Am 8. Mai 1938 wurde, gezwungen durch den zunehmenden Assimilierungsdruck der Tschechen die Sudetendeutsche Volksjugend (SVJ) ausgerufen. Sie forderte alle Gruppen und Bünde im Sudetenland mit Ausnahme der sozialistischen Jugend zum Zusammenschluss auf, dem die meisten Gruppierungen auch folgten.
Alle bisherigen Gruppen verbrannten symbolisch ihre Fahnen, Wimpel und Halstücher bei einem Treffen im Frühjahr 1938. Sie beschlossen eine stärkere Bindung und gemeinsame Arbeit, die zunehmend von der Jungturnerschaft im Sudetendeutschen Turnverband (Turnschule Asch) getragen wurde.
Der Verbandsturnwart der Sudetendeutschen Jungturnerschaft, Franz Krautzberger, der dem Kameradschaftsbund angehörte, wurde zum Führer der SVG berufen. In einem unüberhörbaren Appell dieser spannungsreichen Tage an die tschechische Jugend erklärte Franz Krautzberger für die SVJ:
Wir wissen, dass es bei der Entscheidung an der jungen tschechischen Generation liegen wird, wie das deutsch-tschechische Verhältnis einmal aussehen wird. Möge die junge tschechische Nation endlich einmal den alten Standpunkt des Deutschenhasses überwinden und erkennen, dass nur auf der Grundlage gegenseitiger Achtung und Freiheit ein verträglicher Weg des Zusammenlebens in diesem Raum möglich ist. Wir sagen dies der jungen tschechischen Nation umso eindringlicher, als eine ältere politische Generation, die diesen unseren deutschen Standpunkt anscheinend nicht mehr verstehen kann . . . .
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