Am Freigelände der Messe hatte die Jugend ihre Zelte aufgeschlagen. Fast 2000 Jungen und Mädel der SdJ aus allen Teilen des Bundesgebietes, aus Westberlin und aus Österreich waren es heuer, die sich anläßlich des Sudetendeutschen Tages trafen. Bereits am Samstagnachmittag waren bei der Eröffnung des Lagers über 1000 Jugendliche um die Fahne des Lagers geschart. Dr. Lodgman von Auen und Bundesminister Dr.Seebohm wurden stürmisch empfangen. In ihren Ansprachen wiesen beide der Jugend den Weg, den sie als zukünftige Trägerin der Volksgruppe zu gehen hat. Hauptjugendleiter Ossi Böse begrüßte besonders herzlich die Vertreter der Deutschen Grenzlandjugend aus Schleswig und der französischen Jugend. "Wenn wir einmal im Jahre beim Sudetendeutschen Tag zusammenkommen, dann wollen wir beweisen, daß wir trotz allen Widerwärtigkeiten eine große Gemeinschaft sind und auch bleiben wollen", rief Ossi Böse den Mädchen und Jungen zu.
Am Samstagabend marschierten die Lagerteilnehmer mit einem Fanfarenzug an der Spitze in die Kongresshalle zu einer besinnlichen Stunde. Es wurde gesungen und musiziert. Stadtdirektor a.D. zeigte einen Lichtbildervortrag über das Sudetenland.
Die schlichte, aber gerade deshalb sehr eindrucksvolle Morgenfeier am Sonntag stand unter dem Leitgedanken: Dem deutschen Osten die Freiheit! Um 14 Uhr wurde ein Kindernachmittag veranstaltet, bei dem vor allem ein Heimatquiz regen Zuspruch fand. Dieser Kindernachmittag, der erstmals bei einem Sudetendeutschen Tag abgehalten wurde, sollte nicht nur bei diesem Großtreffen alljährlich durchgeführt werden. Gerade durch ein Heimatquiz werden alle die Kinder, die das Sudetenland nicht mehr aus eigenem Erleben kennen, angeregt, sich für ihre Heimat mehr als üblich zu interessieren. Die Gewinner erhielten verschiedene Preise, von denen ein Teil aus einer Spende der Sudetendeutschen Zeitung stammte. Am Abend war die Jugend an einer Veranstaltung der Turner beteiligt, über den wir an anderer Stelle berichten.
In der Vorhalle der Kongreßhalle zeigte die SdJ eine Ausstellung unter dem Motto Deutschland -- Heimat -- Europa. Sie bot einen Einblick in die Jugendarbeit der Sudetendeutschen in Vergangenheit und Gegenwart.
So ist unsere Jugend bei dem diesjährigen Sudetendeutschen Tag in einem Ausmaß hervorgetreten, die vor allem unsere älteren Landsleute beruhigen wird: Die Sudetendeutsche Jugend bekennt sich zur Heimat und ist bereit, den Kampf um die Wiedergewinnung des Landes ihrer Väter aufzunehmen und fortzusetzen.
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