Vorbereitungen zum Sudetendeutscher Tag 1950 in Kempten

Merkblatt

für alle Gliederungen der

Sudetendeutschen Landsmannschaft
auch Arbeitskreise des A. - Stifter - Vereines.

Pfingstfesttage der Sudetendeutschen

Sudetendeutscher Tag 1950

Kempten = Allgäu 21. - 2 9. Mai 1950

1. Wir bereiten vor:
Ortsversammlungen zum „Sudetendeutschen Tag 1950“

Sämtliche Ortsverbände der SL setzen sofort nach Erhalt dieses Merkblattes Ortsversammlungen aller Sudetendeutschen an.

Tagesordnung: „Der Sudetendeutsche Tag 1950 als erste geschlossene Willenskundgebung des gesamten Sudetendeutschtums seit der Vertreibung.

Werbung mit Plakaten in jedem Weiler!

Jeder Ortsverband bringt sofort nach Erhalt das Bildplakat (siehe Werbebild links oben!) an entsprechender Stelle und so gesichert an, daß es bis über Pfingsten hinaus für die Sache der Sudetendeutschen wirbt. Soweit einem Ortsverband mehrere Orte angehören oder organisatorisch noch nicht erfaßte Wohngemeinden von Landsleuten benachbart sind, ist der Kreisverband um Nachlieferung der entsprechenden Zahl von Bild- oder Textplakaten sofort zu ersuchen.

Jeder Sudetendeutsche trägt die „Sudetendeutsche Klöppelspitze“.
Der Absatz der übermittelten Tagungsabzeichen an Teilnehmer ist sofort aufzunehmen und als „Sudetendeutsche Klöppelspitze“, im Sinne des besonderen Begleitschreibens zur Sendung der Tagungsabzeichen und Tagungskarten an alle Landsleute und an einheimische Kreise in größtmöglicher Anzahl zu verkaufen.

Die Abnahme der übersandten Anzahl von Tagungskarten und Tagungsabzeichen ist als eine sittliche Verpflichtung jedes Ortsverbandes zu betrachten.

Organisiert Gemeinschaftsfahrten

Mit Sonderzügen:
Für Besucher des „Sudetendeutschen Tages 1950“ werden insgesamt 17 Sonderzüge mit 63 °/o Fahrpreisermäßigung eingesetzt, die am frühen Pfingstsonntag in Kempten/Allgäu eintreffen und spät abends zurückfahren;
Die Eisenbahndirektionen München, Nürnberg, Regensburg, Stuttgart, ebenso die österreichische Bundesbahndirektionen Innsbruck und Linz sind u. a. mittels Telegrammbrief vom 14. April 1950 von Folgendem durch die Eisenbahndirektion Augsburg verständigt worden:

Sonderzugkarten müssen 8 Tage vor Abgang der Sonderzüge möglichst durch die Orts- und Kreisverbände gelöst werden.
50% Fahrpreisermäßigung gilt auch für Zubringerzüge zu den Sonderzug - Haltestellen im Umkreis
von 100 km.

Für die Beförderung von Kindern gelten die normalen Tarifbestimmungen der Deutschen Bundesbahn als Grundlage.

Einzelreisende
können innerhalb der gesamten Bundesrepublik nur die für die Zeit vom Donnerstag, den 25. Mai 0.00 Uhr bis Dienstag, den 30. Mai allgemein geltenden Festtags - Rückfahrkarten zu 33 1/3 % Ermäßigung benützen.
Darüber hinaus (wichtig für die nähere Umgebung von Kempten) können für den Besuch der Ausstellungen und Veranstaltungen der Pfingstfesttage der Sudetendeutschen vom 21. - 25. Mai im Umkreis - von 300 km :Sonntagsrückfahrkarten zu 33 1/3 % Fahrpreisermäßigung mit einer Geltungsdauer von nur 2 Tagen gelöst werden.

50% ermäßigte Reisen für Vertriebene!
Gleichzeitig ist die Fahrpreisermäßigung (50°/o) für Vertriebene (4 Fahrten im Jahr) auszunützen Vordrucke bei den Kreisflüchtlingsämtern. Die Kreisverbände haben sich weitgehend bei der Erlangung der notwendigen Bestätigung durch diese einzuschalten.

Gesellschaftsfahrten zu 25 Landsleuten!
Diese Möglichkeit soll besonders wahrgenommen werden Die Bundesbahn gewährt dann folgende Ermäßigungen:

50% bei 25 Teilnehmern und mindestens 25 bezahlten Fahrkarten;

33 1/3% bei 12 Teilnehmern und mindestens 12 bezahlten Fahrkarten

ohne Rücksicht auf die Dauer des Aufenthaltes im Kempten/Allgäu.

Für 15 - 30 bezahlte Fahrkarten zu 33 1/3 oder 25 – 30 bezahlte Fahrkarten zu 50%, wird je eine Freikarte gewährt.

75% Ermäßigung für Fahrt ins Zeltlager.
Die Jugendlichen, die am Zeltlager teilnehmen, erhalten die notwendigen Ausweise für die 75%ige Fahrpreisermäßigung nach Anmeldung beim Landesjugendleiter der SdJ, Walter Kukula München 68, Karlsfeld - BMW Siedlung, bis 15. 5. 1950!

Genaue Fahrtzeiten an den Bahnhofskassen!
Weitergehende Erkundigungen über allgemein übliche Ermäßigungen, sind bei den Bahnhofskassen einzuholen.

Alle durch Rundfunk oder Presse verbreiteten Nachrichten, daß für Einzelreisende allein 50% oder gar 60% Fahrpreisermäßigung nach Kempten/Allgäu gewährt würden, sind unrichtig!

Autobusfahrten.
Wenn möglich soll auch der Besuch mit Autobussen in Erwägung gezogen werden. Bei Abschluß mit den Autobusunternehmern ist zu vereinbaren, daß sich diese verpflichten, die zugewiesenen Parkplätze zu benützen und die notwendigen Zubringerfahrten für die von ihnen nach Kempten gebrachten Besucher zwischen Kempten und Vororten durchzuführen.

2.         Wir finden Unterkunft.
Soweit sich (wie bereits Tausende andere!) Teilnehmer nicht bei Verwandten und Bekannten in und um Kempten Privatquartiere versorgen können, muß mit Unterbringung ausschließlich in Massenlagern gerechnet werden. Es wurden dafür amerikanische Feldbetten zur Verfügung gestellt.
Im außergewöhnlichen Notfalle muß mit Strohlager gerechnet werden.

Soweit irgendwie möglich, Unterkunft in Gasthäusern in und um Kempten zu schaffen, wird auch solche zur Verfügung gestellt werden.

Die Unkosten für die Übernachtung in Lagern werden 30 Pfennige für eine Nacht und Bett nicht übersteigen. Mitnahme von Decken ist unbedingt zu empfehlen!

Die Jugend wird ausschließlich im Zeltlager und Massen - Strohlagern untergebracht werden. Die Mitnahme von Decken, Eßbestecken, Trink- und Eßgefäßen wird der Jugend dringend empfohlen.

Späteste Anreise für das Zeltlager der Jugend am Freitag, den 25. Mai 1950! Ende: Montag den 29. Mai 1950!
Meldungen zum Zeltlager nur über die zuständige Jugendgruppe an Walter Kukula, München 68, Karlsfeld, BMW – Siedlung.

3.         Wir bekommen zu essen.
Der örtliche Organisationsausschuß in Kempten/Allgäu ist bemüht, die Frage einer billigsten und guten Verpflegung mit den Kemptner Gaststätten zu regeln. Dabei ist mit einem Betrag von höchstens 1,20 DM für ein Mittagessen zu rechnen.

Außerdem laufen Verhandlungen mit einem Verpflegungszug, deren günstiger Abschluß die Verköstigung einer unbegrenzten Anzahl durch ein Eintopfgericht zu etwa 70 Pfennige für eine Mittagsmahlzeit ermöglichen würde. Um 2.- DM Ganztagsverpflegung mit Frühstück, Mittag- und Abendessen zuzüglich 20 Pfennige für Trinkbecher usw., einschl. Alu – Löffel, der dem Verpflegungsteilnehmer verbliebe. Es wird darauf hingewiesen, daß diese Verhandlungen derzeit noch laufen und diese Mitteilung unverbindlich ergeht.

4.         Standorte nach Heimatlandschaften
Die Meldung der Teilnehmer aus den Ortsverbänden wird nach den einzelnen Heimatgruppen gefordert. Entsprechend wurden für diese nachstehende Standorte festgelegt.