Das Laienspiel gehört zur Kulturarbeit der Mädelgruppe, da es erzieherische Funktionen zu erfüllen
hat.
Es lockert nicht nur die seelische Haltung auf, es führt auch zum kulturellen Bewusstsein hin.
Darüber hinaus werden die Mädel an Probleme herangeführt, die ihre Lebensperspektive erweitern. Sie
lernen Menschliches -- Allzumenschliches verstehen.
Eine Laienspielaufführung kann nie nach künstlerischen Maßstäben gemessen werden, sondern nur nach
der Spielfreude.
Daraus ergibt sich von selbst die Auswahl der Stücke. Lasst euch nicht am Ende einfallen,
Klassiker spielen zu wollen. Die könnt ihr höchstens mit verteilten Rollen lesen, besonders, wenn ihr
vorhabt, euch das Stück im Theater anzusehen.
Die unten angeführten Laienspielverlage führen eine Menge leicht spielbarer und guter Stücke. Lasst euch ein Verzeichnis schicken.
Ein Wort zu Dekoration und Kostümen.
Eine nur mit Vorhängen und Decken behängte Bühne wirkt besser als kitschige Kulissen. Spielt aber
auch nicht Hans Sachs und andere Schwänke unterm Heimatwappen! Auch Stücke, die aus historischer Zeit
stammen, wirken besser in moderner Kleidung als in Dreigroschenfaschingskostümen.
Es kommt uns ja darauf an, menschliches Leben zu gestalten, und das bleibt unwandelbar durch
alle Zeiten hindurch.
Denkt ja nicht, dass ihr mit Pathos deklamieren müsst, sprecht wie euch der Schnabel gewachsen ist, auch im Dialekt.
Noch eines ist zu bedenken: der persönliche Ehrgeiz muss zurücktreten. Das Spiel muss immer eine Gemeinschaftsleistung der Schar bleiben. Auch die Nichtmitspielenden müssen sich verantwortlich fühlen. Ihr könnt sie überdies als Kassierer, Kulissenschieber, Einflüsterer usw. einsetzen.
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