen:
     
    Samstag, den 5. Sept.
    Sonntag, den 6. Sept.
    Von den einzelnen Delegierten ist mitzubringen: DJO-Ausweis, SL-Ausweis, Bericht für 1964, Planung 1965.
     
  2. Seminar
    Aus terminlichen Gründen fällt das Seminar, das für den 26. u. 27. September vorgesehen war, aus.
     
  3. Termine
    26./27. 09. Landesjugendtag der DJO in Bayern
    10./11. 10. Bayern-Seminar
    17./18. 10. SdJ-Landesjugendtag Baden/Württemberg in Heilbronn
    DJO-Beiratssitzung in Massen
    DJO-Mädelarbeitskreis in Essen
    07./08. 11. Bundesjungenschaftsthing in Freusburg
    14./15. 11. Große Tagung des BdV in Göttingen
    1965  
    09./10. 01. Bundesgruppentag am Heiligenhof
    01./02. 05. Arbeitstage der DJO auf dem Ludwigstein
    30./31. 10. Jugendkongreß in München, DJO gemeinsam mit Studenten und BVD ab 16 bzw. 18 Jahre.
     
  4. Maßnahmen
    in den einzelnen Ländern und Bezirken: ein Herbstlehrgang

    Bund

    Seminar im November: Thema Wege nach drüben. Alle, die bereits in der CSSR waren sollen erfaßt werden und einmal bei einem Seminar über ihre Eindrücke und Erfahrungen berichten. Diese Leute könnten dann zu den einzelnen Lehrgängen der Länder und Bezirke als Referenten geschickt werden. Verantwortlich dafür ist Hermann Kinzel, der sich durch Erstellung eines Fragenkatalogs auf dieses Seminar vorbereiten soll, der im Voraus an die einzelnen Teilnehmer verschickt werden kann. Organisation: Bundesgeschäftsstelle

    Winterlager

    1. Untere Wilhelmine: Skifreizeit für die Älteren; verantwortlich Christl Meyer und Horst Erber, Sanni Mahrle; Zeit 26.12.bis 06.01.1965.
    2. Höllritzalm: Bundeswinterlager für die Jüngeren mit straffen Betrieb; verantwortlich Sigrun Heisler, Gerd Wirth, Arnulf Streit; Organisation: Bundesgeschäftsstelle; Zeit: 26.12. bis 06.01.1965.

    Skifreizeit
    Zeit: 01. bis 31. März auf der Unteren Wilhelmine; verantwortlich Arnulf Streit; Organisation: Bundesgeschäftsstelle.

    Bundesgruppentag
    09. und 10. Januar 1965 auf dem Heiligenhof; soll sich speziell mit Erziehungsfragen beschäftigen; Teilnehmerkreis: Beirat + Lehrmannschaftsleiter + Mädelführerinnen; Gestaltung Erich Kukuk, (Referat: Wolfgang Egerter), Organisation Bundesgeschäftsstelle

    Osterlehrgang
    10. bis 19. April 65 auf dem Heiligenhof; Teilnehmerkreis: Beirat + Mädelführerinnen; verantwortlich: Erich Kukuk; Organisation: Bundesgeschäftsstelle

    Jugendwoche
    Soll in Zukunft nur für die außerbayerischen Länder durchgeführt werden; bedarf im Übrigen noch einer Klärung.

    Sommermaßnahmen 1965
    In Zusammenarbeit mit dem Sudetendeutschen Sozialwerk soll der Kinder- und Jugenderholung besonderes Interesse geschenkt werden. Ein Erfolg kann nur erzielt werden, wenn genügend Betreuer aus der SdJ zur Verfügung stehen.

    Bundesgruppenlager
    Entfällt, die bayerischen Bezirke werden gebeten, in ihre . . .


Unvollständige Vorlage! (Übertragen 14.04.2014) K.G.



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