Autodiebstahl in München

E i g e n e r   B e r i c h t :   Am Abend des 1. 6. 1960 wurde von frevelhaften Händen der VW-Standard des Landesführers der DJO, Dieter Max, entwendet. Seinen rastlosen und scharfsinnigen Nachforschungen gelang es jedoch noch am gleichen Abend die Diebesbande zu entlarven und sein Automobil wieder in seinen Besitz zu bringen.

Fieberhafter Arbeitseifer herrschte am Zeltlagergelände des Münchner Ausstellungsparks. Die DJO der bayerischen Metropole war aufgeboten, die Zelte für den Sudetendeutschen Tag aufzubauen.

Aber nicht nur das Volk war da, sondern auch die erhabene Führerprominenz aus allen Gauen Deutschlands war herbeigeeilt, um mit genialen Einfällen all das Tun zu leiten.

Weil das Wirtschaftswunder auch in unsere Kreise bereits Eingang gefunden hat, kamen unsere Prominenten natürlich nicht mehr per Drahtesel, sondern mit leichtverschleiertem Arbeitgeberblick hinter dem Steuer ihres Wagens daher.

Auch Dieter Max war in seinem Wagen gekommen, hatte ihn am Zeltplatz inmitten all der Arbeit abgestellt und war mit ganzer Seele darauf bedacht, sein unmündiges Volk zu leiten und zu dirigieren.
Wie ein Feldherr war er bemüht überall gleichzeitig zu sein, und war schon ganz in seiner Arbeit aufgegangen. Es gab gar vieles zu beanstanden und insbesondere ein Zelt, das plötzlich regellos außer der Reihe dastand, erregte immer wieder seinen Unwillen.

Auf einmal aber wurde Dieter unruhig! Er sprach nicht mehr und lief scheinbar ziellos durch das Zeltlager.
Was war das?
Er war doch mit dem Auto gekommen und jetzt war keines da!
Hatte er es vielleicht bei der Geschäftsstelle geparkt? Aber auch dort war es nicht.
Ruhelos schaute er umher, aber vergeblich!
Jetzt zweifelt er an seinen Geistesgaben.

Als es bereits dunkelte und die Leute ihre Arbeitsgeräte aufräumten, wurde es ihm klar:
Der Wagen mußte gestohlen worden sein!

Alles Volk war schon in der Geschäftsstelle bei der Brotzeit.
Dieter war zerschmettert.
Gerade hatte er sich entschlossen die Polizei zu verständigen, als man ihm ansehen konnte, wie ihm auf einmal ein ganzer Christbaum aufging.

Da war doch jenes Zelt, dessen Standort ihm so gar nicht behagen wollte.
Hier also mußte der Hund (sprich: der VW) begraben liegen!
Urplötzlich sauste er aus dem Raum auf den Zeltplatz hinaus und -- -- -- kam dann erleichterten Herzens wieder.

Da hatten doch tatsächlich diese gewissenlosen Halunken ein Zelt über dem Vehikel aufgebaut.
 

Hadschi


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