Sudetendeutsche Jugend in Ansbach

Mit den Pfingstfesttagen der Sudetendeutschen in Ansbach war auch dieses Jahr ein Jugendlager der SdJ verbunden.
Aus allen Ländern der Bundesrepublik einschließlich Westberlin und aus Oesterreich sind zahlreiche Gruppen eingetroffen, die zusammen mit der sudetendeutschen Turnerschaft in der Luitpoldschule untergebracht waren.

Bei der Hauptversammlung des Landesverbandes Bayern der SdJ am Samstagnachmittag streifte Bundesjugendleiter Ing. Walter Kukula die Berufsnot, besonders auch unter der sudetendeutschen Jugend und betonte, daß es bedauerlich sei, wenn die sudetendeutsche Lehrerschaft sich bis heute nur in ganz geringem Maße an der Jugendarbeit beteiligt hat.

Die Wahl der bayerischen Landesjugendleitung ergab als Landesjugendleiter Erich Kukuk, als Stellvertreter Rolf Nitsch und als Mädelleiterin Isolde Birkholtz.

Am Samstagabend kamen dann die einzelnen Landesjugendleiter und die Bezirksjugendleiter Bayerns mit ihren Mädelleiterinnen zu ihrer ersten Bundesjugendtagung zusammen.
Ueberraschend traf Dr. Lodgman von Auen bei der Tagung ein und übermittelte den versammelten Jugend1ichen seine Gedankengänge über die kommende Volksgruppenarbeit.
Den Berichten der einzelnen Landesjugendleiter folgte die Stellungnahme der Bundesjugendleitung zu anderen Jugendverbänden. Es wurde festgelegt, daß die SdJ eine Zusammenarbeit mit allen heimatvertriebenen Jugendorganisationen wünscht, ein Ineinanderaufgehen jedoch ablehne.

In Bayern ist die SdJ als erste und einzige Heimatvertriebenengruppe in den Landesjugendring aufgenommen worden.
Der Bundesjugendleiter berichtete, daß man im vergangenen Jahre eine lose Arbeitsgemeinschaft mit der Ackermanngemeinde und den sudetendeutschen Falken eingegangen sei.
Der Antrag, daß die sudetendeutsche Jugend als Teil der deutschen Jugend die europäische Förderation unterstützen und fördern möge, wurde einstimmig gebilligt.

Zum Bundesjugendleiter wurde dann wieder Ing. Walter Kukula, zu seinem 1. Stellvertreter Ossi Böse, zum 2. Stellvertreter Helmut Hölze1, zur Bundesmädelleiterin Isolde Birkholtz und zum Vermögensverwalter Willi Fischer gewählt.

Am Sonntagfrüh marschierte die gesamte Jugend zu einer Feierstunde in den Onoldiasaal, die unter der Leitung von Isolde Birkholtz durchgeführt wurde. Der sudetendeutsche Dichter Friedolin Aichner las dazu aus eigenen Werken. (Ueber diese wichtige Veranstaltung berichten wir noch gesondert im Kulturteil unserer Zeitung).

Um 11.30 Uhr folgte als Höhepunkt des Jugendtreffens die Jugendkundgebung in der Rezathalle.
Als Redner der sudetendeutschen Jugend betonte Götz 0hmeyer nach seiner Begrüssung, daß die SdJ von der SL erwarte, daß diese an die Spitze ihrer Verbände Persönlichkeiten stellen möge, die auch der Jugend Vorbild sein können. Die kommende Arbeit stellte er unter das Motto: Mehr sein als scheinen, wenig hervortreten, mehr leisten.

Als Hauptredner der Kundgebung sprach Bundesminister Dr. Seebohm. Er stellte heraus, daß die Jugend das Bindeglied im ganzen Volke sein müsse, da sie nicht mit Dingen aus der Vergangenheit belastet sei, die die Erwachsenen heute manchmal trennen. Das Binnendeutschtum müsse den Geist der Grenzlanddeutschen annehmen, wenn es in Freiheit bestehen wolle.
Der Bundesminister schloss die Kundgebung mit dem Bekenntnis der sudetendeutschen Jugend zu Deutschland.

Am Sonntagnachmittag marschierte die SdJ geschlossen zur Großkundgebung der SL, zu deren Beginn eine Fahnenweihe der Jugend durch den Sprecher der SL vorgenommen wurde.
Am Abend wirkten dann einzelne Jugendgruppen beim Volkstumsabend mit.

Der Montagvormittag stand im Zeichen der Leibeserziehung.
In Wettkämpfen und Wettspielen mit der Turnerschaft zeigte die Jugend, daß sie auch ihre turnerische Tätigkeit im alten sudetendeutschen Sinne fortsetzen will.
Eine Siegerehrung schloss diesen Vormittag ab.

Der Sudetendeutsche Tag in Ansbach war für die Sudetendeutsche Jugend ein weiterer Meilenstein in ihrer Aufwärtsentwicklung.
Sie hat in Ansbach gezeigt, daß sie bereit ist, das Sudetendeutschtum auch in der Zukunft zu wahren und daß sie sudetendeutsche Tradition fortsetzen wird.



    Home