Der Sudetendeutsche Tag 1951 in Ansbach

Im Gruppenbuch der SdJ Freising fanden wir den Artikel einer lokalen Zeitung über den Sudetendeutschen Tag 1951 in Ansbach.
Im folgenden lesen Sie zunächst eine Abschrift:


60 000 Sudetendeutsche in Ansbach

M-r Ansbach (Eigener Bericht)

60 000 Sudetendeutsche waren in Ansbach zum Sudetendeutschen Tag 1951 zusammengekommen. In einem Grußtelegramm an die Versammelten hatte Bundeskanzler Adenauer betont, dass die Lösung des Flüchtlingsproblems eine der wichtigsten Aufgaben sei, der sich die Bundesregierung gegenübersehe. Bundesverkehrsminister S e e b o h m, der mit dem bayerischen Justizminister Müller und Staatssekretar Oberländer zu den prominenten Gästen des Tages zählte, erinnerte die Siegermächte an ihre Schuld am Fluch von Potsdam und die daraus erwachsende Verantwortung, Deutschland bei der Lösung seines Flüchtlingsproblerns zu helfen. Dieses Problem sei eine soziale Atombombe für Europa, die es zu entschärfen gelte. Auch Lodgman von Auen, der Sprecher der in Westdeutschland lebenden Sudetendeutschen, betonte, das Problem der Vertriebenen sei nur mit Hilfe des Auslandes zu lösen. In der Bundesrepublik selbst hätte zur Behebung der Flüchtlingsnot mehr getan werden können. Die Arbeitslosigkeit unter den Flüchtlingen sei auch heute noch größer als unter der einheimischen Bevölkerung. Jedoch dürfe man nicht verkennen, dass in Westdeutschland seit 1945 Ungeheures geleistet worden sei. Die schamlose Bereicherungssucht, die sich in der Bundesrepublik immer mehr breitmache, müsse energisch von oben her bekämpft werden. Staatssekretär Oberländer bezeichnete als Aufgabe der Sudetendeutschen, eine Brücke zwischen Ost und West auf dem Weg zu einem freien Europa zu sein.

In einer Resolution an die Vereinten Nationen wurde von den sudetendeutschen Landsmannschaften die sofortige Freilassung aller Sudetendeutschen gefordert, die noch in tschechischen Gefängnissen festgehalten werden. Ansbachs Oberbürgermeister Böhner gab bekannt, dass die Stadt zu Ehren des Tages eine Straße als Sudetenstraße benennen werde. Zusammen mit drei anderen Landsleuten wurde der Schriftsteller Erwin Guido Kolbenheyer von der Hauptversammlung mit dem Ehrenbrief der Landsmannschaft für besondere Verdienste ausgezeichnet. Kolbenheyer selbst war nicht in Ansbach.


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Nun folgt noch eine Kopie des im Gruppenbuch der Freisinger eingeklebten Artikels.
(Name und Erscheinungsdatum der Zeitung sind leider nicht angegeben.)

Zeitungsartikel



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